Hamburg. Daniel Günther kündigt rigide Kontrollen in der Urlaubszeit an. 350 Gläubige in Quarantäne. Neue Zahlen für Hamburg.

Angesichts niedriger neuer Infektionszahlen lockert der Norden die Beschränkungen in der Corona-Krise weiter. In Schleswig-Holstein sind von Montag an wieder Besuche in Schwimmbädern, Saunen und Freizeitparks möglich. Auch Hallenbäder dürfen mit entsprechenden Konzepten und Auflagen wieder öffnen.

In Hamburg könnten derweil die Präsenzunterrichtsstunden für Grundschulschüler noch vor den Sommerferien erhöht werden. Doch auch für andere Klassenstufen wird ein Regelbetrieb ab August angestrebt.

Die Corona-News für Hamburg und den Norden am Sonnabend, den 6. Juni 2020:

Interaktiv: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Strandbesuch in Schleswig-Holstein nur nach Anmeldung per App

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther will in der Urlaubszeit während der Corona-Krise auf die Buchung von Küstenabschnitten per Smartphone setzen. „Man kann über die App anmelden, dass man in einem bestimmten Zeitraum an einen Strandabschnitt will“, sagte der CDU-Politiker dem „Tagesspiegel am Sonntag“ zu den Plänen für das Buchungssystem. „Wenn dort noch Platz ist, bucht man sich ein und hat dann eine Zugangsberechtigung.“ Die Gemeinde Scharbeutz hat das System nach seinen Angaben entwickelt, jetzt könnte es auch von anderen Orten genutzt werden.

Für die Urlaubszeit kündigte Günther an: „Wir werden weiter stark kontrollieren. Dass alle dicht an dicht wie in der Sardinenbüchse liegen, wird es bei uns nicht geben.“ Den Verlauf des Himmelfahrts- und des Pfingstwochenendes wertete der Ministerpräsident als gutes Zeichen für den Tourismus in Schleswig-Holstein. „Beide Wochenenden sind in den Tourismusorten gut verlaufen. Es gab gelegentlich Absperrungen, wenn zu viele Tagesgäste kamen. Aber der erste Test auf die Sommersaison hat funktioniert.“

Corona-Ausbruch in Vorpommern: 350 Gläubige in Quarantäne

Am Sonnabendnachmittag hat der Landkreis Vorpommern-Rügen eine häusliche Isolation für rund 350 Personen verfügt. Sie hätten am Pfingstsonntag oder -montag an insgesamt vier Gottesdiensten in Stralsund und Grimmen teilgenommen, begründete Landrat Stefan Kerth (SPD) die sogenannte Allgemeinverfügung.

 Landrat Stefan Kerth (SPD) auf einer Pressekonferenz (Archivbild).
Landrat Stefan Kerth (SPD) auf einer Pressekonferenz (Archivbild). © dpa

Die unter Quarantäne stehenden Personen dürfen in den kommenden 14 Tagen ohne Zustimmung des Gesundheitsamtes ihre Wohnung nicht verlassen und keinen Besuch empfangen. Zu den Maßnahmen zähle auch die tägliche Messung der Körpertemperatur. Sollten Symptome auftauchen, die auf die Krankheit Covid-19 hindeuten, müsse medizinisches Fachpersonal benachrichtigt werden.

Unter Beobachtung der Behörden ist auch ein Fest-Gottesdienst zur Verabschiedung eines anderen Priesters am Pfingstmontag in Stralsund mit möglicherweise etwa 250 Teilnehmern.

Priester positiv auf Corona getestet: Weitere Infizierte

Die Serie auf Zusammenkünfte von Gruppen zurückgehender Corona-Ausbrüche in Deutschland hält an. Nach Pfingstgottesdiensten in Mecklenburg-Vorpommern mit einem positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Priester sind inzwischen weitere Infizierte ermittelt worden.

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Der katholische Priester hatte am vergangenen Wochenende Gottesdienste mit insgesamt mehr als 100 Gläubigen in Stralsund, Demmin und Grimmen gefeiert, wie das Erzbistum Berlin mitteilte. Am Dienstag wurde er positiv auf Corona getestet. Bis zum Freitag wurden insgesamt acht mit den Gottesdiensten in Zusammenhang stehende Infektionen nachgewiesen, weitere Testergebnisse standen zunächst noch aus.

