Hamburg . Badeorte raten von Anreise ab. Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg erneut hoch. Der Newsblog für Sonnabend.

Das Coronavirus ist in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor ein großes Thema. In der Hansestadt, wo am Donnerstag die Schule wieder gestartet ist, wurden am Freitag 80 neue Corona-Fälle gemeldet – und damit den höchsten Wert seit April. Ab heute müssen sich Rückkehrer aus Risikogebieten bei ihrer Ankunft nach Hamburg verpflichtend einem Corona-Test unterziehen, sofern sie keinen gültigen Test vorlegen können.

Sorge bereitet den Behörden in Norddeutschland das Hitze-Wochenende: Viele Menschen zieht es wegen der hochsommerlichen Temperaturen an Nord- und Ostsee, an Seen und in Parks – dort könnte es teilweise sehr voll werden, der Druck auf die Urlaubsorte steigt.

Lesen Sie hier die Nachrichten zu Corona am Sonnabend, den 8. August:

Grundschule Rantrum bleibt nach Corona-Fall noch eine Woche geschlossen

Weil bei einer Mitarbeiterin der Grundschule Rantrum eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, bleibt die Schule in der ersten Woche nach den Ferien vom 10. bis 14. August noch geschlossen. Das teilt der Kreis Nordfriesland mit. Die Frau hatte kürzlich an einer Dienstbesprechung teilgenommen und Kontakt zu anderen Mitarbeitern der Schule gehabt. Das Gesundheitsamt will bei allen Kontaktpersonen in der Schule am Sonntag einen Corona-Test durchführen und einen weiteren Test im Laufe er Woche. Wenn dann Entwarnung gegeben werden kann, soll der Schulbetrieb am 17. August wieder beginnen.

Corona-Testpflicht am Flughafen problemlos angelaufen

Die Einführung der verpflichtenden Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten ist nach Einschätzung der zuständigen Sozialbehörde am Sonnabend am Hamburger Flughafen problemlos verlaufen. Fluggäste, die aus Urlaubsländern mit hohen Infektionszahlen nach Deutschland zurückkehrten, hätten selbst in Spitzenzeiten nicht länger als 30 Minuten auf den Abstrich warten müssen, sagte ein Behördensprecher.

Allerdings hätten nicht alle Reisenden den für sie kostenlosen Service noch am Flughafen auch genutzt. Der parallel zur Quarantäne vorgeschriebene Test könne auch zuvor schon am Urlaubs- oder danach am jeweiligen Heimatort vorgenommen werden.

Tschentscher: Corona-Demo wie in Berlin wäre in Hamburg verboten

Eine Demonstration wie die der Gegner von Corona-Regeln in Berlin mit etwa 20.000 Teilnehmern würde nach Ansicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in der Hansestadt niemals erlaubt werden. „Demonstrationen in einem so großen Rahmen wie in Berlin und ohne die erforderlichen Vorkehrungen zum Infektionsschutz sind nicht vertretbar, und zwar unabhängig von der Botschaft. Das würden wir in Hamburg nicht zulassen“, sagte Tschentscher in einem Interview der „Welt am Sonntag“.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (Archivbild)
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (Archivbild) © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Dabei gehe es nicht um das Negieren des Demonstrationsrechts. Die Demokratie sei ja nicht außer Kraft gesetzt. „Wir erwarten aber, und das ist auch von Gerichten bestätigt, in jedem Einzelfall eine Abwägung des Interesses der Anmelder einer Versammlung mit dem gebotenen Infektionsschutz.“

Tschentscher: Reisende sollen Kosten für Corona-Tests selbst tragen

Die Kosten für die verpflichtenden Corona-Tests sollten nach Ansicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) von Rückkehrern aus Risikogebieten selbst getragen werden. „Ich halte es für vertretbar, dass wir außer der Testpflicht auch zu einer Kostenübernahme durch die Personen kommen, die reisen“, sagte Tschentscher in einem Interview der „Welt am Sonntag“.

Bislang seien die Tests kostenlos, damit das freiwillige Testangebot auch angenommen werde. „Letztlich ist es aber denkbar, dass man die Kosten nicht der Allgemeinheit, sondern denjenigen auferlegt, die ganz bewusst in Risikoländer reisen“, sagte der Bürgermeister - und fügte an: „Wenn sie am Flughafen ein- und ausreisen, sind sie ja auch mit den Kosten des Fluges und allen anderen Reisekosten konfrontiert.“

Strandampel zeigt Rot – Strände an Ostsee für Besucher dicht

Wegen eines starken Urlauberandrangs an den Nord- und Ostseestränden Schleswig-Holsteins haben viele Kur- und Badeorte am Sonnabendmittag dringend von weiteren Anreisen abgeraten. Gerade an der Ostsee waren bereits mittags viele Strände an ihrer maximalen Kapazität angelangt, teilten die Tourismus- und Kurdirektionen mit.

