Hamburg. Alkohol-Verkaufsverbot kommt. Logistik-Branche im Tief. Neue Corona-Zahlen für den Norden – auch Partygäste infiziert. Der Newsblog.
Gute Nachrichten aus Hamburg: Nachdem die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen vier Tagen jeweils zweistellig war, meldete der Senat am Montag nur vier neue Fälle. Dennoch warnt die Gesundheitsbehörde davor, Abstands- und Hygieneregeln zu ignorieren. In den Hamburger Szenevierteln auf St. Pauli und in der Schanze hatten am Wochenende viele Menschen dicht an dicht gefeiert. Am Dienstag will der Senat daher eine Allgemeinverfügung zur Einschränkung des Alkoholverkaufs erlassen.
Auch in Schleswig-Holstein bleibt Corona das beherrschende Thema. Vielen Gastronomen droht wegen der Pandemie das Aus. Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fürchtet, dass 30 Prozent aller Läden aufgeben müssen.
Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Montag, den 27. Juli:
- Corona: Wacken Open Air 2021 schon ausverkauft
- Zahl der Corona-Fälle bei Aida-Crewmitgliedern steigt auf elf
- Allgemeinverfügung zum Alkoholverkauf kommt in Hamburg
- Hamburger Logistik-Branche leidet unter Corona-Tief
- Sinkender Bierabsatz lässt Preise für Braugerste sinken
- 17 Corona-Infizierte in Wandsbeker Flüchtlingsunterkunft
- Neue Corona-Fälle in Hamburg – auch Partygäste infiziert
- Schmidt-Chanasit: Deutschland hatte auch Glück bisher
- Vier neue Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
- Corona: Branche rechnet mit Aus jeder dritten Gaststätte
- Niedersachsens Tourismus könnte langfristig profitieren
Corona: Wacken Open Air 2021 schon ausverkauft
In diesem Jahr findet das Wacken Open Air im Wohnzimmer statt: Von Mittwoch an flimmert das Metal-Festival unter dem Namen Wacken World Wide als Livestream über den Bildschirm, immerhin fast 100 Konzerte sind im Angebot. Das Liveerlebnis muss wegen der Corona-Pandemie bekanntlich ausfallen. Wer eines der 75.000 Tickets gekauft hatte, konnte es sich entweder erstatten lassen oder es in ein Ticket für das kommende Jahr umtauschen.
Mehr als 90 Prozent haben von der zweiten Option Gebrauch gemacht. Inzwischen ist auch das Wacken Open Air 2021 restlos ausverkauft, teilte der Veranstalter am Montagabend mit. Die verbliebenen Eintrittskarten seien "durch ein faires Losverfahren über Wartelisten verkauft" worden. Damit ist das Festival erstmals seit der Premiere vor 30 Jahren ausverkauft, bevor überhaupt eine teilnehmende Band benannt wurde. Erste Namen sollen am Sonnabend bekannt gegeben werden.
Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:
Fleischkonzern Vion will auf Werkvertragsbeschäftigte verzichten
Der Fleischkonzern Vion, der auch den Schlachthof in Bad Bramstedt betreibt, will ab Anfang 2021 in den Bereichen Schlachtung, Zerlegung und Verpackung keine Werkvertragsarbeiter mehr beschäftigen. Das entspreche den Vorgaben des Arbeitsministeriums, die derzeit erarbeitet würden und an die man sich halten werde, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag.
Vion war in die Kritik geraten, weil rund 140 Mitarbeiter des Schlachthofs in Bad Bramstedt positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Die meisten von ihnen stammten aus Osteuropa und waren über einen Subunternehmer als Werkvertragsarbeiter in dem Schlachtbetrieb eingesetzt. Zuvor hatte der NDR berichtet.
Ein positiver Corona-Test bei Lloyd Werft
Nach Hunderten Corona-Tests bei Arbeitern der Lloyd Werft wegen einer Infektion in einem Partnerunternehmen ist ein Test positiv ausgefallen. Am Montag lagen alle Ergebnisse der 361 Tests vom Freitag vor, wie ein Sprecher der Stadt Bremerhaven mitteilte. Nach dem Fall wurden weitere Untersuchungen eingeleitet.