Corona-Studie: Ist eine Blutgruppe besonders gefährdet?

Eine neue Studie des Osloer Universitätsklinikums und der Universität Kiel hat den Zusammenhang zwischen dem Verlauf einer Covid-19-Erkrankung und der Blutgruppe untersucht. Laut den noch vorveröffentlichten Ergebnissen ist die Wahrscheinlichkeit, beatmet werden zu müssen, bei Patienten mit Blutgruppe A deutlich höher als bei Patienten mit Blutgruppe 0.

Die Forscher haben für ihre Studie Blutproben von 1610 Covid-19-Patienten untersucht, die Sauerstoff brauchten oder an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden mussten. Zum Vergleich haben sie die gleiche Untersuchung mit Proben von 2205 Spendern, die nicht an Covid-19 erkrankt waren, durchgeführt.

Die Forscher haben in ihrer Zusammenfassung der Studie jedoch darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse noch nicht ausreichend von anderen Wissenschaftlern bewertet wurden, eine sogenannte "Peer Review" stehe noch aus.

Sänger Sasha wirbt für Corona-UKE-Studie

Der Hamburger Sänger Sasha hat über seinen Instagram-Account für die vom UKE durchgeführte Corona-Studie „C 19 Child Hamburg“ geworben. Das UKE möchte für die Studie 6000 Kinder zwischen null und 18 Jahren untersuchen.

Als Vater eines kleinen Sohnes würde er es sehr wichtig finden, was das Coronavirus mit "unseren Kindern" macht, so der Musiker. Sein Post richtete sich an alle Hamburger Eltern. Sie könnten ihr Kind auf diesem Weg testen lassen und gleichzeitig die Studie unterstützen.

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Trotz Corona: Drei Demos in der Hamburger Innenstadt

Trotz bestehender Corona-Auflagen sind in der Hamburger Innenstadt drei Großdemos angekündigt. Dazu zählen der Protest "Nein zu Rassismus" auf dem Jungfernstieg, eine Demonstration für die Solidarität mit Flüchtlingen und der Black Community in Minneapolis sowie die wöchentliche "Mahnwache für das Grundgesetz" im Bereich Ludwig-Erhard-Straße.

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Die Polizei rief die Teilnehmer über Twitter dazu auf, die Auflagen wie Abstandsregeln und das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen dennoch einzuhalten. Die Corona-Epidemie sei leider noch nicht überstanden.

Wegen Corona: Tag der Organspende nur im Netz

Der heutige bundesweite Tag der Organspende findet wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr ausschließlich online statt.

In Hamburg seien von Januar bis April trotz der Krise deutlich mehr Organspenden realisiert worden als im Vorjahr. So soll es in diesem Zeitraum 17 postmortale Organspender (2019 im selben Zeitraum 12 Organspender) und 63 gespendete Organe (2019 im selben Zeitraum 47 Organe) gegeben haben, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte.

„Ich freue mich sehr über die positiven Entwicklungen bei der Organspende in Hamburg. Mich ermutigt aber auch der aktuelle gesellschaftliche Zusammenhalt bei der Bewältigung der COVID 19-Pandemie", so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD).

Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) auf einer Pressekonferenz (Archivbild).
Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) auf einer Pressekonferenz (Archivbild). © Roland Magunia

Corona: Zwei Neuinfizierte in Hamburg

Erneut gute Nachrichten in der Corona-Krise: Die Zahl der in Hamburg positiv auf das Coronavirus Getesteten ist seit Freitag um 2 auf 5112 gestiegen, wie die Gesundheitsbehörde am Sonnabend mitteilte. Laut Robert Koch-Institut (RKI) können rund 4800 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierten inzwischen als genesen betrachtet werden.

Die Zahl der Toten blieb wie bereits am Freitag unverändert. 253 Erkrankte sind in Hamburg nach Angaben des RKI gestorben. Das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf konnte laut Gesundheitsbehörde bislang bei 226 Personen eine Sars-CoV-2-Infektion als Todesursache feststellen.