In der Lübecker Bucht ist es besonders voll. Schon um 13.30 Uhr zeigte die Strandampel auf der Website strandticker.de für alle Strandabschnitte (Scharbeutz, Timmendorfer Strand, Niendorf, Pelzerhaken, Haffkrug,Sierksdorf, Neustadt, Rettin) Rot. Scharbeutz' Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos) riet dringend von einer Anreise ab, die Kurdirektion am Timmendorfer Strand empfahl ebenfalls von einer Fahrt in die Lübecker Bucht abzusehen.

Der übervolle Badestrand von Scharbeutz an der Lübecker Bucht.
Der übervolle Badestrand von Scharbeutz an der Lübecker Bucht. © Klaus Bodig

Ähnlich sah es auf Fehmarn aus: Laut Tourismusdirektion waren die vier konzessionierten Strände schon am Mittag gefüllt. Allerdings böten die Naturstrände der Insel noch genügend Platz. Von der Kurdirektion in Travemünde hieß es, dass aufgrund der breiten Strände noch ausreichend Raum für weitere Besucher vorhanden sei.

An der Nordsee war es vor allem in St. Peter-Ording eng – allerdings nicht wegen voller Strände: Viel mehr seien verstopfte Zufahrten das Problem, teilte die Tourismusdirektion mit. Eine Anreise solle ab Mittag nicht mehr möglich sein, Autos würden bereits abgeschleppt. In Büsum hingegen falle der Andrang durch Tagestouristen nicht allzu groß aus. Wegen des starken Bettenwechsels durch die endenden Ferien sei es gegen Mittag erwartungsgemäß nicht so voll wie in der vergangenen Woche gewesen.

Menschenschlangen in Scharbeutz vor dem Häuschen eines Strandkorbvermieters. Einige warten bis zu 2 Stunden auf einen freien Strandkorb. Neue Gäste kamen erst an den Strand wenn andere gingen.
Menschenschlangen in Scharbeutz vor dem Häuschen eines Strandkorbvermieters. Einige warten bis zu 2 Stunden auf einen freien Strandkorb. Neue Gäste kamen erst an den Strand wenn andere gingen. © Klaus Bodig

Leonhard: Kurzfristige Schulschließungen möglich

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hält bei einem Verdachtsfall die Schließung ganzer Schulen für möglich. Um auf Nummer sicher zu gehen, könne man durchaus auch eine ganze Schule kurzfristig schließen, sagte Leonhard im Interview mit dem Sender NDR 90.3.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (Archivbild)
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (Archivbild) © Marcelo Hernandez

Darüber hinaus appelliert sie an die Rückkehrer aus Risikogebieten, sich trotz Pflichttest zunächst in Quarantäne zu begeben. Mit Blick auf die Inkubationszeit sei das Testergebnis erst nach mehreren Tagen verlässlich.

Mehr Masken-Kontrollen in Hamburgs Bussen und Bahnen

Mit dem Ende der Sommerferien ist es im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg voller geworden – deshalb soll nun stärker die Maskenpflicht kontrolliert werden. „Das ist zum Ferienende verstärkt worden“, sagte ein Sprecher der Hamburger Hochbahn. Der Abstand könne weniger eingehalten werden. „Deshalb ist noch mehr darauf zu achten, dass die Maske richtig sitzt.“ Es würden auch zivile Teams eingesetzt. Wer die Maske falsch trage, der werde direkt angesprochen, ermahnt und informiert.

Im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg soll die Maskenpflicht stärker kontrolliert werden.
Im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg soll die Maskenpflicht stärker kontrolliert werden. © Daniel Reinhardt/dpa

Es könne nicht garantiert werden, dass ein Abstand von 1,5 Metern in jedem Fahrzeug zu jederzeit eingehalten werden könne, betonte der Sprecher. Das Abstandsgebot sei dadurch aufgehoben, dass alle eine Maske tragen müssten. „Deshalb konzentrieren wir uns darauf.“ Der Sprecher empfahl Fahrgästen, sich in der Bahn zu verteilen.

