Hamburg. Wilhelmsburger Seniorenheim weist Verantwortung zurück. Mälzer und Co. mit Video-Appell. Hamburgs Kita-Fahrplan steht.

Wie geht es weiter in den Kitas? Diese in der Corona-Krise vor allem für viele Eltern zentrale Frage hat Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard am Freitag mit einem neuen Fahrplan beantwortet, der eine schrittweise weitere Öffnung ab dem 18. Mai vorsieht.

Auch im Sportbereich werden die Corona-Regeln langsam gelockert. Ab kommender Woche Mittwoch dürfen wieder Team-Sportarten im Freien ausgeübt werden, wenn sie kontaktfrei und mit den anderthalb Metern Abstand stattfinden, wie Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) bekannt gab.

In Hamburg stieg die Zahl der durch Corona begründeten Todesfälle bis Freitag um vier auf 187, die Zahl der positiv auf Sars-Cov-2 getesteten Menschen um 18 auf 4925. Die Zahl der Menschen, die mit einer Infektion verstorben sind, erhöhte sich auf 201.

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden am Freitag (8. Mai):

Wilhelmsburger Seniorenheim weist Verantwortung zurück

Nach dem Corona-Ausbruch im Krankenhaus Harburg (AKH), bei dem das Virus wohl durch zwei Patienten aus einem Seniorenheim in Wilhelmsburg eingeschleppt wurde, sieht der Heimbetreiber, die KerVita-Gruppe, die Verantwortung beim Krankenhaus. Dort hätte man wissen müssen, dass Bewohner des Altenheims Verdachtsfälle seien, weil bereits vorher und nachher Corona-Patienten von dort im AKH eingeliefert worden seien. Bei Asklepios weist man das zurück.

Altenheimbewohner in Lentföhrden positiv auf Covid-19 getestet

In einem Alten- und Pflegeheim in Lentföhrden im Kreis Segeberg ist ein 64-jähriger Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden. Wo er sich infiziert haben könnte, sei bisher offen, teilte der Kreis Segeberg am Freitag mit. Wegen des Falls würden nun die 77 Bewohner und die 65 Beschäftigten getestet. Der 64-Jährige habe Symptome wie Husten und Fieber gezeigt und sei daraufhin von der Einrichtung unter Quarantäne gestellt worden. Sein Wohnbereich, in dem insgesamt neun Personen leben, wurde den Angaben zufolge von der übrigen Einrichtung isoliert. Neuaufnahmen seien untersagt, Externe wie Handwerker dürften die Einrichtung nur im Notfall betreten.

50 Prozent weniger Notfallpatienten im Altonaer Kinderkrankenhaus

Die Coronakrise hat zu einem deutlichen Rückgang der Patientenzahlen in den Notfallambulanzen der Hamburger Krankenhäuser geführt. Wie sich das Infektionsgeschehen in den jeweiligen Monaten konkret ausgewirkt hat, hat jetzt das Altonaer Kinderkrankenhaus in einer ersten Analyse zusammengestellt. „Die prozentualen Veränderungen der Fallzahlen in den ersten vier Monaten des Jahres geben einen ersten Aufschluss über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Zentrale Notfallambulanz“, sagt Ingo Königs, Oberarzt Kinderchirurgie.

Das Altonaer Kinderkrankenhaus betreut in der Corona-Krise deutlich weniger Patienten (Archivbild).
Das Altonaer Kinderkrankenhaus betreut in der Corona-Krise deutlich weniger Patienten (Archivbild). © Andreas Laible

Die sehen so aus: Im Januar, als Corona ein rein chinesisches Problem schien, wurden in der Notfallambulanz des AKK rund fünf Prozent mehr (!) Patienten behandelt als ein Jahr zuvor. Im Februar blieben die Fallzahlen konstant, im März sanken sie parallel zum Beginn der Epidemie in Deutschland um 30 Prozent. Im April hatte das AKK in seiner Notfallambulanz dann nur noch halb so viele Patienten wie im Vorjahr. Diesen Veränderungen will man nun im Rahmen einer Studie nachgehen: „Wir untersuchen die Fälle weiter nach Diagnose und Notfallzuordnung und möchten einen Zusammenhang mit der zeitlichen Entwicklung von Covid-19 herstellen“, sagt Königs.

Trotz Corona: Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen

Von Sonnabend an dürfen in Schleswig-Holstein unabhängig von ihrer Größe alle Geschäfte wieder öffnen. Die bisherige Flächenbegrenzung auf 800 Quadratmeter fällt weg. Gelockert werden auch die Kontaktbeschränkungen, die im Zuge der Corona-Krise verfügt wurden: Jetzt dürfen sich auch Menschen aus zwei Haushalten treffen, privat und in der Öffentlichkeit. Bisher war das strikter geregelt: „Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur allein, in Begleitung von im selben Haushalt lebenden Personen und einer weiteren Person gestattet.“

Hamburgs Gastronomen bitten in Youtube-Video um Hilfe

Nachdem die Gastronomen in Hamburg und deutschlandweit bereits mit leeren Stühlen und Gummienten auf ihre prekäre Lage in der Corona-Krise aufmerksam gemacht haben, appellieren sie nun über Youtube an Politiker.