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Den Angaben zufolge wurden ebenfalls unverändert 37 Corona-Infizierte aus der Stadt und dem Umland stationär in Hamburger Krankenhäusern behandelt, davon 19 auf Intensivstationen. Mit 1,7 Neuinfizierten pro 100.000 Menschen in Hamburg in den vergangenen sieben Tagen liegt der Wert derzeit weit unter dem Grenzwert von möglichen 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, ab dem der Senat über erneute Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beraten müsste.

Seemannsclub Duckdalben im Hamburger Hafen wieder geöffnet

Der Ende März wegen Corona geschlossene Seemannsclub Duckdalben im Hamburger Hafen ist wieder geöffnet. 72 Tage sei geschlossen gewesen, nun sei der Club wieder täglich offen, wenn auch eingeschränkt, teilte Leiterin Anke Wibel mit. „Wir sind zurück, und das ist gut so für die Seeleute.“

Mit der Unterbrechung des Clubbetriebs habe man es sich nicht leicht gemacht - auch weil das Bedürfnis der Seeleute nach einer Auszeit vom Schiffsalltag und nach Seelsorge und Betreuung in der Corona-Zeit ja nicht ausgefallen sei, sagte Wibel am Freitagabend. „Jetzt aber können die Seeleute wieder von Bord - und gegen die Monotonie hier angehen. Sie können um Rat fragen, Telefonkarten kaufen oder einfach nur chillen. Der Seemannsclub bietet wieder diese kleinen Fluchten.“

Trotz Corona-Pandemie gibt es Ferienpässe in den Sommerferien

Auslandsreisen, Ausflüge in großen Gruppen oder Abschlusspartys sind dieses Jahr nicht möglich. Dennoch bemühen sich die Verantwortlichen in den Städten Schleswig-Holsteins um ein vielfältiges Ferienangebot für Kinder und Jugendliche.

Ein Plakat weist auf die diesjährige Ferienpass-Aktion in Flensburg hin.
Ein Plakat weist auf die diesjährige Ferienpass-Aktion in Flensburg hin. © dpa picture alliance/Birgitta von Gyldenfeldt

Zwar gibt es wegen der Corona-Pandemie einige Einschränkungen und Auflagen. In einem Punkt sind sich die Verantwortlichen in Norderstedt, Lübeck, Neumünster, Kiel und Flensburg einig: Dass ein Ferienprogramm in diesen Zeiten besonders wichtig ist. Bente Hand vom Kinder- und Jugendbüro Flensburg sagte, für einige Kinder seien die drei Monate mit Kontaktbeschränkungen und ohne Schule „eine ewige Welt“ gewesen. Es sei wichtig, dass die Kinder wieder mit anderen Kindern in Kontakt kommen und aktiv werden. Ähnlich äußerten sich die anderen Verantwortlichen.

Trotz Corona-Krise: Airbus und HHLA im Hoch

Coronavirus? Wirtschaftskrise? Mehr Arbeitslose? War da was? Für den Deutschen Aktienindex (DAX) offenbar nicht. Der DAX kannte in der viertägigen Handelswoche nur eine Richtung: nach oben. Am Freitag schloss er fast elf Prozent höher bei 12.848 Punkten. Damit liegt er nur knapp sieben Prozent unter seinem Rekordhoch. Angetrieben wurden die Kurse von der Hoffnung auf eine Konjunkturerholung dank staatlicher Milliardenprogramme, den ausgeweiteten Anleihekäufen durch die Europäische Zentralbank und besser als erwartet ausgefallenen Daten des US-Arbeitsmarkts. Angesichts des Anstiegs um mehr als 1000 Punkte warnen nun Analysten aber vor einer Überhitzung des Marktes.

Unter den Firmen mit Hamburg-Bezug gehörte Airbus zu den großen Gewinnern. Die Titel des Flugzeugbauers legten 42 Prozent auf 80,87 Euro zu. Die UBS nennt in einer aktuellen Studie 100 Euro als Kursziel und stuft die Aktie als „Kauf“ ein. Morgan Stanley meint „Übergewichten“ mit Kursziel 71 Euro.

Airbus gehörte zu den großen Gewinnern am DAX (Symbolbild).
Airbus gehörte zu den großen Gewinnern am DAX (Symbolbild). © dpa picture alliance/Geisler-Fotopress

Die HHLA-Aktie legte 20 Prozent auf 17,50 Euro zu. Der Hafenumschlagsbetrieb hatte am 28. Mai mitgeteilt, Gespräche mit dem Konkurrenten Eurogate über eine Kooperation zu führen. Die NordLB stuft die Aktie dennoch nur auf „Halten“ ein. Die Belastungen aus der Corona-Krise seien deutlich sichtbar und dürften sich im zweiten Quartal noch erhöhen, hieß es. Das Kursziel wurde von 13 auf 14 Euro angehoben. Abwärts ging es hingegen für Hapag-Lloyd. Nach der unfassbaren Rallye auf 186,60 Euro Mitte Mai notiert das Papier nun bei 80,10 Euro. Analysten halten das immer noch für zu viel.

Corona: Mehr Präsenzunterricht für Hamburger Schüler?

Nachdem mehrere Bundesländer zumindest an den Grundschulen bereits vor den Sommerferien zum normalen Präsenzunterricht zurückkehren, wächst auch der Druck in Hamburg. Zwar soll es in den verbleibenden Tagen bis zum Ende des Schuljahres am 24. Juni keinen weiteren verpflichtenden Unterricht in der Schule geben, dennoch greift Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack in einem dem Abendblatt vorliegenden Brief an alle Grundschulleitungen die Diskussion über eine weitere Öffnung der Schulen auf.

„Wir können und wollen uns als Freie und Hansestadt Hamburg nicht dem Wunsch vieler Eltern und Kinder sowie dem Bundes- und Ländertrend verschließen. Deshalb möchte ich Sie im Rahmen unserer guten Kooperation darum bitten, für die verbleibenden Schulwochen zusätzliche Angebote im Präsenzunterricht, insbesondere für die Jahrgänge 1 und 2, zu ermöglichen“, schreibt Altenburg-Hack an die Grundschulleiter.

„Die Entwicklung der Krankheit und die neuen Erkenntnisse der Medizin machen uns Mut, nach den Sommerferien zum Regelunterricht zurückzukehren. Wir werden jetzt gemeinsam mit den Schulen mit Hochdruck entsprechende Pläne für einen guten und zugleich sicheren Regelunterricht ausarbeiten“, sagte Schulsenator Rabe dem Abendblatt. Dies dürfte in erster Linie für die Grundschulen gelten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Klassenstufen hinzukommen, etwa die Klassen fünf bis zehn.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Festival für Corona-Helden in der Elbphilharmonie

Das Hamburger Solidaritäts-Nicht-Festival „KeinerKommt“ am 12. Mai, bei dem durch Kartenverkäufe 444.444 Euro als Spende zusammenkamen, erhält ein Nachspiel: Die Initiative „MenscHHamburg e. V.“ organisiert eine dreistündige Benefiz-Gala am 18. Juni in der leeren Elbphilharmonie, als Dank für die „Heldinnen und Helden der Krise“ und als Unterstützung für Pflegekräfte und Kultureinrichtungen.

Unter dem Motto „Einer kommt, alle machen mit“ werden etliche Künstlerinnen und Künstler, jeweils einzeln, im Großen Saal auftreten. Mit dabei sind u. a. Anna Depenbusch, Johannes Oerding, Bosse, Tonbandgerät, Rolf Zuckowski, Bernd Begemann, Stefan Gwildis, Reinhold Beckmann, Salut Salon, Simone Buchholz und Kirsten Boie.

Auch Anna Depenbusch tritt am 18. Juni in der Elbphilharmonie auf (Archivbild).
Auch Anna Depenbusch tritt am 18. Juni in der Elbphilharmonie auf (Archivbild). © dpa picture alliance/POP-EYE

In Zusammenarbeit mit Rockcity Hamburg e. V., der Clubstiftung Hamburg und weiteren Initiativen aus Theater und Film soll allen 2500 Hamburger Pflegern und Pflegerinnen in Ausbildung ein Kultur-Gutschein finanziert werden, den sie innerhalb eines Jahres nutzen können. Sollte mehr Geld zusammenkommen, wird das Programm erweitert. Weitere Informationen unter www.einerkommt.de.

Chemie-Branche in Corona-Krise: Stromkosten gefährden Jobs

Unter dem Druck wegbrechender Aufträge in der Corona-Krise bangt die Chemieindustrie um die Zukunft vieler mittelständischer Betriebe und verlangt Entlastungen beim Strompreis. Verschärfe sich die Lage bei gleichbleibend hohen Kosten weiter, könnten etliche Firmen komplette Standorte in Frage stellen. "Alle Unternehmen versuchen, nach Möglichkeit den Beschäftigungsstand zu halten. Aber im Moment kann noch niemand absehen, ob das am Ende funktioniert", sagte der Geschäftsführer des Branchenverbands VCI für Norddeutschland, Jochen Wilkens.

Mitgliedsbetriebe in der gesamten Bundesrepublik verlören Geschäft, während der Weltmarkt mit Produkten aus Asien mehr als gesättigt sei. Der deutlich erhöhte Import übe noch zusätzlichen Druck auf die Standorte aus, warnte Verbandschef Detlev Wösten. "Daher sind moderate Maßnahmen zur Reduzierung der Arbeitszeit oft kaum möglich." Auch Autozulieferer seien gefährdet: "Allein diese Lieferketten stehen für einen erheblichen Teil der Auftragsrückgänge."

Abhilfe könnten laut Wösten geringere Energiekosten schaffen - keine ganz neue Forderung, aber eine, die nun an Bedeutung gewinne. "Die EEG-Umlage muss nicht nur gedeckelt werden. Das ist ein erster Schritt, aber am Ende brauchen wir mehr als eine leichte Entlastung."

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Teilverkauf von Lufthansa Technik derzeit keine Option

Anfang des Jahres gab es Spekulationen darüber, dass sich der Lufthansa-Konzern von (einem Teil) seiner Hamburger Technik-Tochter trennen will. Nun hat sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr erstmals dazu geäußert. „Wir haben über einen Teilbörsengang vor Corona gesprochen“, sagte Spohr. Auch sei erwogen worden, einen Partner an Bord zu holen. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Das derzeitige Marktumfeld sei zudem „der falsche Zeitpunkt für jegliches Desinvestment“. Lufthansa Technik gehöre zum Kern des Konzerns, von dem man sich nicht einfach komplett trennen werde, so Spohr. Möglicherweise seien die Optionen vor Corona auch die Optionen nach Corona.

Lufthansa Technik – am Hauptsitz in Hamburg gibt es rund 8500 Beschäftigte – verlor im ersten Quartal drei Prozent Umsatz auf 1,592 Milliarden Euro. Die Gewinngröße Ebit sackte von 123 Millionen auf eine Million Euro ab.

Coronavirus – die Fotos zur Krise

Luftfahrtingenieure fürchten Abbau von 1000 Arbeitsplätzen

Die Ingenieurdienstleister in der Luftfahrt leiden stark unter der Corona-Krise. 60 Prozent der Mitglieder hielten ihre Situation im Mai für schlechter als Ende März, so der norddeutsche Verband Hecas. Man spüre das Auslaufen und Stornieren von Verträgen sowie Ausbleiben von Neuaufträgen. Bis zu 80 Prozent der Mitarbeiter seien in Kurzarbeit, auch Kündigungen habe es bereits gegeben. Der Verband hält den Verlust von bis zu 1000 Mitarbeitern für „nicht unwahrscheinlich“.

Vier weitere Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein gemeldet

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus nach Angaben der Landesregierung um vier erhöht. Die Landesregierung gab die Gesamtzahl auf ihrer Webseite am Samstag unter Berufung auf das Robert Koch-Institut mit Stand Freitagabend mit 3107 an. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus erhöhte sich um 1 auf 147. Rund 2900 Infizierte gelten inzwischen wieder als gesund. In Krankenhäusern wurden nach dem jüngsten Stand noch 11 Corona-Kranke behandelt.

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