Hamburg. Der Tag im Überblick: Bundeswehr hilft Hamburg. Neues im Priwall-Streit. Maskenverweigerer in ICE am Hamburg Hbf festgenommen.

In Hamburg ist die Zahl neuer Corona-Fälle weniger deutlich angestiegen als am Vortag. Am Mittwoch wurden 28 Neuinfektionen gemeldet. Wie die gute Nachricht, dass die Zahl der Corona-Toten weiter stagniert, zu erklären ist, dazu äußerten sich Mediziner von UKE und Rechtsmedizin am Mittwochnachmittag.

Während Soldaten am Hamburger Flughafen aushelfen, musste die Bundespolizei sich am Hauptbahnhof mit einem besonders renitenten Maskenverweigerer befassen. In Schleswig-Holstein soll es kein Verbot für Tagesausflüge wie im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern geben, kündigte Minister Bernd Buchholz (FDP) an – dafür will der beliebte Ausflugsort St. Peter Ording die Besuchermengen nun mit einer Besucher-Ampel kanalisieren.

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Mittwoch, 12. August:

Interaktive Karte: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Feuerwehrhund zeigt Maskenmuffeln, wie es richtig geht

"Sei schlau wie Bella", rät die Feuerwehr Hamburg bei Facebook und Twitter und zeigt mit einer kleinen Bilderserie, was sie meint: Wie man die Mund-Nasen-Bedeckung richtig trägt, zeigt der Feuerwehrhund in einer kleinen Bilderserie.

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Bernd Buchholz hält Verbote für Tagesausflüge für "unverhältnismäßig"

Schleswig-Holstein will keine Einlassbeschränkungen für Tagestouristen einführen, wie sie im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern gelten. „Das wäre völlig unverhältnismäßig“, sagte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) am Mittwoch im ARD-„Mittagsmagazin“. Buchholz warnte Besucher aber vor Unvernunft: „Wir brauchen die Abstandsregelungen weiter“. Die Corona-Zahlen stiegen wieder. Deshalb müsse man auch im Tourismus aufpassen, dass nicht zu viele Menschen eng zusammenkommen. Man müsse nicht unbedingt an heißen Wochenenden in die Hotspots reisen.

Besucher-Ampel lenkt Gäste in St. Peter-Ording

Eine Besucher-Ampel soll künftig die Gäste in St. Peter-Ording lenken. An sechs Hotspots im Ort sei Sensortechnik installiert worden, um die Zahl der Menschen zu erfassen, sagt Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff. Das soll helfen, Menschen-Ansammlungen während der Corona-Epidemie zu vermeiden.

In St. Peter-Ording werden Strandbesucher ab sofort über eine neuartige Ampel gelenkt.
In St. Peter-Ording werden Strandbesucher ab sofort über eine neuartige Ampel gelenkt. © Imago/Chris Emil Janßen

Es seien zum Teil Frequenzmesser aufgestellt worden, mit denen man die Bewegung der Menschen erfassen kann. An anderen Stellen machen Kameras im Minutentakt Fotos, auf denen eine Software automatisiert und anonymisiert die Zahl der Menschen zählt. „Die Bilder werden nicht gespeichert, sondern nach der Datenerfassung sofort gelöscht.“

Die Daten werden ausgewertet und erscheinen als „Ampel“ auf der Internetseite von St. Peter-Ording. Dabei wird für die Hotspots angezeigt, ob sie wenig, mäßig oder stark besucht sind.

„Wir haben das System zehn Tage getestet. Es wurde am Dienstag offiziell freigeschaltet“, sagte Höfinghoff. St. Peter-Ording ist laut Höfinghoff „die erste touristische Destination in Deutschland, die Sensortechnik einsetzt und damit eine digitale Besucherlenkung ermöglicht“. Der NDR berichtete zuvor darüber.

Mediziner erklären Stagnation der Corona-Toten in Hamburg

Die Zahl der Corona-Toten steht in Hamburg bereits seit Ende Juni unverändert bei 231 (siehe auch früherer Eintrag). Dass sie sich trotz immer neuer Corona-Fälle nicht mehr erhöht hat, könnte nach Ansicht des Leiters der Intensivmedizin am UKE, Stefan Kluge, mehrere Gründe haben, die allerdings nichts mit dem Virus selbst und dessen Behandlung zu tun haben. Denn „das Virus hat sich im Wesentlichen nicht verändert“, sagte Kluge der Deutschen Presse-Agentur. Und auch die Behandlungsmethoden seien weitgehend gleich geblieben.