Mit dabei ist auch Starkoch Tim Mälzer, dem bereits am Dienstagabend bei Markus Lanz die Tränen kamen. Unter dem Hashtag "Wir sind gekommen, um zu bleiben", schlägt die Initiative einen Gastro-Rettungsfond für geschädigte Betriebe vor.

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Auch die Hamburger Gastronomen Patrick Rüther (ÜberQuell), Okan Saiti (mammas canteen), die Betreiber des Salt & Silver, Anne Behm (Klippkroog) und Koral Elci (Kitchen Guerilla) beteiligten sich an der Aktion.

Schleswig-Holstein veranlasst Corona-Tests in allen Schlachthöfen

Schleswig-Holstein lässt die Belegschaft aller Schlachtbetriebe im Land auf Covid-19 testen. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Kiel mit. In einem Schlachthof in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) waren zuvor insgesamt 109 Beschäftigte positiv getestet worden.

Der Schlachthof der Firma Vion in Bad Bramstedt.
Der Schlachthof der Firma Vion in Bad Bramstedt. © Carsten Rehder/dpa

Auch das Nachbarland Niedersachsen erwägt flächendeckende Tests bei den Mitarbeitern von Schlachthöfen. „Der Ansatz, alle Mitarbeiter in niedersächsischen Schlachthöfen (einschließlich Werksvertragsarbeitnehmer) zu testen, wird derzeit geprüft“, teilte das Agrarministerium in Hannover am Freitag auf Anfrage mit. Das weitere Vorgehen werde mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt.

Derzeit lägen „keine Hinweise auf Corona-Erkrankungen in Schlachtbetrieben oder anderen Lebensmittelunternehmen vor, die Auswirkungen auf die Versorgungssituation oder auf die Lieferketten in Niedersachsen“ haben, hieß es weiter. Für die Meldung von Infektionen und die Kontrolle der Schutzmaßnahmen seien die Gesundheitsämter der Kommunen zuständig.

Grote: Nächste Woche auch Teamsport im Freien möglich

Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) hat den Mannschaftssportlern der Hansestadt baldige Erleichterungen angekündigt. Individualsport im Freien ist bereits jetzt möglich. „Ab nächstem Mittwoch wollen wir alle Sportarten im Freien freigeben, wenn sie kontaktfrei ausgeübt werden und mit den anderthalb Metern Abstand stattfinden“, sagte Grote beim Radiosender NDR 90,3. Auch das Training von bestimmten Elementen im Fußball wie Torschuss und Passspiel ist dann möglich. Spiele jedoch nicht, weil sie nicht kontaktfrei stattfinden können. Duschen und Umkleiden im Verein ist untersagt, die Benutzung der Toiletten jedoch erlaubt.

Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote bei einer Veranstaltung im vergangenen Jahr.
Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote bei einer Veranstaltung im vergangenen Jahr. © dpa picture alliance

Er habe nicht vor, die Polizei zur Kontrolle auf die Plätze zu schicken, meinte der Innensenator, drohte aber Bußgelder bei Missachtung der Verhaltensmaßregeln an. In einem weiteren Schritt wollen sich die Behörden mit dem Sport in Hallen und Fitnessstudios befassen. Das soll in der zweiten Mai-Hälfte geschehen. Auch da gilt die Abstandsregel, um das Infektionsrisiko zu vermeiden.

Mehr zum Thema:

Ein Konzept für die Nutzung von Frei- und Hallenbädern soll Anfang Juni vorgestellt werden. „Das Thema ist nicht das Schwimmen. Das Problem sind immer die Umkleidesituationen“, sagte Grote. Beim Tennis sei ein Doppel vorerst nur erlaubt, wenn der Doppelpartner aus dem gemeinsam Haushalt kommt. Das trifft ebenso auf die Nutzung von Sportbooten zu. Bowling und Kegeln sind derzeit nicht möglich. „Da brauchen wir gute Konzepte“, sagte der Politiker und verwies auf die Abstandsregel.

Hamburg entwickelt Pandemie-Manager

Hamburg hat nun einen eigenen Pandemie-Manager (HPM). Dahinter verbirgt sich nicht etwa eine Person, sondern ein Softwaresystem – eine Eigenentwicklung Hamburgs. Den Software-Prototyp hat die zur Finanzbehörde gehörende Kasse Hamburg entwickelt.

