Hamburg. Zu viele bedecken die Nase nicht. Die Hochbahn macht entsprechende Durchsagen und kündigt verschärfte Kontrollen an.
In Restaurants und Geschäften, in Bussen und Bahnen macht sich Nachlässigkeit breit: Immer mehr Menschen tragen zwar pro forma eine Gesichtsmaske, allerdings unter der Nase oder sogar am Kinn. Der Hamburger Virologe Prof. Jonas Schmidt-Chanasit mahnt jetzt: „Es steht außer Frage, dass die Maske korrekt verwendet werden muss.“ Nur so erfülle sie ihren Zweck. „Ist die Nase frei, haben Tröpfchen freie Bahn. Dann könnte man die Maske auch gleich weglassen.“
Wenn der Mund-Nasen-Schutz nur einmal in der Woche gewechselt oder gewaschen werde oder sich der Träger häufig im Gesicht herumwische, sei das auch problematisch. „Wer beispielsweise im Gesundheitswesen arbeitet, weiß von Berufs wegen, dass das korrekte Tragen eines Maskenschutzes extrem wichtig ist, wenn auch zugegebenermaßen anstrengend“, so der Wissenschaftler vom Bernhard-Nocht-Institut. „Das sollte auch bei den Kontrollen eine Rolle spielen.“ Hier werde der falsche Sitz oftmals nicht geahndet.
Hochbahn will Kontrollen verschärfen
Die Hamburger Hochbahn hat am Wochenende angekündigt, die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr stärker zu kontrollieren, da Busse und Bahnen nach dem Ende der Schulferien wieder voller sind. Derzeit sei man bei 70 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste, hieß es. Deshalb werde nun noch stärker darauf geachtet, dass der Mund-Nasen-Schutz richtig sitze, hieß es. Es würden auch zivile Teams eingesetzt. Wer die Maske falsch trage, der werde direkt angesprochen, ermahnt und informiert.
„Wir sehen natürlich auch, dass es da eine gewisse Nachlässigkeit gibt und manche die Maske unter der Nase tragen“, sagte Hochbahnchef Henrik Falk dem Abendblatt. Die Hochbahn appelliert daher auf all ihren Kommunikationskanälen verstärkt, die Masken korrekt zu tragen. Seit einigen Tagen informieren Durchsagen nicht nur generell über die Maskenpflicht, sondern es heißt gezielt aus den Lautsprechern: Alle Fahrgäste müssen die Maske über die Nase ziehen und die Nase bedecken.
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Oberste Priorität bei der Eindämmung der Corona-Infektion muss aus Sicht des Virologen Schmidt-Chanasit das Abstandhalten haben. Masken sollten in den Situationen zum Einsatz kommen, in denen Abstand nicht möglich sei. „Ich plädiere deshalb dafür, Masken dort zu tragen, wo es notwendig und sinnvoll ist – dann aber bitte auf korrekte Weise“, so Schmidt-Chanasit.