Die UKE-Mediziner Kluge (l.) und Püschel (Archiv)
Die UKE-Mediziner Kluge (l.) und Püschel (Archiv) © Picture Alliance

Eine Möglichkeit sei, dass die Zahl der in den vergangenen sechs Wochen neu registrierten Corona-Fälle so gering war, dass Todesfälle schlicht ausgeblieben sind. Das sei dann aber das statistische Problem der kleinen Zahlen und eher Zufall. Eine weitere Möglichkeit seien die Konstitution und das Alter der Infizierten. So kämen gerade jetzt viele Menschen aus dem Sommerurlaub zurück – oft jüngere Leute oder Familien, bei denen eine Covid-19-Erkrankung in der Regel glimpflich verlaufe.

Ganz anders sei es beispielsweise in Italien gewesen, als sich dort viele ältere Menschen angesteckt hatten und zahlreiche Tote zu beklagen waren. Für den Leiter des UKE-Instituts für Rechtsmedizin, Klaus Püschel, könnte die Stagnation der Todesfälle auch auf das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln sowie auf den Schutz der älteren Menschen zurückzuführen sein. Der Intensivmediziner Kluge sagte aber auch: Wenn die Zahlen weiter so stiegen, sei auch in Hamburg wieder mit Toten zu rechnen.

Lockerungen für Mannschaftssport in Schleswig-Holstein

Fußballer, Handballer und andere Mannschaftssportler in Schleswig-Holstein können jetzt unter abgeschwächten Corona-Vorgaben mit ihren Amateurvereinen in die neue Saison starten. Auch Trainings- und Wettkampfspiele sind vom 19. August an erlaubt – unter strengen Hygiene-Vorkehrungen. Die Landesregierung in Kiel verständigte sich am Mittwoch mit mehreren Verbänden auf entsprechende Regeln.

Zuschauer werden im Freien bis maximal 500 erlaubt, in der Halle weiterhin gar nicht. Auslöser für das Treffen war teils massive Kritik von Vereinen, dass Schleswig-Holstein zuletzt keine weiteren Lockerungen beschlossen hatte. Demnach war bisher unter anderem Training höchstens in Zehnergruppen erlaubt. Damit entfielen auch Trainingsspiele im Land. Diese Regel fällt nun weg. Die Zahl der teilnehmenden Sportler orientiert sich künftig an der jeweiligen Sportart.

Die Spitzen der Verbände zeigten sich – mit Ausnahme der Zuschauerregelung für die Halle – zufrieden mit der Einigung. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) bescheinigte den Vereinen großartige Leistungen auch in der Pandemie-Zeit. Sie hätten sehr gute Hygienekonzepte vorgelegt. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) räumte ein, die bisherige Zehner-Regel sei für den Echtbetrieb nicht besonders realitätsnah gewesen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte den Sportverbänden zeitnah eine praktikable Lösung in Aussicht gestellt. „Das ist ein gewaltiger Schritt“, sagte der Vizepräsident des Landessportverbandes, Bernd Küpperbusch, zu der Verständigung.

Es gebe keine Sonderrolle für den Fußball, betonte dessen Landesverbandspräsident Uwe Döring. Der Fußball werde sich von November an auch aus den Hallen herausziehen, um Platz für die anderen Sportarten zu machen. Die Sportvertreter betonten die Bereitschaft, die Hygiene-Regeln einzuhalten und sprachen von einem Vertrauensvorschuss des Landes. Die Vereinbarung besagt auch, dass die Öffnungen bei wieder dynamisch steigenden Infektionszahlen „angepasst“ werden könnten.

Hamburg Hbf: Maskenverweigerer geschnappt

In Zügen der Deutschen Bahn gilt eine Maskenpflicht, die zwar bei Verstößen (noch) nicht mit Bußgeldern belegt wird wie etwa künftig im HVV. Doch mit einem Verweis müssen Maskenverweigerer dennoch rechnen.

Ein ICE am Hamburger Hauptbahnhof während der Corona-Krise (Archiv).
Ein ICE am Hamburger Hauptbahnhof während der Corona-Krise (Archiv). © Imago/Ralph Peters

Mit einem besonders renitenten – und darüber hinaus offenbar nicht besonders reflektierten – Fahrgast hatte es die Bahn nun in einem ICE am Hamburger Hauptbahnhof zu tun. Wie die Bundespolizei mitteilte, wollte ein 31 Jahre alter Passagier am Mittwochmorgen partout keinen Mund-Nasenschutz anlegen, obwohl er in dem abfahrbereiten Zug von einem Bahnmitarbeiter dazu aufgefordert wurde.