Die Software unterstützt die Gesundheitsämter der Bezirke, in denen inzwischen 350 Personen im Infektionsschutz beschäftigt sind, Testergebnisse zu verarbeiten, die getesteten Personen über das Ergebnis zu informieren, Quarantänemaß­nahmen auszusprechen und zu begleiten. Das System wurde in Mitte erfolgreich getestet und soll Schritt für Schritt in allen Hamburger Bezirken zum Einsatz kommen.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Lufthansa und Eurowings fahren wieder hoch

Lufthansa und Eurowings fahren am Hamburger Flughafen langsam wieder hoch. Ab Juni sollen konzernweit 80 derzeit geparkte Flugzeuge reaktiviert werden. Auch wenn der Großteil der 763 Maschinen eingemottet bleibt, werde die fliegende Flotte damit auf 160 verdoppelt.

"Wir spüren eine große Lust und Sehnsucht der Menschen, wieder zu reisen", sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister. Da die Buchungslage ofenbar nach und nach wieder anzieht, will die Lufthansa-Tochter Eurowings ab Fuhlsbüttel nun unter anderem wieder nach Palma de Mallorca (täglich) und Wien (viermal wöchentlich) fliegen.

Von der einst vor Corona geplanten Marke von 50 Zielen im Sommerflugplan ist die Airline – der größte Anbieter in Hamburg – aber noch weit entfernt.

Gastro-Spendenaktion knackt die Million

Die von Hamburger Unternehmern aus der Foodbranche im März ins Leben gerufene Initiative #PayNowEatLater hat inzwischen deutschlandweit mehr als eine Million Euro für Gastronomen eingespielt. Davon gingen mehr als 335.000 Euro an Restaurants, Cafés und Bars in der Hansestadt, hier nehmen 391 Betriebe an der Aktion teil.

Mitinitiator Patrick Kosmala freut sich über die positive Resonanz: "Durch meinen Job bin ich mit der Gastroszene sehr eng verbunden. Ohne Hilfe ist ein Großteil der Gastronomen nicht in der Lage, ihre Existenz über die Krise hinaus zu sichern."

Wer mitmachen möchte, kann unter www.paynoweatlater.de Gutscheine für ein Restaurant seiner Wahl kaufen, das an der Aktion teilnimmt. Der Erlös geht ohne Abzüge direkt an die Gastronomen. Die Gutscheine können dann wenn die Betriebe wieder öffnen, dort eingelöst werden.

UKE-Intensivchef: Bis zu 30 Prozent sterben

Prof. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, hat noch einmal Hintergründe zu Corona-Todesfällen an der Uniklinik geliefert. Demnach würden 20 bis 30 Prozent der Corona-Patienten, die im UKE auf der Intensivstation liegen, sterben, sagte Kluge am Freitag.

In ganz Hamburg liegen derzeit 62 Corona-Erkrankte auf Intensivstationen. In ganz Deutschland seien es 1700 Patienten. "Wir haben also derzeit viele freie Betten", so Kluge.

Püschel nimmt Stellung zu Kritik

Kluges UKE-Kollege Prof. Klaus Püschel nahm im Rahmen der gemeinsamen Presserunde indes auch Stellung zu der Kritik, die er für seine Aussage geerntet hat, viele Corona-Tote wären ohnehin gestorben.

"Ich will die Menschen beruhigen, ihnen die Angst nehmen. Denn Angst frisst die Seele", sagte der renommierte Rechtsmediziner.

Es handele sich eben nicht um ein "Killervirus". "Ich will aber nicht überheblich gegenüber risikobehafteten Gruppierungen sein", so Püschel.

Püschel: Zweite Welle kein "Tsunami"

Auch vor einer zweiten Welle habe er "keine besondere Angst", von "Schwarzmalerei" halte er wenig: "Es gibt keinen Grund dafür, zu denken, eine zweite Welle sei ein Tsunami!"

Dazu Prof. Kluge: "Die nächsten zwei Wochen werden wir eine entspannte Situation haben. Was danach kommt, kann keiner abschätzen."

Vermehrt Suizide durch Corona?

Die Frage, ob es durch Corona vermehrt zu Suiziden kommt, könne laut Püschel noch nicht beantwortet werden. "Bislang handelt es sich um Einzelfälle", sagte der Rechtsmediziner. "Dazu sind noch keine statistischen Aussagen möglich."

Ähnlich verhält es sich mit der Frage, wie viele Menschen aus Angst vor Corona etwa trotz Schmerzen in der Brust nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen. "Phänomene wie diese gibt es", sagte Püschel. Künftig könnten diese Fragen stärker in den Mittelpunkt rücken.

Corona-Tote: Die häufigsten Vorerkrankungen

Prof. Dr. Jan Sperhake, Oberarzt des Instituts für Rechtsmedizin am UKE, nannte in der Pressekonferenz derweil die häufigsten Vorerkrankungen bei den Corona-Toten in Hamburg:

  1. Herz- und Gefäßerkrankungen
  2. Lungenerkrankungen
  3. Nervenkrankheiten wie Parkinson und Demenz
  4. Nierenerkrankungen
  5. Diabetes und Übergewicht
  6. Krebserkrankungen

Kreis Steinburg sprengt Corona-Grenze

Auch in Schleswig-Holstein hat jetzt ein Landkreis die von Bund und Ländern festgelegte Obergrenze neuer Corona-Infektionen gerissen. Mit 87 bestätigten Infektionen liegt der Kreis Steinburg über dem Grenzwert von 50 Neuinfizierten je 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche, wie aus Angaben des Kreises vom Freitag hervorgeht. Der Landkreis hat 131.000 Einwohner, der Wert liegt den Angaben zufolge damit bei 66 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Mehr zu dem Fall lesen Sie hier.

Invasion der Maskenpuppen in Hamburg

In Berlin, Köln, Düsseldorf und Bonn hat Dennis Meseg sein Corona-Mahnmal bereits erfolgreich installiert, jetzt kommen die Maskenmenschen des Bildhauer-Studenten auch nach Hamburg.

Am Sonnabend stellt der Rheinländer 111 mit rot-weißem Flatterband verhüllte Schaufensterpuppen in der Innenstadt auf. Ab etwa 10.30 Uhr soll die Installation unter dem Titel "It is like it is“ entweder auf dem Rathausmarkt oder an den Landungsbrücken zu sehen sein.

Bildhauer Dennis Meseg kommt mit seinen Masken-Puppen nach Hamburg.
Bildhauer Dennis Meseg kommt mit seinen Masken-Puppen nach Hamburg. © Imago/Future Image

"Die Installation macht das Unfassbare fassbar“, sagt Meseg. Schaufensterpuppen, die in den Geschäften bis vor Kurzem noch die überbordende Fülle lebensbejahender, bunter Kleidung präsentiert hätten, stünden nun einförmig beieinander, nur noch unterscheidbar in ihrer Körpergröße und umgeben von einer Aura der Hoffnungslosigkeit.

Das Flatterband dokumentiere die unüberwindbare Trennung, die die notwendige Beschneidung der Grundrechte aller Menschen mit sich bringe. "Eine vertraute Gemeinschaft wird aufgelöst in eine Herde aus Individuen, alle separiert, und ein jeder sich sehnend nach vertrauter Nähe", so der Künstler.

Hamburgs Kitas: Nächste Lockerung ab 18. Mai

Auf diese Nachricht haben Hamburgs Eltern mit Spannung gewartet: Jetzt hat Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) den Fahrplan bekannt gegeben, wann die Kitas in der Hansestadt weiter öffnen sollen.

Ab 18. Mai sollen die Fünf- und Sechsjährigen wieder in die Kindertageseinrichtungen gehen (Symbolfoto).
Ab 18. Mai sollen die Fünf- und Sechsjährigen wieder in die Kindertageseinrichtungen gehen (Symbolfoto). © Monika Skolimowska/dpa

Ab 18. Mai sollen die Fünf- und Sechsjährigen wieder in die Kindertageseinrichtungen gehen. Das bedeutet, dass dann etwa 30 bis 40 Prozent der Kita-Kinder betreut werden – je nachdem, wie viele Eltern ihre Kinder bringen. Die Gebühren bleiben ausgesetzt, die Betreuung ist also kostenlos, bis – voraussichtlich im Spätsommer -- wieder Regelbetrieb möglich ist.

Krippenkinder: Rückkehr frühestens Mitte Juli

Vor einer weiteren Öffnung wird jeweils genau geschaut, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt. Am 8. Juni können die Viereinhalbjährigen damit rechnen, wieder in die Kita zu gehen. Bis Ende Juni wäre damit der gesamte Elementarbereich in den Kindertagesstätten.

Die Krippenkinder und ihre Eltern müssen sich noch etwas gedulden. Sie dürfen erst Mitte Juli wieder in die Kita – sofern die Infektionszahlen in Hamburg weiterhin stabil bleiben.

Regelbetrieb: "Rückkehr so bedacht wie möglich"

Die Sozialbehörde überprüft die Lockerungen alle zwei Wochen. Weil es einen Vorlauf braucht, erfolgen die Lockerungsschritte an den Kitas somit im Dreiwochen-Rhythmus.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD)
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) © Imago/Chris Emil Janßen

"Wir wollen die Kitas so bedacht wie möglich in den Kita-Normalbetrieb zurückführen", sagte Senatorin Leonhard. Es sei sehr wichtig, dass die Kinder wieder miteinander in Kontakt kämen - die vergangenen acht Wochen hätten sehr viel von ihnen und ihren Eltern abverlangt. Zugleich sei Eltern schwer zuzumuten, dass es in diesem Bereich durch Rückschläge beim Infektionsgeschehen wieder neue Einschränkungen nötig würden.

Bisher ist dies zumindest in den Kitas noch sehr übersichtlich: Lediglich fünf Kita-Kinder hätten sich nach Leonhards Worten bisher seit dem 18. März mit Sars-CoV-2 angesteckt, wobei dies vermutlich außerhalb der Einrichtungen erfolgt sei. "Bei den vielen Tausend Kindern, die wir in der Notbetreuung hatten, ist dies ein sehr, sehr geringes Infektionsgeschehen."

Leonhard rechnet mit weiteren Arbeitslosen

Mit Besorgnis blickte Leonhard indes auf den Arbeitsmarkt in der Hansestadt: So seien in Hamburg 19.235 Anträge auf Kurzarbeit für insgesamt gut 270.000 Arbeitnehmer eingegangen, das seien 26 Prozent aller Beschäftigten. Die Zahl der Hartz-IV-Anträge stieg im März um elf Prozent und im April um 16 Prozent.

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"Das zeigt, dass die Einschränkungen im Wirtschaftsleben nicht spurlos an den Haushalten in Hamburg vorbeigegangen sind", sagte die Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. Sie rechnet mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenquote im Mai.

Hamburg: Moia ab 25. Mai wieder regulär

Der Sammeltaxi-Dienst Moia geht wieder an den Start. Vom 25. Mai an fahren die gold-schwarzen Elektrobusse in Hamburg wieder zu den gewohnten Servicezeiten. Der Mobilitätsanbieter hatte den regulären Betrieb am 1. April eingestellt und war seitdem nur noch nachts im Auftrag der Stadt Hamburg unterwegs.

"Wir starten mit einer etwas kleineren Flottengröße“, sagte Moia-Sprecherin Jennifer Langfeld dem Abendblatt. Nach ihren Angaben sollen zunächst nur 170 der 330 Fahrzeuge im Einsatz sein. "Wir werden das flexibel an die aktuelle Nachfrage anpassen“, so die Sprecherin.

In den Wagen besteht Maskenpflicht. Die Zahl der Fahrgäste ist auf fünf pro Fahrzeug begrenzt. Parallel kündigte die Volkswagen-Tochter eine Ausweitung des Servicegebiets um den Stadtteil Billbrook und weite Teile von Billstedt an.

Das Moia-Nachtservice mit erheblich reduzierten Preisen für Menschen, die aus wichtigen Gründen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, endet mit dem 24. Mai. Wie es für die Taxen weitergeht, die ebenfalls als Ergänzung im Nachtbetrieb zu Sonderkonditionen für die Stadt im Einsatz sind, ist nach Angaben eines Sprechers der Wirtschaftsbehörde noch offen.

Carsharing-Anbieter Ubeeqo stellt Betrieb ein

Die Carsharing-Marke Ubeeqo, eine Marke des Mietwagenanbieters Europcar, hat angekündigt, den Service für Privatkunden und kleinere Unternehmen in Hamburg vom 14. Mai an einzustellen. Ubeeqo ist seit Mitte 2016 in der Hansestadt auf dem Markt.

Trotz Erfolgen habe man das Portfolio - auch im Zuge der Corona-Krise - neu bewertet und entschieden, den Fokus auf das stark wachsende Geschäft des Corporate Carsharings für Firmenkunden zu legen, sagte eine Europcar-Sprecherin auf Anfrage des Abendblatts. Weitere Angaben machte sie nicht. Kunden-Abos enden automatisch. Restbeträge der gezahlten Gebühren werden gut geschrieben.

Hamburg: Vier weitere Corona-Todesfälle

Die Zahl der positiv auf das neue Sars-Cov-2-Virus getesteten Hamburgerinnen und Hamburger ist seit Donnerstag um 18 auf 4925 gestiegen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) können davon rund 4100 inzwischen als genesen angesehen werden, wie die Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Sie gehe aktuell von rund 620 mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Hamburgern aus.

Die Zahl der an einer Covid-19-Infektion gestorbenen Hamburger stieg nach Berechnungen des UKE-Instituts für Rechtsmedizin um vier auf 187. Nach RKI-Angaben sind in Hamburg 201 Personen mit einer Covid-19-Infektion gestorben – 7 mehr als am Vortag.

Insgesamt befinden sich nach Behördenangaben 116 Hamburger wegen Covid-19 in stationärer Behandlung, elf weniger als am Vortag. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf einer Intensivstation sank um zwei auf 46.

Zwei weitere Corona-Tote in Schleswig-Holstein

Die Zahl der in Schleswig-Holstein offiziell gemeldeten Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist binnen 24 Stunden um 24 gestiegen.

Wie die Landesregierung am Freitag mitteilte, erhöhte sich damit die Zahl der seit Ausbruch der Corona-Epidemie nachgewiesenen Infektionen bis Donnerstagabend auf 2858. Die Zahl der Todesfälle wuchs seit der Meldung vom Donnerstagmorgen um 2 auf 122.

Mit Stand Donnerstagabend waren im nördlichsten Bundesland 59 Menschen in klinischer Behandlung. Das waren 3 weniger als einen Tag zuvor. Etwa 2400 Corona-Infizierte sind mittlerweile genesen.

Absolute Todesfälle: Hamburg auf Rang sechs

Bundesweit registrierte das RKI bis Freitag 167.300 Corona-Infizierte (1209 mehr als bis Donnerstag). Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 169.430 Infizierte.

Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 7266 Todesfälle, die JHU 7392 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 141.700.

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland mit einer Covid-19-Infektion gestorben sind (Stand: Freitag/Quelle RKI):

  1. Bayern: 2114 Todesfälle (43.905 Infizierte/+247 im Vergleich zu Donnerstag)
  2. Baden-Württemberg: 1515 (32.898 / +136)
  3. Nordrhein-Westfalen: 1397 (34.522 / +273
  4. Niedersachsen: 493 (10.686 / +122)
  5. Hessen: 403 (8850 / +114)
  6. Hamburg: 201 (4753 / +49)
  7. Rheinland-Pfalz: 192 (6241 / +28)
  8. Sachsen: 184 (4839 / +3)
  9. Berlin: 163 (6209 / +60)
  10. Saarland: 140 (2658 / +3)
  11. Brandenburg: 131 (3037 / +38)
  12. Schleswig-Holstein: 122 (2860 / +26)
  13. Thüringen: 112 (2512 / +60)
  14. Sachsen-Anhalt: 48 (1615 / +13)
  15. Bremen: 32 (997 / +34)
  16. Mecklenburg-Vorpommern: 19 (718 / +3)

Weitere Beatmungsgeräte für Hamburg

Das Bundesgesundheitsministerium hat Hamburg weitere Beatmungsgeräte geschickt. Die 21 Geräte, darunter acht sogenannte "High End Intensiv Beatmungsgeräte", seien laut Gesundheitsbehörde am Donnerstag eingetroffen.

Die Geräte wurden im Einvernehmen mit der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft an mehrere Plankrankenhäuser übergeben, die wegen der Behandlung von Covid-19-Intensivpatienten besonderen Bedarf angemeldet hatten.

Hygiene-Gabenzaun am Goldbekhaus

Auch am Goldbekhaus in Winterhude (Im Moorfuhrtweg 9, direkt unter der Straße unter den Schaukästen) gibt es nun einen Gabenzaun, an dem ab sofort Tüten mit Hygienartikeln aufgehängt werden können. Die Spenden sind für Menschen gedacht, die durch die Corona-Krise finanziell stark belastet sind.

In Eimsbüttel wurde innerhalb der Corona-Krise einer der ersten Hamburger Gabenzäune initiiert.
In Eimsbüttel wurde innerhalb der Corona-Krise einer der ersten Hamburger Gabenzäune initiiert. © Imago/Jannis Große

Das Kulturzentrum selbst ist bereits mit gutem Beispiel vorangegangen und hat Tüten unter anderem mit Zahnbürsten, Zahnpasta, Wasserflaschen, Seife, Duschgel, Hygienetüchern und Nase-Mund-Bedeckungen gefüllt. Schon am nächsten Morgen seien alle Tüten abgeholt gewesen.

Kostenloser Video-Sportkurs - Spenden erwünscht

Auch an die Fitness in Zeiten des Lockdowns denkt das Goldbekhaus: Trainerin Jessica „Jessi“ Neumann, die normalerweise vor Ort Teilnehmer anleitet, stellt ihre Sportkurse nun kostenfrei per Video ins Netz. Zum Mitmachen wird lediglich eine Gymnastikmatte benötigt.

Das Goldbekhaus weist allerdings darauf hin, dass den freiberuflichen Kursleitern derzeit die Einnahmen wegbrechen. Daher wurde ein entsprechender Hilfsfond eingerichtet: BIC: HASP DE HH XXX | IBAN: DE 96 2005 0550 1301120026, Verwendungszweck: Hilfsfonds Freiberufler*innen

Jessi Neumanns erstes Video mit dem Titel: "Faszilicious!":

Schleswig-Holstein will Pflege stärken

Der Landtag in Kiel hat sich mit großer Mehrheit für eine Stärkung der Pflege und für eine bessere Bezahlung der Mitarbeiter eingesetzt. Dem schloss sich am Freitag Sozialminister Heiner Garg an. Er unterstütze auch Initiativen, die zu einer höheren Tarifbindung in der Pflege führen, sagte der FDP-Politiker. Dies sei erforderlich. Garg verwies zudem auf eine Bundesratsinitiative mit Hamburg, in die Pflegeversicherung eine steuerfinanzierte Säule einzubauen.

Eines der größten Probleme sei derzeit die Qualität von gelieferter Schutzausrüstung. „Da sind Kriminelle am Werk“, sagte Garg. Für die Grünen kritisierte Marret Bohn die große Gehaltsschere zwischen Pflege und anderen Berufen. „Wir müssen vor allem mehr Personal haben“, fügte sie hinzu. Es dürfe auch nie wieder passieren, dass es nicht genug Schutzausrüstung gibt wie zum Anfang der Corona-Pandemie.

Aus Sicht der SPD sind 2450 Euro für eine Pflegekraft im Vollzeitjob bei hoher Arbeitsbelastung und viel Verantwortung zu wenig. Die Pflege bekomme in der Corona-Krise endlich die verdiente Wertschätzung, sagte die SPD-Sozialpolitikerin Birte Pauls. Dem müssten aber endlich Taten folgen.

OLG Schleswig verhandelt per Videokonferenz

Das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht hat in dieser Woche erstmals in Zivilsachen per Videokonferenz verhandelt. Die Verfahrensbeteiligten hätten zuvor zugestimmt, teilte das OLG am Freitag mit. Während der Videokonferenzen sitzen Richter und Zuschauer im Gerichtssaal; die Rechtsanwälte und Parteien werden live zugeschaltet.

Meck-Pomm: Kostenlos in staatliche Museen

Nach wochenlanger Abstinenz von Kunst und Kultur bekommen die Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns von Dienstag an für zwei Wochen kostenfreien Zugang zu den landeseigenen Museen und Ausstellungen. „Die Anregung, zumindest in der Anfangszeit den Bürgerinnen und Bürgern freien Eintritt in unseren Einrichtungen zu gewähren, habe ich gerne aufgegriffen. Das ist ein kleines Dankeschön für die Menschen bei uns im Land“, erklärte Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) am Freitag in Schwerin mit Blick auf die gravierenden Einschränkungen seit Mitte März.

Am Abend zuvor hatte die Landesregierung umfangreiche Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen. Dazu gehörte auch, dass alle Museen, Ausstellungen und Gedenkstätten im Land von diesem Montag an wieder Besucher empfangen dürfen. Die Betreiber sind verpflichtet, die zum Schutz vor Ansteckungen verfügten Hygiene- und Abstandsvorschriften umzusetzen. Besucher und Mitarbeiter müssen einen Mund-Nase-Schutz tragen.

Hamburg: Maskenträger als Müllsünder

In Geschäften, in Supermärkten, in Apotheken: Die Schutzmaske gehört für die Hamburger inzwischen zum Alltag. Doch offenbar werden die Einmalmasken häufig nicht korrekt entsorgt.

Statt die benutzte Maske in einem öffentlichen Mülleimer zu werfen, landet der Mund-Nasen-Schutz auf Gehwegen, in Parks oder Grünanlagen.

Das sei leider keine Seltenheit, teilte die Stadtreinigung Hamburg am Freitag via Twitter mit. "Dabei stehen rund 18.000 rote Papierkörbe für die Entsorgung zur Verfügung. Bitte nutzen! Danke"

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Desy: Mehr als 1000 Visiere ausgeliefert

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron Desy in Bahrenfeld stellt der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) und dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) über 2000 Schutzvisiere zur Verfügung.

Die Schutzvisiere werden von Desy mit 3D-Druckern und in den eigenen Werkstätten hergestellt und montiert. Die Visiere sollen zum persönlichen Schutz gegen das Corona-Virus an besonders gefährdete Praxen, Pflegeheime, Infektpraxen oder Covid-Sprechstunden ausgeliefert werden.

Die Schutzvisiere würden vor allem Hamburgs Hausarzt-, HNO-und Infektpraxen zu Gute kommen, sagte Dr. Dirk Heinrich von der KVH: "Die tatkräftige Hilfe durch Desy ist wichtig für die ambulante Versorgung der Menschen in Hamburg, da die Visiere bei der Behandlung und Betreuung von Patienten einen zusätzlichen Schutz – besonders für die Augen – bieten."

Spürt Super-Laser Corona-Wirkstoff auf?

Der Desy-Superlaser PETRA III in der Experimentierhalle
Der Desy-Superlaser PETRA III in der Experimentierhalle "Ada Yonath". © DESY | Heiner Mueller-Elsner, Hamburg

Und das Desy tut noch mehr gegen Corona: Wie das Forschungszentrum verriet, werde mit Röntgenscreenings auch an der Identifikation potenzieller Wirkstoffe gegen das Virus gearbeitet.

Für entsprechende Untersuchungen sei derzeit der Hochleistungs-Röntgenlaser PETRA III im Einsatz.

In diesem Zusammenhang stelle Desy außerdem Rechenleistung für Projekte zur Verfügung, die sich mit Proteinfaltung befassen.

Erste "Mein-Schiff"-Crewmitglieder reisen ab

Die Abreise der ersten der insgesamt 2900 Besatzungsmitglieder vom Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" ist in vollem Gange. Busse mit rund 170 Besatzungsmitgliedern seien unterwegs vom Terminal in Cuxhaven zum Flughafen in Hamburg, sagte eine Sprecherin von Tui Cruises am Morgen.

Das Kreuzfahrtschiff
Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" lag bis zuletzt mit 2900 Besatzungsmitgliedern in Cuxhaven. © Imago/Andre Lenthe

Zuvor waren am Donnerstag mit dem Coronavirus infizierte Besatzungsmitglieder auf die Quarantänestation eines Krankenhauses gekommen. Sie sollten dort in Isolation untergebracht und versorgt werden. Den acht Patienten geht es früheren Angaben zufolge gut. Tui Cruises zufolge hat auch das am 30. April als erstes positiv getestete Crewmitglied keine Symptome mehr.

Das Kreuzfahrtschiff liegt seit dem 28. April in Cuxhaven. An Bord sind rund 2900 Besatzungsmitglieder. Nach einem Covid-19-Fall wurden alle Menschen getestet, acht weitere Infektionen wurden so erkannt.

Die Mitarbeiter sollen von Deutschland aus in ihre Heimatländer geflogen werden. Nach Angaben von Tui Cruises war dies wegen der Reisebeschränkungen bislang nicht möglich. Rückflüge sind für rund 1200 Besatzungsmitglieder etwa nach Indonesien, in die Ukraine, nach Tunesien, in die Türkei und nach Mauritius geplant.

Kreuzfahrtschiff in Cuxhaven: Corona-Test für 2900 Crewmitglieder

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    Autokorso der Hamburger Fahrlehrer

    Wie das Abendblatt zuerst berichtete, wollen Hamburgs Fahrlehrer heute mit einem rund 100 Fahrzeuge starken Autokorso um die Binnenalster ein Zeichen Richtung Senat setzen.

    "Wir sind stiefmütterlich behandelt worden“, kritisierte Sabine Darjus, Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes Hamburg. Die Fahrschulen in der Hansestadt fühlten sich benachteiligt.

    Fahrlehrer machten am Freitag mit einem Auto- und Motorradkorso um die Hamburger Binnenalster auf die schwierige Situation der Fahrschulen in der Corona-Krise aufmerksam.
    Fahrlehrer machten am Freitag mit einem Auto- und Motorradkorso um die Hamburger Binnenalster auf die schwierige Situation der Fahrschulen in der Corona-Krise aufmerksam. © dpa | Ulrich Perrey

    Bis zum 31. Mai dürfen Fahrschulen weder theoretischen noch praktischen Unterricht anbieten. In Hamburg gibt es insgesamt 170 Fahrschulen mit etwa 400 Fahrlehrern. Viele Betriebe fürchten um ihre Existenz.

    Fridays for Future wieder auf der Straße

    Auch Fridays for Future (FFF) ist wieder auf die Straße gegangen. Nach wochenlanger coronabedingter Unterbrechung demonstrierten die Anhänger der Klimaschutzbewegung allerdings vorerst noch im kleinen Rahmen.

    Während der Koalitionsverhandlungen von SPD und Grünen entrollten am Mittag rund 25 Aktivisten auf dem Rathausmarkt ein Transparent mit der Aufschrift "Our future in your hands". Einige zeigten als Politiker verkleideten Aktivisten die "Rote Karte".

    "In den Koalitionsverhandlungen und bei Hilfen nach Corona muss Klimapolitik in jedem zu verhandelnden Sektor mitgedacht werden, damit das Pariser Klimaabkommen eingehalten werden kann", forderten sie.

    Die Aktion war mit der Versammlungsbehörde abgesprochen und fand unter starken hygienischen Sicherheitsvorkehrungen statt.

    "Während der Autoindustrie in Berlin irrwitzige Prämien in Aussicht gestellt werden, erinnern wir den Senat daran, dass die Hamburger Bürger noch im Februar konsequenten Klimaschutz gewählt haben“, sagte Sprecher Arnaud Boehmann. Der aktuelle Klimaplan müsse nachgebessert werden, damit Klimaneutralität bis 2035 möglich wird.

    Zuletzt hatte FFF die Demos unter dem Hashtag #NetzstreikFürsKlima hauptsächlich ins Internet verlegt.

    MV als Vorreiter: Erste Restaurants öffnen

    Als erstes Bundesland gibt Mecklenburg-Vorpommern Gastronomen von Sonnabend an die Möglichkeit, Gäste zu empfangen. Der Präsident des regionalen Branchenverbands Dehoga MV, Lars Schwarz, geht davon aus, dass am Wochenende etwa ein Drittel der Wirte diese Gelegenheit nutzen wird.

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    "Es ist richtig, dass wir als Tourismusland die Ersten sind, die wieder aufmachen“, sagte Schwarz auch mit Blick auf die bundesweit niedrigsten Corona-Infektionszahlen im Nordosten. Er rechnete gleichzeitig nicht damit, dass Restaurants in den Urlaubshochburgen durchgängig geöffnet haben, solange Gäste noch nicht ins Land dürfen. Dies soll erst vom 25. Mai an möglich sein.

    CDU: Hamburg muss Start-ups fördern

    Hamburg soll nach dem Willen der CDU Deutschlands bestes "Gründerbiotop" für Start-ups werden. