Hamburg. Das Hotel mit Restaurants und Bars war wegen Corona seit Mitte März geschlossen. Auch eine neue Tagesbar ist geplant.

Eigentlich ist das Tortue einer der Hotspots der Stadt. Das Boutiquehotel in den Stadthöfen mit seiner Brasserie, dem Szeneasiaten Jin Gui und den Bars Bleu und Noir ist ein pulsierender Ort – normalerweise. Seit viereinhalb Monaten herrscht hier Stille. Das Haus ist seit dem 18. März coronabedingt geschlossen. Die meisten Hotels hatten Mitte Mai – seitdem auch wieder Touristen beherbergt werden dürfen – nach und nach geöffnet.

Das Tortue nicht – aber am 30. Juli geht es definitiv wieder los. Und Geschäftsführer Marc Ciunis kündigt im exklusiven Abendblatt-Gespräch an: „Wir fahren das volle Programm. Wir öffnen sämtliche Bars und Restaurants wieder, die Öffnungszeiten sind geblieben und auch die Speise- und Getränkeauswahl. Wir haben uns bewusst viel Zeit gelassen, jetzt starten wir wieder durch“, so der Hotelier.

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Warum die lange Pause? „Es hätte für uns wirtschaftlich keinen Sinn gemacht, im Mai wieder zu öffnen. Ein großer Anteil unserer Einnahmen stammt aus der Gastronomie, und zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Firmen ihren Mitarbeitern noch Homeoffice verordnet. Das heißt, diese Gäste hätten uns gefehlt – und dann kamen die Sommerferien, es waren noch weniger Menschen in der Stadt. Deswegen haben wir so lange gewartet und eröffnen jetzt zum Ende der Sommerferien hin“, sagt Geschäftsführer Carsten von der Heide. Dass auch die nächsten Monate schwierig werden, darüber sind sich die beiden Geschäftspartner bewusst. „Natürlich muss man jetzt ganz genau kalkulieren, vor allem auch, was die Einteilung der Mitarbeiter angeht“, sagt von der Heide.

Tortue: Tagesbar in den Stadthöfen soll im September eröffnen

Wie in den anderen Hamburger Hotels auch sind im Tortue die meisten der rund 125 Beschäftigten in Kurzarbeit. „Wir können leider nicht gleich alle unsere Mitarbeiter zu 100 Prozent wieder zurückholen. Aber jeder wird eingesetzt, denn das, was unserem Team und uns am meisten gefehlt hat, ist der Kontakt zu den Gästen“, sagt Ciunis. Auch die Belegung der 128 Zimmer und Suiten wieder auf das hohe Niveau vor der Corona-Zeit zu bringen ist eine Herausforderung. Deshalb wird auch auf der Internetseite ein „Merci-Paket“ angeboten – bei dem die Gäste zum Beispiel einen Gutschein für die Restaurants zusätzlich zur Übernachtung erhalten. „Im Oktober wollen wir auch ein spezielles Angebot für die Hamburger kreieren“, sagt von der Heide.

In den Stadthöfen wird es bald noch mehr Tortue geben. „Wir haben die Zwangspause genutzt, um die Pläne für unsere Tagesbar zu konkretisieren. Das soll ein neuer Treffpunkt werden für die Menschen, die hier im Quartier arbeiten oder die hier zum Einkaufen und Flanieren unterwegs sind“, sagt Ciunis. Das Lokal im Görtz-Palais am Neuen Wall – Teil des Gebäudeensembles Stadthöfe – soll nach Abendblatt-Informationen Mitte September eröffnen und ein kleines Speiseangebot haben. Im Innenhof soll es rund 40 Sitzplätze geben.

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