Der Sprecher betonte gleichzeitig: „Natürlich merkt man, dass die Sommerferien zu Ende sind, aber es ist noch nicht wieder so voll wie vor der Corona-Zeit.“ Derzeit sei man bei 70 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste zum vergleichbaren Zeitraum vor der Pandemie.

Mundschutz-Mode: Kreativ durch die Krise:

Mundschutz-Mode: Kreativ durch die Krise

Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke.
Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke. © dpa | Kay Nietfeld
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt.
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt. © dpa | Carsten Koall
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches.
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches. © ZB | Soeren Stache
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde.
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde. © dpa | Ahmad Hasaballah
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg.
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg. © dpa | Aaron Favila
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion.
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion. © dpa | Javed Dar
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf.
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf. © dpa | Kamran Jebreili
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis.
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis. © dpa | Chokri Mahjoub
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador". Dieses Mal in Quito, Ecuador. © dpa | Juan Diego Montenegro
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika.
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika. © dpa | Themba Hadebe
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München.
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München. © dpa | Felix Hörhager
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske.
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske. © dpa | Sven Hoppe
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern.
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern. © dpa | Mosa'ab Elshamy
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Ergebnis der Corona-Tests aus Eppendorfer Kita liegt vor

Die Corona-Infektion eines Elternteils eines Kita-Kindes in Hamburg-Eppendorf hat nach ersten Erkenntnissen keine Ansteckungen in der Kita nach sich gezogen. Die vorsorglich vorgenommenen Corona-Tests bei Kindern und Erziehern der Einrichtung seien allesamt negativ ausgefallen, teilte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde am Sonnabend mit.

Das Kind, bei dem ein früherer Test bereits negativ war, sei ohnehin wegen der anstehenden Einschulung am 31. Juli zum letzten Mal in der Kita gewesen, hieß es. In der kommenden Woche solle entschieden werden, ob der Betrieb in der Kita normal fortgeführt werden könne.

Bundespräsident Steinmeier zu besucht Festivalkonzert

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt am Sonnabend zu einem Konzert nach Schleswig-Holstein. Das Staatsoberhaupt will am Nachmittag gemeinsam mit Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ein Open-Air-Konzert des Percussion-Virtuosen Martin Grubinger auf Schloss Gottorf in Schleswig besuchen. Steinmeier gibt damit auch ein Signal an die unter der Corona-Krise stark leidende Kunstszene.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt heute nach Schleswig-Holstein (Archivbild).
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt heute nach Schleswig-Holstein (Archivbild). © dpa

Der 37 Jahre alte Österreicher Grubinger ist seit Jahren einer der prägenden Künstler des Schleswig-Holstein Musik Festivals, das wegen der Pandemie in diesem Jahr in der geplanten Form abgesagt werden musste. Das Konzert in Schleswig ist mit 500 Besuchern unter den Corona-Bedingungen ausverkauft.

Neun neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

Nach einem starken Zuwachs am Vortag ist die Zahl der in Schleswig-Holstein erfassten Corona-Neuinfektionen am Freitag wieder verhaltener angewachsen. So vermeldete die Landesregierung auf ihrer Homepage mit Stand Freitagabend neun neue Fälle.

Tags zuvor waren landesweit 35 Neuinfektionen registriert worden. Damit hat sich die Zahl der offiziell bekanntgewordenen Infektionen im Land auf 3578 erhöht. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen blieb unverändert bei 158. Rund 3200 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt noch 15 Erkrankte behandelt.

Interaktive Karte: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg erneut hoch

Auch am Sonnabend sind die Corona-Infektionszahlen in Hamburg wieder besonders stark angestiegen. Die Sozialbehörde meldete 54 neue Fälle. Insgesamt wurden damit seit Beginn der Pandemie 5663 Menschen in Hamburg positiv auf das Virus getestet. Etwa 5000 davon können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen angesehen werden.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen lag am Sonnabend bei 243. Das entspricht 13,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das Infektionsgeschehen in der Stadt liegt damit nach wie vor weit unter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, ab dem der Senat über erneute Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beraten müsste. Am Donnerstag hatte der Wert noch bei 8,0 gelegen.

In Hamburg wurden am Sonnabend 54 neue Corona-Fälle gemeldet (Symbolbild).
In Hamburg wurden am Sonnabend 54 neue Corona-Fälle gemeldet (Symbolbild). © imago/Independent Photo Agency Int.

