Hamburg. An der Einrichtung gibt es einen neuen Corona-Fall. Seit Schulbeginn wurden in der Stadt 106 Schüler oder Lehrer positiv getestet.
Nach einer Corona-Infektion an der Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg-Winterhude sind dort mehrere Klassen vom Gesundheitsamt vorsorglich in Quarantäne geschickt worden. Laut Schulbehörde sollen acht Klassen betroffen sein, aus der Schule selbst hieß es am Sonntag, es gehe um fünf Klassen.
Unklar war zunächst, ob ein infizierter Lehrer oder ein Schüler Auslöser der Maßnahme war. Die Behörde sprach lediglich von einer infizierten Person. Die Schule stimmt sich derzeit nach Abendblatt-Informationen eng mit dem zuständigen Gesundheitsamt Hamburg-Nord ab, um einen Überblick zu gewinnen.
Corona: Fünf neue Fälle an Schulen in Hamburg
Nach Auskunft von Schulbehördensprecher Peter Albrecht wurden bis zum Freitag insgesamt fünf Corona-Neuinfektionen an fünf Hamburger Schulen gemeldet. Betroffen sind neben der Heinrich-Hertz-Schule die Berufliche Schule für medizinische Fachberufe (BS 15), die Berufliche Schule gewerbliche Logistik und Sicherheit (BS 27), das Johannes-Brahms-Gymnasium und die Stadtteilschule Lurup.
Es seien „jeweils ein Schüler oder eine Lehrkraft“ positiv getestet worden, so Albrecht. „Die zuständigen Gesundheitsämter haben in einer der betroffenen Schulen vorsorglich acht Klassen in Quarantäne gesetzt, nämlich in der Heinrich-Hertz-Schule.“ Mehr Informationen lägen der Behörde aktuell nicht vor.
Insgesamt seien der Schulbehörde derzeit 26 noch aktive Infektionen „von Menschen aus dem schulischen Kontext an 25 Schulen“ bekannt, „davon 24 Schülerinnen und Schüler, eine Lehrkraft sowie ein Schulbeschäftigter“, so der Behördensprecher weiter. „Aktuell befinden sich insgesamt 19 Klassen (von rund 9500) sowie ein weiterer Schulbeschäftigter in Quarantäne.“ Dies sei allerdings der Stand vom Freitag, betonte Albrecht.
Forderungen nach mehr Transparenz bei Corona-Verdacht an Schulen
Am Wochenende eingehende Meldungen würden „im Laufe des Montags mit den regional zuständigen bezirklichen Gesundheitsämtern qualitätsgesichert und werden am folgenden Werktag veröffentlicht.“ Seit Schulbeginn am 6. August wurden in Hamburg laut Albrecht bisher insgesamt 106 Schüler, Lehrer oder Schulbedienstete positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Es seien 66 Schulen betroffen gewesen.
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Nach Abendblatt-Berichten über die Corona-Fälle am Helene-Lange-Gymnasium und Albrecht-Thaer-Gymnasium hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Schulsenator Ties Rabe (SPD) zuletzt zu mehr Transparenz aufgefordert. Rabe solle offener mit Verdachtsfällen umgehen, hieß es.
„Nötig sind transparente Verfahren und Zuständigkeiten an den Schulen und regelmäßige schnelle Informationen über das Infektionsgeschehen“, sagte die Hamburgs GEW-Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze. „Wie auch die Eltern beobachten die Lehrkräfte es kritisch, dass Senator Rabe eine angebliche Normalität an Schulen mit vollen Klassen und Stundenplänen durchdrückt, statt Konzepte für eine Schule in Zeiten der Pandemie vorzulegen.“
Corona-Regeln an Hamburgs Schulen (Stand: 3. August):
- Maskenpflicht an weiterführenden Schulen für alle Beteiligten, ausgenommen im Unterricht
- Schüler und Beschäftigte müssen grundsätzlich den Mindestabstand einhalten
- Schulen müssen eine entsprechende Wegführung und feste Areale auf den Pausenhöfen organisieren
- Während des Unterrichts gilt die Abstandspflicht nicht
- In besonderen Fällen können Schüler verschiedener Klassen miteinander lernen, etwa in Oberstufen- oder Wahlpflichtkursen
- Schüler verschiedener Jahrgangsstufen müssen weiterhin untereinander den Mindestabstand einhalten
- In Sport, Schwimmen, Musik und Theater sind große Abstandsregeln einzuhalten und Körperkontakte zu vermeiden
- Schüler und Beschäftigte mit besonderen gesundheitlichen Risiken können sich per Attest vom Präsenzunterricht befreien lassen
- Kranke Schüler sowie Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten, die keinen negativen Test vorweisen können und noch nicht in Quarantäne waren, werden umgehend nach Hause geschickt und dürfen die Schule vorerst nicht betreten
- Bei Fernunterricht muss die Schule wöchentlich Telefongespräche mit den Schülern organisieren und den Austausch von Arbeitsbögen, Arbeitshefte, Bücher und handschriftlicher Arbeiten garantieren
- Schulen müssen bis zu den Herbstferien in jeder Woche den vollständigen Unterricht erteilen
- Projektwochen, Ausflüge, auswärtige Besuche sowie weitere Schulaktivitäten sind bis zu den Herbstferien nur erlaubt, wenn sie nicht zu Lasten der regulären Unterrichtsstunden gehen
- Klassenreisen sind bis zu den Herbstferien untersagt