Die Werft war Anfang vergangener Woche informiert worden, dass ein Mitarbeiter einer Partnerfirma bei der Einreise in sein Heimatland positiv auf das Coronavirus getestet wurde – die Firma ist bei Arbeiten in der Werft eingebunden. In Abstimmung mit Werksarzt und Gesundheitsamt wurden daraufhin alle rund 70 Kollegen des Infizierten getestet. Diese Tests ergaben drei weitere Infektionen.
Ferien bald zu Ende und noch keine Corona-Tests am Flughafen
Die Hamburger Behörden haben noch nicht entschieden, wann für die zurückkehrenden Fluggäste am Hamburger Airport eine Corona-Testmöglichkeit eingerichtet wird. Ein solches Testzentrum sei grundsätzlich vorgesehen und entspreche auch den Beschlüssen der Gesundheitsminister-Konferenz, doch gegenwärtig liefen noch die Abstimmungen und Gespräche, teilte der Flughafen mit.
Zu den offenen Fragen gehörten zum Beispiel die Wahl eines geeigneten Standortes am Flughafen sowie die Festlegung der Rahmenbedingungen und Prozesse. Die Schulferien in Hamburg gehen in der kommenden Woche zu Ende; viele Urlauber sind bereits in die Hansestadt zurückgekehrt.
Zahl der Corona-Fälle bei Aida-Crewmitgliedern steigt auf elf
Die Zahl der Corona-Infektionen bei den Besatzungsmitgliedern von Aida ist um einen Fall auf elf gestiegen. „Nach aktuellem Stand wurde eine weitere Infektion bei den gestrigen Tests festgestellt“, sagte eine Sprecherin der Stadt Rostock. Zuvor hatte die „Ostsee-Zeitung“ darüber berichtet.
Die betroffene Person zeige keine Symptome, eine Krankenhausbehandlung sei nicht erforderlich, hieß es weiter von der Stadt. Grund zur Sorge besteht den Angaben zufolge nicht, da Isolation und die Corona-Regeln eingehalten würden. Landgänge fänden grundsätzlich nicht statt.
Mitte Juli waren 750 Aida-Besatzungsmitglieder aus Asien mit drei Flugzeugen auf dem Flughafen Rostock-Laage angekommen. Das Kreuzfahrt-Unternehmen hatte zuletzt trotz der infizierten Crewmitglieder an den geplanten Kurz-Kreuzfahrten festgehalten. Am 5. August soll in Hamburg die „AIDAperla“ zur Kurz-Kreuzfahrt ohne Landgang ablegen, am 12. August in Rostock die „AIDAmar“ und am 16. August in Kiel die „AIDAblu“.
Allgemeinverfügung zum Alkoholverkauf kommt in Hamburg
Angesichts dicht gedrängt feiernder Menschenmassen in den Hamburger Ausgehvierteln wird der Senat eine Allgemeinverfügung zur Einschränkung des Alkoholverkaufs erlassen. Diese Instrument sei bereits angekündigt worden und werde nun voraussichtlich bei der Senatssitzung am Dienstag scharfgestellt, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich.
Die zeitlich befristete Allgemeinverfügung erlaubt es den Behörden dann schon ab dem kommenden Wochenende, den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol zu verbieten. Die genauen Modalitäten, etwa in welchem Zeitfenster Lokale und Kioske keinen Alkohol mehr außer Haus verkaufen dürfen, müssten noch geklärt werden.
Große Freiheit am Wochenende erneut gesperrt
Auch am vergangenen Wochenende hatten wieder Tausende auf St. Pauli und im Schanzenviertel abstandslos und ausgelassen gefeiert. Wegen des großem Andrangs musste die Große Freiheit gleich mehrfach abgesperrt werden.
Außerdem sprachen Polizei und Bezirksämter im Schanzenviertel auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes in vier Fällen Alkohol-Verkaufsverbote aus.
Hamburger Logistik-Branche leidet unter Corona-Tief
Die Hamburger Logistik-Branche ist in der Corona-Krise dramatisch eingebrochen. Rund 80 Prozent der Unternehmen rechnen im laufenden Jahr mit einem Umsatzrückgang, teilweise um mehr als die Hälfte, teilten die Handelskammer und verschiedene Verbände der Branche am Montag als Ergebnis einer Umfrage in der Hansestadt mit. „Der Hamburger Hafen und mit ihm die Seehafenspediteure leiden unter einem starken Einbruch des Umschlags“, sagte Willem van der Schalk, Vizepräses der Kammer und Vorsitzer des Vereins Hamburger Spediteure. Die Einschränkungen in vielen Industriebetrieben und der rückläufige Im- und Export über den größten deutschen Hafen seien nicht spurlos vorübergegangen.
Es zeichne sich jedoch ein Lichtblick ab, da 29 Prozent der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage rechneten. Dennoch sei es zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, sagte Christian Koopmann, Vorsitzender des Vereins Hamburger und Bremer Schiffsmakler. „Die Logistikbranche wurde durch die Pandemie recht hart getroffen, wenngleich die konkreten Auswirkungen je nach Verkehrsträger und Handelsgebiet unterschiedlich ausfallen können.“ Die Branche müsse sich darauf einstellen, mit den wirtschaftlichen Folgen auch noch im Jahr 2021 zu tun zu haben.
Coronavirus – die Bilder zur Krise:
Corona-Maislabyrinth in Jersbek eröffnet
Jedes Jahr stellt Karsten Eggert sein Mais-Labyrinth in Jersbek unter ein Motto. 2020 sind das Thema Krankheitserreger. Der Parkour, der seit dem 25. Juli wieder für Besucher geöffnet ist, führt damit wortwörtlich durch das Coronavirus. Damit sich keiner der Rätsellöser infiziert, gelten auch im Irrgarten Hygiene- und Abstandsregeln.
Die Wege im Irrgarten verbreiterte Eggert teilweise von zwei auf zweieinhalb Meter, damit Menschen besser aneinander vorbeikommen und Abstand halten können. Auf Gruppenveranstaltungen wie Betriebsausflüge und Kindergeburtstage verzichtet er ebenso wie auf eine Veranstaltungsbühne mit Auftritten von Künstlern.
Corona: Sinkender Bierabsatz lässt Preise für Braugerste sinken
Angesichts der bevorstehenden Ernte von Braugerste in Niedersachsen sorgen sich die Landwirte um die Preise. Wegen der Corona-Pandemie sei der Bierabsatz gesunken, was auch die Nachfrage der Mälzereien senke, teilte der Landesbauernverband Landvolk in Hannover mit. Hochwertige Braugerste wurde den Bauern in der Vergangenheit mit Aufschlägen von 25 bis 30 Euro pro Tonne im Vergleich zur Futtergerste abgenommen - in diesem Jahr dürften die Aufschläge eher bei 15 bis 20 Euro pro Tonne liegen.
Das trockene Wetter im Frühjahr habe zu höheren Kosten geführt, denn die gewünschten großen Körner bildet die Gerste nur, wenn sie ausreichend Wasser bekomme. Die meisten Bauern beregnen ihre Felder daher. Dort, wo das nicht möglich ist, habe das trockene Wetter deutliche Spuren hinterlassen. Könne die Ernte die Qualitätsanforderungen der Brauer nicht erfüllen, lasse sich das Getreide nur zu geringeren Erlösen als Futtergerste verkaufen.
Corona: 60. Beatles-Jubiläum mit Live-Event im Internet
Mit einem Live-Event im Club Indra gedenkt Hamburg des ersten Konzerts der legendären Beatles in der Hansestadt am 17. August 1960. Hamburgs Beatles-Expertin Stefanie Hempel werde am Jubiläumstag ab 21 Uhr mit ihrer Band ein Rock'n'Roll-Special auf die Bühne bringen, vom rekonstruierten Original-Set der Beatles aus dem August 1960 über die späteren großen Hits und legendären Songs, teilte Hamburg Marketing mit Das Ereignis wird per Livestream ins Internet übertragen, so dass Beatles-Fans in aller Welt daran teilhaben können.
Für Gastauftritte sind live im Indra unter anderem das Kaiser Quartett, Cäthe, Bernd Begemann, Jessy Martens, Billy King, Jimmy Cornett und Michèl von Wussow mit dabei. Zuvor feiert um 20 Uhr auch die Elbphilharmonie das Beatles-Jubiläum. Live aus dem Großen Saal streamt das Konzerthaus die Premiere einer Hommage an die Beatles, die die Jazz-Pianistin Julia Hülsmann speziell für diesen Anlass arrangiert hat und gemeinsam mit Nils Wogram (Posaune) und Christopher Dell (Vibraphon) auf die Bühne bringt.
CDU-Senioren fordern Testpflicht für Rückkehrer
Die Senioren-Union Hamburg fordert die Einführung einer Testpflicht für Reiserückkehrer. „Wir dürfen die Erfolge im Kampf gegen das Virus nicht verspielen, sondern müssen eine zweite Ansteckungswelle verhindern“, sagt die Landesvorsitzende der Senioren-Union Hamburg Herlind Gundelach. Auslandsurlauber sollten die angebotenen Tests an Flughäfen unbedingt wahrnehmen.
Wer sich keinem Corona-Test unterziehen möchte, müsse sich in Quarantäne begeben, fordern die CDU-Senioren.
Corona: Kompaktes Hamburger Filmfest startet
Wenn in zwei Monaten das Filmfest Hamburg in seine 28. Runde startet, wird vieles anders sein als in den Jahrzehnten zuvor. Platzbeschränkungen in den Kinos, Streamingtickets für die Vorstellungen und nur rund 70 statt wie zuletzt fast 150 Filme - Corona hat vieles verändert. Einen klassischen Eröffnungsfilm wird es natürlich trotzdem geben. Im Ausnahmejahr startet das kompakte Filmfest Hamburg am 24. September mit der Premiere des Films „Enfant Terrible“ von Regisseur Oskar Roehler, wie der Veranstalter in Hamburg mitteilte.
Der Film sei eine große Verbeugung Roehlers vor der deutschen Regie-Ikone Rainer Werner Fassbinder, der im Mai dieses Jahres 75 Jahre alt geworden wäre. Ursprünglich sollte der Streifen, der am 1. Oktober in die Kinos kommt, als einziger deutscher Spielfilm bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gezeigt werden, das allerdings coronabedingt ausfallen musste.
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17 Corona-Infizierte in Wandsbeker Flüchtlingsunterkunft
Die Zahl der mit Corona Infizierten in einer Wandsbeker Flüchtlingsunterkunft hat sich erhöht. Nachdem das Virus zunächst bei sieben Bewohnern festgestellt worden war, sind es nun insgesamt 17. Mittlerweile sind alle 270 Heimbewohner getestet worden.
„Die 17 Infizierten sind mittlerweile in eine separate Unterkunft gebracht worden“, sagt Martin Helfrich, Sprecher der Sozial- und Gesundheitsbehörde. Für die bislang nicht erkrankten Bewohner des Flüchtlingsheims bleibt die Quarantäne bestehen. Sie sollen Ende der Woche ein weiteres Mal getestet werden, um auszuschließen, dass es bislang noch unentdeckte Infektionen gibt.
Neue Corona-Fälle in Hamburg – auch Partygäste infiziert
In Hamburg sind seit Sonntag vier neue Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Das ist erstmals wieder eine einstellige Zahl, nachdem seit Donnerstag jeden Tag mindestens zehn neue Fälle pro Tag gemeldet wurden. Über das gesamte Wochenende gesehen kamen 36 neue Fälle hinzu.
Vier der neu infizierten Personen sind Besucher einer privaten Party, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 5325 Menschen in der Hansestadt mit dem Virus angesteckt, wie die Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte. Rund 5000 davon können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen aber als genesen angesehen werden.
Hamburg: 86 Neuinfektionen in einer Woche
In der zurückliegenden Woche gab es nach Angaben der Behörde insgesamt 86 Neuinfektionen. Das sind 4,8 pro 100.000 Einwohner. Das Infektionsgeschehen in Hamburg liegt damit nach wie vor weit unter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, ab dem der Senat über erneute Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beraten müsste.
In Hamburger Krankenhäusern wurden den Angaben zufolge am Montag 25 Menschen mit dem Coronavirus behandelt. Sechs von ihnen liegen auf Intensivstationen. Bei der Zahl der Todesopfer gab es keine Veränderungen: Laut UKE-Institut für Rechtsmedizin starben in Hamburg bisher 230 Menschen an Covid-19. Das RKI, das unabhängig von der Todesursache alle mit dem Virus infizierten Toten erfasst, kommt unverändert auf 261.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Nina Botts Kinder müssen im "Homeoffice" bleiben
Die Nase läuft, der Hals kratzt – nicht nur Arbeitnehmer sollten in Corona-Zeiten mit einer Erkältung sicherheitshalber zu Hause bleiben, auch für Kinder ist im Krankheitsfall "Homeoffice" angesagt. Die Kinder von Nina Bott sind darin schon geübt, wie die Schauspielerin über Instagram mitteilte. "Meine kleinen Schnupfnasen bleiben heute zu Hause", schrieb sie zu dem Bild ihrer malenden Kinder.
Das "Homeofficestayathomekindergarten", wie es Bott nennt, wirkt sich offenbar nicht negativ auf die Produktivität aus: Drei Gemälde sind bereits in Arbeit.
Schmidt-Chanasit: Deutschland hatte auch Glück bisher
Prof. Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht Institut für Tropenmedizin in Hamburg glaubt, dass auch in Zukunft konkrete Maßnahmen erforderlich sind, um einen weiteren Anstieg der Infektionen zu verhindern. Ein zielgerichtetes Eingreifen sei jetzt die Aufgabe von Wissenschaft und Politik, sagte er am Morgen bei einem NDR-Interview.
Laut dem Virologen hat Deutschland zu Beginn der Pandemie auch viel Glück gehabt. Die weitere Entwicklung hätten die Menschen mit ihrem Verhalten selber in der Hand.
Vier neue Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell erfassten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus zuletzt innerhalb eines Tages um vier Fälle auf 3322 erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Homepage mit Stand Sonntagabend berichtet, lag die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen unverändert bei 155.
Der überwiegende Teil der Neuinfektionen entfalle dabei auf mehrere in Dithmarschen lebende Familien, die einen engen Verbund miteinander pflegten, hieß es. Rund 3100 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt acht an Covid-19 Erkrankte behandelt.
Schulmaterialien für 100 bedürftige Kinder in Jenfeld
Anlässlich des islamischen Opferfestes am Freitag, 31. Juli, spendet die M.T.O. Shahmaghsoudi Schule (MTO) Hilfspakete an die Arche Jenfeld. Die MTO ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die auf den Lehren des Sufismus basiert und zum Opferfest an 35 Standorten Spendenaktionen durchführt.
In Hamburg schenkt die Organisation 100 bedürftigen Kindern Schulmaterialien – darunter Hefte, Stifte, Tinte, Zirkel und Geodreiecke. „Wir freuen uns über die Unterstützung in Form von Sachspenden“, sagt Tobias Lucht, leitender Sozialpädagoge der christlich geprägten Arche Jenfeld. Ihm zufolge sei der Bedarf an Schulmaterialien im Zuge der Corona-Pandemie gestiegen.
Geesthacht: Edeka bietet Waschanlage für Einkaufswagen
Handschuhe und Desinfektionsspray brauchen Kunden, die bei Edeka in Geesthacht einkaufen, künftig nicht mehr. Bei Edeka Lippert an der Berliner Straße übernimmt den Reinigungsvorgang eine halbautomatische Waschanlage – die Easy Clean Box.
Dazu wird der Einkaufswagen in die Maschine geschoben. Der Kunde drückt anschließend mit dem Fuß auf einen roten Schalter und startet auf diese Weise den Desinfektionsvorgang. Wenig später kann der Kunde keimfrei einkaufen gehen. 3000 Euro hat Marcus Lippert für die Box gezahlt – für den Marktbetreiber eine Investition in die Zukunft.
Corona: Branche rechnet mit Aus jeder dritten Gaststätte
Im Zuge der Corona-Krise droht nach Einschätzung des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) einem großen Teil der Restaurants und Gasthöfe in Schleswig-Holstein das Aus. „Wir befürchten, dass 30 Prozent aller Läden aufgeben“, sagte Verbandspräsident Axel Strehl. Insgesamt gebe es im Land zwischen 3500 und 4000 Gasthöfe und Restaurants.
Wegen des Ausbruchs der Pandemie waren die Betriebe im nördlichsten Bundesland zwischen Mitte März und Mitte Mai komplett geschlossen. Bei der Bewirtung ihrer Gäste müssen die Betreiber seit Wiederöffnung für die Einhaltung der Abstandsregeln sorgen und die Kontaktdaten der Besucher erfassen. Die Läden an den Tourismus-Hotspots an Nord- und Ostsee liefen trotz der Corona-Einschränkungen gut, sagte Strehl. „Die Gäste sind eben da.“ Alle Betriebe, die mit Geschäfts-Hotellerie, Tagungen und Seminaren zu tun hätten, lägen dagegen am Boden. „Da ist fast nix.“
Ähnlich große Probleme gebe es im Binnenland für die klassischen Landgasthöfe, sagte Strehl. „Die Familienfeiern finden nicht statt, weil die Leute teilweise Angst haben.“ Andere wollten feiern, fürchteten aber das Fernbleiben ihrer Gäste. Feiern mit Tanz seien noch nicht möglich.
Tschentscher: Milliarden-Verschuldung wegen Corona
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht in der in diesem Jahr geplanten Neuverschuldung in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden Euro ein notwendiges Übel der Corona-Krise. „In dieser Situation muss man sich, selbst wenn man jahrelang strikteste Haushaltsdisziplin gewohnt war, kreditfinanzierte Investitionen zutrauen“, so Tschentscher.
„Das führt dann zu entsprechend hohen Nettokreditaufnahmen, die wir aber gemäß Landeshaushaltsordnung auch wieder planmäßig tilgen und zurückführen werden.“ Verhielte man sich anders, „wäre die Rechnung am Ende noch viel höher und wir hätten mittel- bis langfristig eine sehr viel größere Schuldenbelastung“.
Immer mehr Schausteller im Norden in Existenznot
Seit den Weihnachtsmärkten hatten die meisten keine Einnahmen mehr: In Niedersachsen und Bremen geraten immer mehr Schausteller in Existenznot. „Die ersten Betriebe haben schon Insolvenz angemeldet“, sagte Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Schaustellerverbandes des Landes Bremen. „Es wird tagtäglich schwieriger.“ Die Betreiber von Riesenrädern, Karussells und Losbuden befürchteten, dass auch im Spätsommer und Herbst keine Volksfeste veranstaltet werden können, auf denen Geld zu verdienen ist.
Es gebe intensive Gespräche mit dem Wirtschaftsressort, wie der Bremer Freimarkt zu realisieren sei, sagte Robrahn. Der entscheidende Punkt sei die zugelassene Besucherzahl. Wenn zu wenige Gäste zugelassen würden, lohne es sich nicht, die Fahrgeschäfte aufzubauen. Der Freimarkt ist vom 16. Oktober bis zum 1. November geplant.
Frühlingsfest, Schützenfest und Maschseefest fielen wegen des Verbots von Großveranstaltungen in der niedersächsischen Landeshauptstadt bereits aus. Die für Oktober geplante Hannover Wiesn wurde vorige Woche abgesagt. Ihr Oktoberfest, das am 25. September starten soll, haben die Schausteller noch nicht aufgegeben. Doch die Behörden seien zögerlich, sagte Klaus Wilhelm, Chef des Schaustellerverbandes Niedersachsen. Temporäre Freizeitparks oder Kirmes-to-Go-Konzepte sind aus seiner Sicht keine Lösung.
Tourismusexperte: Niedersachsen könnte langfristig profitieren
Urlaub im Norden ist durch die Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen gerade rechtzeitig wieder möglich geworden. „Niedersachsen profitiert eindeutig davon, vor allem an der Küste“, sagte der Reise-Experte Volker Böttcher. An der niedersächsischen Küste dürfte es schwierig werden, bis Ende Oktober ein Bett zu bekommen, sagte der Professor für Tourismusmanagement an der Hochschule Harz. Im Grunde sei dort alles ausgebucht.
Sollte sich die Corona-Krise weiter beruhigen, könnte das den Tourismus in dem Bundesland schnell wieder stärken. „Ich glaube, dass Deutschland insgesamt als Tourismusstandort langfristig profitieren wird“, sagte Böttcher, der neben seiner Forschung auch langjährige Erfahrung beim Reisekonzern Tui vorweisen kann. Vielerorts habe es zwar bereits vor dem Corona-Ausbruch in den vergangenen Jahren mehr Buchungen gegeben. „Ich glaube aber, in der Vor- und Nachsaison kommt neuer Tourismus dazu“, sagte Böttcher.