Der Zugbegleiter meldete den Fahrgast der Bundespolizei, die trotz des Hinweises auf drohenden Ausschluss aus dem ICE ebenfalls auf taube Ohren stieß. Daraufhin überprüften die Beamten den Maskenverweigerer – und stellten dabei fest, dass der syrische Staatsangehörige seit Mitte Juli mit fünf Aufenthaltsermittlungen wegen diverser Straftaten sowie einem Haftbefehl wegen Diebstahls gesucht wurde.

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Der 31-Jährige wurde festgenommen und in Untersuchungshaft überstellt. Da er eine geforderte Geldstrafe nicht gezahlt hatte, muss der Gesuchte noch eine Ersatzfreiheitsstrafe von 30 Tagen absitzen.

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SH: Normalbetrieb an "Corona"-Schulen

An zwei Schulen in Schleswig-Holstein, die Corona-Schutzmaßnahmen ergriffen hatten, läuft es wieder so gut wie normal. An einer Gemeinschaftsschule in Ratekau (Kreis Ostholstein) konnten wieder alle Schüler unterrichtet werden, wie Schulleiterin Liane Laube am Mittwoch sagte. Die drei Gruppen der Jahrgangsstufe 11 und eine Gruppe der Jahrgangsstufe 13 – insgesamt etwa 85 Schüler – seien am Vortag vorsichtshalber noch vor Unterrichtsbeginn von der Schule wieder nach Hause geschickt worden.

Ein Geschwisterkind eines Schülers war positiv auf Corona getestet worden. Ein Lehrer der Schule erfuhr davon Montagabend, wie Laube berichtete. Die 11. Jahrgangsstufe und eine Gruppe des 13. Jahrgangs hätten ihre Räume auf demselben Schulflur. Daher habe man diese Gruppen vorsichtshalber nach Hause geschickt. Das Gesundheitsamt habe noch am Dienstagabend grünes Licht gegeben, den Unterricht auch für diese Gruppen wieder aufzunehmen. Der Schüler, dessen Schwester coronapositiv sei, befinde sich weiter in häuslicher Quarantäne. Bei dem Schüler wurde ein Corona-Test gemacht.

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Die wegen der Corona-Infektion einer Lehrerin geschlossene Grundschule in Rantrum bei Husum öffnete heute derweil wieder mit dem Unterricht in den Klassen zwei bis vier. Dies teilte ein Sprecher des Kreises Nordfriesland mit. Die erste Klasse startet nächsten Mittwoch. Die Schule war bisher die einzige von 792 Schulen in Schleswig-Holstein, die wegen eines Corona-Falles noch vor dem Schulstart in dieser Woche hatte geschlossen werden müssen.

Hamburg: Wieder weniger neue Corona-Fälle

Die Zahl der offiziell registrierten Corona-Infizierten in Hamburg ist am Mittwoch weniger stark gestiegen als noch am Vortag: Die Sozialbehörde vermeldet 28 neue Fälle (Dienstag: 58). Zu den Neuinfizierten zählen wie in den Vortagen unter anderem Reiserückkehrer und vereinzelt Familien – diese allerdings ohne ein größeres Ausbruchsgeschehen.

Seit Beginn der Pandemie wurden damit 5773 Menschen in Hamburg positiv auf das Virus getestet. Zwei ältere Fälle seien in den Zahlen inzwischen korrigiert worden.

Rund 5100 davon können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen angesehen werden. In Hamburger Krankenhäusern werden unverändert noch 19 Menschen mit dem Coronavirus behandelt. Acht von ihnen liegen auf Intensivstationen, am Montag waren es noch zehn. Letzten Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am UKE zufolge starben in Hamburg bisher 231 Menschen an Covid-19.

Hamburg liegt damit nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Gegenwärtig liege der Wert bei 16,2 nach 16 am Vortag und 13,7 am Montag.

Mehr Corona-Krankschreibungen bei jungen Leuten

Bundesweit und damit auch in Hamburg sind Krankschreibungen junger Menschen wegen einer Corona-Infektion in den letzten Wochen wieder deutlich gestiegen. Die Krankenkasse Barmer etwa zählte im Zeitraum vom 21. Juni bis 18. Juli einen entsprechenden Anstieg in der Gruppe der bis 39-Jährigen um 31 Prozent. Bei den Versicherten ab 40 Jahren seien die Fallzahlen in dieser Spanne dagegen nahezu konstant geblieben.

Über alle Altersklassen hinweg habe Barmer 1964 Krankmeldungen wegen Covid-19 registriert, davon die meisten in NRW (727) und Bayern (607/Hamburg: 51). Den größten Anstieg insgesamt gab es in Baden-Württemberg (33 Prozent), Schleswig-Holstein (31) und Bayern (28). In Hamburg gab es ein Plus von 16 Prozent.

„Die Corona-Pandemie ist keineswegs ausgestanden. Ganz im Gegenteil, die Gefahr einer zweiten Welle baut sich offensichtlich immer mehr auf“, urteilt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. „Wenn die Abstands- und Hygieneregeln zunehmend missachtet werden, kann das Menschenleben gefährden.“ Insbesondere jüngere Menschen müssten sich wieder verstärkt an die Corona-Regeln halten.

Corona-Einbrüche: Milliardenhilfe für Tui

Der weltgrößte Reisekonzern Tui mit Sitz in Hannover soll zur Überbrückung der Geschäftseinbrüche in der Corona-Krise weitere staatliche Hilfen erhalten. Ein schon bestehender Kredit der Förderbank KfW soll um 1,05 Milliarden Euro aufgestockt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch in der niedersächsischen Landeshauptstadt mitteilte. Tui hatte bereits ein erstes Hilfsdarlehen über 1,8 Milliarden Euro zugesprochen bekommen.

Lesen Sie hier mehr zur Tui-Rettung.

Brunsbüttel: Klinik darf kurz aufatmen

Nach dem positiven Corona-Test eines Krankenhausmitarbeiters in Brunsbüttel sind in der dortigen Klinik keine weiteren Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger festgestellt worden.

Insgesamt wurden seit Sonntagabend bei 260 Mitarbeitern und 75 Patienten Abstrichproben genommen und ausgewertet, wie das Westküstenklinikum am Mittwoch mitteilte.

Nähere Angaben zu dem positiv getesteten Mitarbeiter machte die Einrichtung aus Datenschutzgründen nicht.

Kita-Fall: Rund 30 Leute in Quarantäne

Nach der Infektion eines Kita-Kindes in Wittenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sind 25 Mädchen und Jungen der Kita, zwei Erzieher sowie Familienangehörige des infizierten Kindes in Quarantäne geschickt worden. Sie sollten am Mittwoch getestet werden, wie ein Sprecher des Landkreises sagte. Insgesamt handele es sich um rund 30 Personen. Die Kita werde nicht geschlossen, da sich der Corona-Fall auf eine einzelne Gruppe beziehe.

In Mecklenburg-Vorpommern läuft der Kita-Betrieb seit Anfang August wieder ohne Einschränkungen. Auch Kinder mit leichtem Husten, Halsschmerzen oder erhöhter Temperatur werden betreut. Sie dürften nicht mit Verweis auf die Covid-19-Pandemie nach Hause geschickt werden, hatte das Sozialministerium klargestellt.

Auto-Verbot für Schulterblatt wegen Corona?

Altonas Bezirksamtschefin Stefanie von Berg (Grüne) erwägt an den Wochenenden eine Sperrung des Schulterblatts für den Autoverkehr. „Ich habe immer überlegt, ob man das Schulterblatt nicht für Autos sperren sollte, weil die Autoposer ein großes Problem darstellen, insbesondere in Zeiten von Corona“, sagte von Berg in einem Interview des „Elbe Wochenblatts“.

Das Schulterblatt im Hamburger Schanzenviertel ist neben St. Pauli und Teilen von Ottensen einer der Partyhotspots, an denen sich an den Wochenenden Hunderte Feierwütige treffen. Da dabei nach Einschätzung der Polizei oft die wegen der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln nicht eingehalten wurden, darf dort inzwischen an den Wochenenden zwischen 20 und 6 Uhr kein Alkohol mehr außer Haus verkauft werden (Siehe hierzu auch diesen früheren Eintrag).

Von Berg sagte dem Blatt, einzelne Autoposer machten aus ihren Autos sogar eine mobile Bar, indem sie Alkohol aus dem Kofferraum heraus anböten. Die Frage sei aber auch, ob bei einer Sperrung durch den neu entstehenden freien Straßenraum nicht noch mehr Leute kämen. „Ich würde das aber gerne mal ein Wochenende lang in Absprache mit der Polizei und dem Quartier erproben“, sagte die Bezirksamtschefin.

Betroffen vom nächtlichen Verkaufsverbot sind alle Supermärkte, Kioske und Tankstellen sowie Gastronomiebetriebe, wenn sie den Außer-Haus-Verkauf anbieten. „Mir ist wichtig zu betonen, dass es nach wie vor nicht verboten ist, sich Alkohol mitzubringen oder sich draußen in die Gastronomietriebe zu setzen und dort etwas zu trinken“, betonte von Berg. Feiern sei also erlaubt „aber mit Abstand und in Maßen“.

Hamburgs Zonen für Alkohol-Verkaufsverbot:

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Reisekückkehrer: Bundeswehr hilft Hamburg

Bei der Nachverfolgung möglicher Infektionsketten erhält Hamburgs Gesundheitsbehörde ab sofort Unterstützung von der Bundeswehr.

Laut Mitteilung werden am Hamburger Flughafen nun täglich zwischen 6 und 23 Uhr insgesamt 16 Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungsbataillons 6 in Eutin und des Versorgungsbataillons 142 in Hagenow die Aussteigekarten von Reiserückkehrern aus Risikogebieten sichten, sortieren und an die zuständigen Gesundheitsämter weiterleiten.

Vor zwei Wochen hatte Hamburg am Flughafen das Corona-Testzentrum eröffnet.
Vor zwei Wochen hatte Hamburg am Flughafen das Corona-Testzentrum eröffnet. © Picture Alliance

Einen entsprechenden Hilfsantrag habe die Stadt Hamburg am 10. August gestellt. „Wir reagierten schnell und freuen uns, bereits ab heute die Stadt Hamburg zu unterstützen“, sagt Kapitän zu See Michael Giss, Kommandeur vom Landeskommando Hamburg, das die administrative Amtshilfe koordiniert.

Die Bundeswehr weist darauf hin, dass die eingesetzten Soldaten dabei „keine sanitätsdienstlichen Aufgaben bei Corona-Testungen“ im Terminal Tango übernehmen werden.

Beach-DM in Timmendorf: Zuschauerfrage offen

Eine Entscheidung über die Zulassung von Zuschauern bei den deutschen Meisterschaften der Beachvolleyballer vom 4. bis 6. September am Timmendorfer Strand ist noch nicht gefallen. „Wir gehen davon aus, dass maximal 500 Leute auf dem Eventgelände sein dürfen“, sagte Niclas Hildebrand am Mittwoch in Hamburg. Angesichts der Corona-Lage ergänzte der Sportdirektor Beachvolleyball im Deutschen Volleyballverband (DVV): „Die Situation ist weiter ernst. Wir wollen auf keinen Fall etwas riskieren.“

Hamburgs Olympiasiegerin Kira Walkenhorst (l.) hatte sich mit Partnerin Anna-Lena Grüne für die DM in Timmendorfer Strand qualifiziert.
Hamburgs Olympiasiegerin Kira Walkenhorst (l.) hatte sich mit Partnerin Anna-Lena Grüne für die DM in Timmendorfer Strand qualifiziert. © Imago/Beautiful Sports

In Hamburg findet an diesem Wochenende – auf jeden Fall ohne Zuschauer – das letzte Frauen-Turnier der nationalen Beach-Serie statt. Die Männer schlagen vom 21. bis 23. August in der Hansestadt auf. Parallel zu den Topturnieren werden bei Männern und Frauen noch jeweils zwei Tickets für die deutsche Meisterschaft ausgespielt.

AWO: Mehr Teilhabe für Jugendliche in der Krise

Zum Internationalen Tag der Jugend warnt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schleswig-Holstein davor, die junge Generation in der Corona-Politik zu vergessen. Bildung, Teilhabe und die Schaffung von Zukunftsperspektiven für Jugendliche müssten auch in der Krise „oberste Priorität“ haben, sagt AWO-Landeschef Wolfgang Baasch: „Eine starke Zukunft braucht starke und mündige Kinder und Jugendliche.“

Vor allem fehlende Ausbildungsplätze, Schulunterbrechungen sowie beengte und teils problematische Familienverhältnisse sorgten für eine zunehmende Perspektivlosigkeit bei Jugendlichen.

„Wir spüren, dass der Druck, der auf den Jugendlichen lastet, in der letzten Zeit sehr hoch ist“, sagt Dirk Behrens, Geschäftsführer der AWO Schleswig-Holstein gGmbH, der die AWO Jugend- und Familienhilfe verantwortet. „Zu allem Überfluss nehmen wir zusätzlich einen Anstieg der häuslichen Gewalt wahr. Hier muss dringend mehr passieren.“

Durchreise-Streit: Meck-Pomm mit Klarstellung

Tagestouristen sind in Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor nicht erlaubt, Durchreisende dürfen das Bundesland aber passieren. Das hat die Schweriner Landesregierung jetzt klargestellt. Das Kabinett beschloss in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag, die Erlaubnis zur Durchreise in die Corona-Lockerungs-Landesverordnung aufzunehmen, wie der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gunnar Bauer, am Mittwoch sagte.

Die Durchreise sei auch zuvor schon möglich gewesen, erklärte Bauer. „Darauf wurde in der Quarantäneverordnung hingewiesen.“ Diese betrifft aber nur Menschen, die zum Beispiel aus einem Risikogebiet mit dem Schiff in Rostock eintreffen. Sie dürfen Mecklenburg-Vorpommern auf schnellstem Weg durchqueren und müssen erst dann ihre Quarantäne antreten. Mit der jetzt erfolgten Aufnahme der Transitmöglichkeit in die Corona-Lockerungs-Landesverordnung wird das legale Durchfahren dem Sprecher zufolge nun allgemein untersetzt.

Schleswig-Holsteiner dürfen auf dem Weg zum Priwall nun offiziell eine Abkürzung durch Mecklenburg-Vorpommern nehmen.
Schleswig-Holsteiner dürfen auf dem Weg zum Priwall nun offiziell eine Abkürzung durch Mecklenburg-Vorpommern nehmen. © Imago/Priwall

Im Westen Mecklenburg-Vorpommerns hatte die bisherige Unklarheit für Ärger bei Lübeckern gesorgt, die auf dem Weg zu ihren Ferienhäusern auf dem Priwall bei Travemünde eine Straße durch Mecklenburg-Vorpommern nehmen wollten. Ihnen war laut den „Lübecker Nachrichten“ vom Amt Schönberger Land (Landkreis Nordwestmecklenburg) mit Konsequenzen gedroht worden.

Solange es in der Corona-Allgemeinverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern keinen Transit-Passus gebe, würden Lübecker auf dem Weg zum Priwall als Einreisende und damit verbotene Tagestouristen gewertet. Dies wurde nun in Schwerin geändert.

Corona-Einschulung in Schleswig-Holstein

Auch für die meisten Erstklässler in Schleswig-Holstein hat am Mittwoch der Start ins Schulleben unter Corona-Bedingungen begonnen. So war die Zahl der Menschen, die die ABC-Schützen an ihrem ersten Tag in die Schule begleiten durften, an vielen Schulen begrenzt. Namen sowie Adressen der Eltern wurden erfasst.

Auch standen zum Teil mehrere Einschulungsfeiern pro Schule auf dem Programm, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Die älteren Schüler haben bereits seit Montag wieder Unterricht.

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Die Zahl der Erstklässler ist in diesem Schuljahr um knapp 1,7 Prozent auf rund 23.000 gestiegen. Insgesamt aber sank die Zahl der Schüler an Schleswig-Holsteins Schulen im neuen Schuljahr um 0,2 Prozent auf 363 150. Im Norden gibt es 792 öffentliche allgemeinbildende und berufsbildende Schulen.

Kasse befürchtet große Impflücken bei Erstklässlern

Die Krankenkasse Barmer befürchtet, dass viele Erstklässler in Schleswig-Holstein ohne ausreichenden Impfschutz in die Schule gehen. Wegen der Corona-Krise seien die Schuleingangsuntersuchungen zum großen Teil ausgefallen. Zudem hätten auch viele vorsorgliche Untersuchungen in den Kinderarztpraxen nicht wahrgenommen werden können. Somit dürfte bei vielen Kindern versäumt worden sein, den Impfstatus zu überprüfen und entsprechend nachzuimpfen.

„Schon in den vergangenen Jahren wurde bei Kindern im einschulungsfähigen Alter bei keiner der 13 wichtigsten Infektionskrankheiten ein Durchimpfungsgrad von 90 Prozent erreicht“, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt. Er stützte sich auf den Arzneimittelreport 2019.

Ein Arzt in Niedersachsen soll Kindern Kochsalzlösungen statt richtiger Impfstoffe gespritzt haben. (Symbolbild)
Ein Kind bei einer Schutzimpfung (Archiv) © Imago/Westend61

Hohe Impfquoten seien aber nötig, um eine ausreichende Immunität unter Kindern herzustellen und Krankheiten auszurotten, erläuterte die Barmer. Impflücken brächten auch weitere unkalkulierbare Risiken mit sich. „Schon ein aufgeschlagenes Knie oder blutige Kratzer reichen für eine Tetanusinfektion“, sagte Hillebrandt. Ohne Impfung drohten schmerzhafte und langanhaltende Muskelkrämpfe. Unbehandelt verlaufe Tetanus tödlich.

In Schleswig-Holstein seien nur 81,6 Prozent der im Jahr 2015 Geborenen innerhalb der ersten beiden Lebensjahre gegen Tetanus geimpft worden. Im ähnlichen Bereich lägen die Impfquoten bei Masern, Mumps und Röteln.

Hamburg-Zahlen sollen transparenter werden

Die in Hamburg seit Ende Juli wieder deutlich gestiegenen Zahlen an Corona-Neuinfektionen seien „insgesamt auch wesentlich eine Folge der Reisen und des Ferienendes“, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, dem Abendblatt. „Wir haben vor diesem Effekt immer gewarnt und sind deshalb auch darauf eingestellt gewesen.“

Das Gesundheitssystem könne mit den Zahlen bisher gut umgehen, die stationären Fälle lägen stabil auf einem niedrigen zweistelligen Niveau. Allerdings habe sich der Aufwand bei der Kontaktverfolgung für die Gesundheitsämter deutlich erhöht.

Dass Hamburg vom Robert-Koch-Institut (RKI) zuletzt als Bundesland mit besonders hohen Zuwächsen genannt wurde, habe „auch mit dem Ausbruch bei Blohm+Voss zu tun, auf den sich das RKI im selben Bericht bezieht“, sagte Helfrich. „Dieses Ausbruchsgeschehen ist nun weitgehend eingedämmt.“ Erst nach mehrfacher Negativtestung könnten die Mitarbeiter wieder zur Arbeit gehen. „Wir gehen deshalb davon aus, dass dieser Ausbruch als wesentlicher Treiber der Hamburger Zahlen nun eliminiert ist.“

Die Behörde werde sich bemühen, „die Infektionszahlen noch transparenter aufzuschlüsseln nach Hintergründen und Ort der Infektion, wo immer dies möglich ist“.

Alkoholverbot: Berlin kopiert Hamburg

Gäste vor einem Berliner Späti (Archiv): Der Alkoholverkauf soll in Mitte angesichts der Corona-Pandemie eingeschränkt werden.
Gäste vor einem Berliner Späti (Archiv): Der Alkoholverkauf soll in Mitte angesichts der Corona-Pandemie eingeschränkt werden. © Imago/Sabine Gudath

Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), hat sich erneut dafür ausgesprochen, den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol etwa in den sogenannten Spätis (Kioske mit langer Öffnungszeit) einzuschränken. Das solle helfen zu verhindern, dass sich das Coronavirus stärker ausbreitet. „Die Erfahrungen aus Hamburg sind da ja sehr positiv“, sagte von Dassel im RBB-Inforadio. Es habe oft etwas mit Alkohol zu tun, wenn Abstandsregeln verletzt würden und es zu Aggression gegen über Ordnungskräften komme.

Hamburg hatte vor zwei Wochen damit begonnen, den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol in den Ausgehvierteln der Stadt einzuschränken. Auch am kommenden Wochenende soll die Regelung greifen.

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„Vieles spielt sich direkt auf der Straße ab, indem man sich am Späti mit Alkohol versorgt hat“, sagte von Dassel. In den Gaststätten zeigten die Kontrollen der Ordnungsämter hingegen oft Wirkung. Notwendig seien aber mehr Ordnungsamt-Mitarbeiter auf den Straßen, um Verbote und Verordnungen zu kontrollieren.

Schleswig-Holstein: Höchste Corona-Zahl seit April

In Schleswig-Holstein ist der höchste Stand an Corona-Neuinfektionen seit vier Monaten registriert worden. Innerhalb eines Tages habe sich die Zahl um 55 Fälle auf 3675 erhöht, teilte die Landesregierung auf ihrer Homepage mit Stand Dienstagabend mit. Zuletzt hatte es nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Kiel am 13. April mit 98 gemeldeten Infizierten mehr neue Corona-Fälle gegegen. Am Vortag waren 32 neue Fälle gemeldet worden.

Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen liegt in Schleswig-Holstein aktuell unverändert bei 158. In Krankenhäusern wurden zuletzt 19 Erkrankte behandelt - drei Patienten mehr als einen Tag zuvor. Rund 3200 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen. Tagesaktuelle Zahlen der Kreise fließen am Folgetag in die von der Landesregierung veröffentlichte Statistik mit ein.

Corona-Fälle in SH: Wenig Reiserückkehrer

Wie viele aller Corona-Infizierten in Schleswig-Holstein Reiserückkehrer sind, erfasst das Gesundheitsministerium in Kiel nicht. Es wurden aber zwischen dem 1. und 10. August über 8500 Reiserückkehrende an den Standorten in Kiel, Lübeck, Flensburg, Puttgarden und Neumünster getestet. „Mit 20 positiv getesteten Personen bisher haben wir eine sehr geringe Positiv-Quote von 0,23 Prozent“, sagte ein Ministeriumssprecher in Kiel.

Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen ist derzeit etwa jede vierte Corona-Neuinfektion auf Reiserückkehrer aus dem In- und Ausland zurückzuführen. In Berlin werden nach Angaben von Kultur- und Europasenator Klaus Lederer 50 Prozent der Neuinfektionen aus dem Ausland mitgebracht.

RKI warnt auch mit Blick auf Hamburg

In Deutschland erreichte die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen mittlerweile den höchsten Wert seit Anfang Mai. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1226 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Höher lag der Wert zuletzt am 9. Mai mit 1251 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 in Deutschland gelegen. Die Zahl war danach in der Tendenz gesunken; seit Ende Juli steigt sie wieder.

Der Anteil an Kreisen in Deutschland, die keine Neuinfektionen an das RKI übermittelt haben, ist in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. „Dieser Trend ist beunruhigend“, so das RKI. „Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden.“ Besonders betroffen seien derzeit Nordrhein-Westfalen und Hamburg, wo ein deutlicher Anstieg auffalle.

Schulen nehmen Maskenpflicht in die Hand

In Hamburg gehen einzelne Schulen dazu über, das Tragen von Masken auch im Unterricht gewissermaßen in Eigenregie anzuordnen. In einem Schreiben an Eltern und Schüler der Stadtteilschule Walddörfer spricht sich Schulleiter Michael Kraft klar dafür aus.

„Maskenpflicht: Mund-Nase-Bedeckungen sind in den Klassenräumen die wirksame Vorbeugung gegen eine Ansteckung. Daher wird von allen Personen erwartet, dass sie im Unterricht eine Mund-Nase-Bedeckung tragen“, heißt es in dem Brief, der dem Abendblatt vorliegt. Ausnahmen seien etwa im Theaterspiel oder im Musikunterricht möglich.

Evotec-Geschäft durch Corona kaum belastet

Das Hamburger Wirkstoffforschungsunternehmen Evotec hat die Umsatz- und Gewinnprognose für 2020 bestätigt. Die Corona-Pandemie habe trotz leichter Verzögerungen bei Zahlungen von Projektpartnern und bei Vertragsabschlüssen keine wesentlichen Auswirkungen auf die finanzielle und strategische Entwicklung, teilte das Unternehmen mit.

Evotec arbeitet als Auftragsforscher für andere Unternehmen und akademische Einrichtungen (Segment EVT Execute). Zudem baut der Konzern mit Hauptsitz in Hamburg sein zweites Standbein rasant aus, in dem er auf eigene Faust oder gemeinsam mit Partnern an neuartigen Medikamenten forscht (Segment EVT Innovate). Im Segment EVT Innovate will das Unternehmen 2020 rund 45 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben (2019: 37,5 Millionen Euro).

Hamburg-Rückkehrer eine Woche in Quarantäne

Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat ihre Forderung bekräftigt, Rückkehrer aus Risikogebieten grundsätzlich eine Woche unter Quarantäne zu stellen – unabhängig von Testergebnissen. Erst nach dieser Quarantänewoche sollten sie getestet werden.

„Das schont einerseits die Testkapazitäten. Zum anderen hat sich gezeigt, dass nicht alle Personen der Meldepflicht nach der Rückkehr aus Risikogebieten nachgekommen sind oder danach einen anerkannten Test gemacht oder vorgelegt haben“, sagte Leonhard dem Abendblatt.

„Die Bereitschaft, sich an die Regeln zu halten, hat offenkundig nachgelassen.“ Die Testzentren seien eine erste Maßnahme, um gegenzusteuern.

Kammer: Acht Millionen Euro Verluste?

Hamburgs neuer Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, Malte Heyne, sieht wegen der Corona-Pandemie schwere Zeiten auf die Vertretung der Hamburger Wirtschaft zukommen. „Unsere Mitglieder zum Beispiel in der Außenwirtschaft, im Hafen, in der Luftfahrt, im Tourismus und Einzelhandel sind extrem hart getroffen“, sagt Heyne in einem dpa-Interview. „Das bedeutet für uns, dass wir jetzt im Worst-Case-Szenario mit Mindereinnahmen von 20 Prozent rechnen.“ Bei einem Beitragsaufkommen von rund 40 Millionen Euro im Jahr bei den etwa 160.000 Mitgliedsunternehmen mache dies rund acht Millionen Euro aus.

Für die Zukunft zeigte sich der promovierte Volkswirt dennoch zuversichtlich. So hoffe er, dass die Corona-Krise in fünf Jahren finanziell überwunden ist, „dass wir einen Strategieplan vorgelegt haben für die Herausforderungen der Hamburger Wirtschaft und uns daran ausgerichtet haben“.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog von Dienstag, 11. August