Hamburg. Dass mehr als jeder Dritte die Maskenpflicht nicht oder nur sehr lax beachtet, ist nicht nur ärgerlich, es ist inakzeptabel.

Zugegeben: Ein Stück Stoff vor dem Gesicht zu tragen ist lästig bis unangenehm, zumal bei der aktuellen Hitze. Doch es nützt nichts: Nach einigen merkwürdigen Diskursen zu Beginn der Pandemie sind sich mittlerweile fast alle Experten einig, dass diese Mund-Nasen-Masken helfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen – liegt ja auch auf der Hand, dass man weniger Viren verbreiten kann, wenn man durch ein Stück Stoff ausatmet.

Daher ist die Anweisung der Behörden, überall dort eine Maske zu tragen, wo sich Menschen in geschlossenen Räumen nahe kommen können, absolut nachvollziehbar. Das gilt insbesondere für den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg, wo die Fahrgäste zu den Stoßzeiten mitunter schon wieder dicht gedrängt stehen. Dass mehr als jeder Dritte die Maskenpflicht trotzdem nicht oder nur sehr lax beachtet, ist nicht nur ärgerlich, es ist inakzeptabel – denn es kann die Gesundheit der Mitreisenden gefährden. Angesichts der medialen Präsenz des Themas kann sich auch niemand mit Unkenntnis rausreden.

Problem der Maskenmuffel im Nahverkehr hat sich über Wochen aufgebaut

Da alle Vorschriften, Appelle und gut gemeinten Hinweise von einem Teil der Bevölkerung hartnäckig ignoriert werden, blieb Senat und Verkehrsbehörden gar nichts anderes übrig, als nun Strafen für Maskenmuffel einzuführen. Wer nicht hören will, muss halt fühlen. Ob 40 Euro ausreichend Anreiz bieten, sich an Regeln zu halten, muss man abwarten. Mit Blick in andere Bundesländer ist da noch reichlich Luft nach oben. In jedem Fall sollten der klaren Ansage spürbare Kontrollen folgen.

Das einzig Ärgerliche an dem jetzigen Schritt ist, dass er so spät erfolgt. Denn das Problem der Maskenmuffel im Nahverkehr hat sich über Wochen aufgebaut, wurde aber lange kleingeredet. Dem Vertrauen in den HVV hat das nicht gedient.