In den Krankenhäusern der Stadt wurden den Angaben zufolge 19 Menschen mit dem Coronavirus behandelt, zehn von ihnen auf Intensivstationen.

Nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am UKE starben in Hamburg bisher 231 Menschen an Covid-19. Das RKI, das unabhängig von der Todesursache alle mit dem Virus infizierten Toten erfasst, kommt auf 261.

Strände in Scharbeutz und Timmendorf schon am Vormittag voll

Wie befürchtet ist der Andrang an der Ostseeküste an diesem Hitzewochenende extrem hoch. Das zeigt auch der Strandticker für die Lübecker Bucht. Wie schon am Donnerstag und Freitag war der Strand in Scharbeutz am Sonnabend als erster früh voll belegt. Schon vor 11 Uhr waren die Kapazitäten an vielen Strandabschnitten ausgereizt: Um 10.45 Uhr zeigte die Strandampel an allen Strandabschnitten – bis auf einen Abschnitt – Rot.

Der
Der "Strandticker" ist ein Projekt der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (Talb) und soll helfen, die Gästeströme besser zu lenken. Die Farben der Ampel sollen anzeigen, welche Strandabschnitte bereits überfüllt sind. © dpa

Am Timmendorfer Strand zeigte die Ampel an zwei Strandabschnitten Rot, an einem Orange. Voll oder nahezu voll waren die Strandbereiche am Sonnabendvormittag zudem in folgenden Orten:

  • Niendorf/Ostsee
  • Haffkrug
  • Sierksdorf
  • Neustadt
  • Pelzerhaken
  • Rettin

Doch nicht überall an der Küste ist es so voll wie in der Lübecker Bucht. Daher lesen Sie auch:

Grüne wollen Klimapolitik trotz Corona-Krise vorantreiben

Angesichts der Corona-Krise hat Grünen-Fraktionschefin Julia Willie Hamburg davor gewarnt, dass die Klimapolitik in Niedersachsen ins Hintertreffen gerät. „Das wäre fatal: Wir erleben das dritte Dürrejahr in Folge, mit erheblichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit, aber auch auf die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung“, sagte Hamburg.

„Die Klimakrise wartet nicht, bis wir die Corona-Krise und ihre Folgen überwunden haben.“ Deshalb sei es entscheidend die Krisen beide zusammen anzupacken – etwa mit einem sozial-ökologischen Konjunkturprogramm, das die Wirtschaft in Schwung bringe, aber auch nachhaltig der Klimakrise und ihren Folgen begegne.

Corona-Sommer: Friedliche Nacht auf Kiez und Schanze

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen verzeichnete die Hamburger Polizei in der Nacht zum Sonnabend an den Party-Hotspots wie Kiez, Schanze und Ottensen keine größeren Einsätze. "Dafür, dass das Wetter wunderschön war, war es ziemlich ruhig und friedlich", sagte ein Sprecher des Lagedienstes dem Abendblatt am Sonnabendmorgen. "Das Straßenverkaufsverbot von Alkohol hat Wirkung gezeigt."

Corona in Hamburg: Auch auf dem Schulterblatt im Schanzenviertel kam es zu keinen größeren Einsätzen für die Polizei.
Corona in Hamburg: Auch auf dem Schulterblatt im Schanzenviertel kam es zu keinen größeren Einsätzen für die Polizei. © TV News Kontor

Es seien Gespräche geführt worden, aber die Menschen hätten verständnisvoll reagiert. "Auch die Große Freiheit musste nicht gesperrt werden wegen eines hohen Besucherandrangs" so der Lagedienst. Auf der Reeperbahn hätten sich rund 13.000 Menschen aufgehalten. Zum Vergleich: In den Wochen zuvor waren es bis zu 20.000 Besucher.

CDU-Politiker kritisieren kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer

In der CDU regt sich Kritik an den kostenlosen Pflichttests für Reisende, die aus Corona-Risikogebieten nach Deutschland zurückkehren. „Der Aufwand für selbst gewählte Risiken kann nicht ständig auf die Gesellschaft abgewälzt werden“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff dem „Spiegel“.Für eine dauerhafte Lösung müsse aber über Alternativen nachgedacht werden, „zum Beispiel, ob die Kosten für die Tests auf die entsprechenden Flugtickets umgelegt werden“.

Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD) und ein DRK-Mitarbeiter zeigen, wie am Airport Corona-Tests an Fluggästen durchgeführt werden.
Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD) und ein DRK-Mitarbeiter zeigen, wie am Airport Corona-Tests an Fluggästen durchgeführt werden. © dpa/Daniel Bockwoldt

Noch deutlicher als Haseloff wurde der designierte Hamburger CDU-Landeschef Christoph Ploß. „Es ist nicht akzeptabel, dass die Kosten für die Tests allen Deutschen gleichermaßen aufgedrückt werden“, sagte Ploß dem „Spiegel“. Auch er begrüßte die Testpflicht, forderte aber: „Wer einen Test benötigt, sollte auch für ihn bezahlen.“

Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten gestartet

Rückkehrer aus Risikogebieten müssen sich bei ihrer Rückkehr nach Hamburg von heute an verpflichtend einem Corona-Test unterziehen, sofern sie keinen gültigen Test vorlegen. Weiterhin gelte: Wer von Reisen in Risikoländer zurückkehre, müsse sich verpflichtend 14 Tage in Quarantäne begeben und sich beim Gesundheitsamt melden, teilte die Sozialbehörde mit. Von der Quarantäne könne nur mit einem anerkannten, negativen Testergebnis abgesehen werden.

Wer etwa per Bus, Schiff oder Flugzeug einreist, erfüllt den Angaben zufolge die Meldepflicht, indem eine Aussteigekarte ausgefüllt wird, die an das Gesundheitsamt weitergegeben wird. Melden müsse sich auch, wer Covid-19-Symptome zeige und in den vergangenen 14 Tagen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sei.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

In Hamburg landende Flugreisende können den Test noch am Airport machen. Für alle anderen Personen habe die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg zwei Corona-Testzentren eingerichtet. Eine Anmeldung sei nicht erforderlich, aber ein Nachweis über die zurückliegende Reise müsse vorgewiesen werden. Außerdem muss das Testergebnis 14 Tage aufbewahrt werden.

Maßgebend für die Einstufung als Risikogebiet ist die beim Zeitpunkt der Einreise gültige Definition gemäß Veröffentlichung durch das Robert Koch-Institut (RKI). Dazu zähle derzeit trotz der zum Teil aufgehobenen Reisewarnung des Auswärtigen Amts auch die ganze Türkei.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Ansturm auf Online-Tickets für Freibäder in Hamburg

Wer das heiße Wochenende nicht an Nord- oder Ostsee verbringt, der sucht die Abkühlung in einem der Hamburger Freibäder. Doch wegen der zu Corona-Zeiten gebotenen Abstandsregeln, ist auch der Platz in den Bädern begrenzt – viele sind über das Wochenende schon stark gebucht. Im beliebten Kaifu-Bad sind bereits alle Tickets ausverkauft, in anderen Bäderland-Standorten sind (Stand Freitag 16.45 Uhr) jedoch noch für alle Tage Tickets für mehrere Zeitfenster zu haben.

Ab ins Wasser: Zum Schwimmen und Baden ist der Stadtparksee bestens geeignet. Auch alle anderen Badegewässer Hamburgs bekommen Bestnoten (Archivbild).
Ab ins Wasser: Zum Schwimmen und Baden ist der Stadtparksee bestens geeignet. Auch alle anderen Badegewässer Hamburgs bekommen Bestnoten (Archivbild). © HA | Marcelo Hernandez

Die Karten gelten meist für ein bestimmtes Zeitfenster von drei bis vier Stunden. Wer sich einen abkühlenden Ausflug ins Freibad sichern möchte, bucht am besten vorher im Internet. Im Online-Shop von Bäderland sind für jedes Bad maximal fünf Tickets pro Tag buchbar.

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Hamburg: Elternteil von Kita-Kind hat Corona-Infektion

Weil ein Elternteil eines Kita-Kindes eine Corona-Infektion hat, sind die Kinder und Erzieher der Einrichtung in Hamburg-Eppendorf am Freitag vorsorglich getestet worden. Das berichtete ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Das Kind war ohnehin wegen der anstehenden Einschulung am 31. Juli zum letzten Mal in der Kita gewesen, hieß es. Kurze Zeit später habe der Elternteil sein Ergebnis erhalten.

Die bereits erfolgten Tests des Kindes und einer Erzieherin, die mit ihm in Kontakt war, seien negativ ausgefallen. In der kommenden Woche werde entschieden, ob der Betrieb wie bislang ganz normal fortgeführt werden könne, sagte der Sprecher weiter.

Lesen Sie hier die Corona-News von Freitag, 7. August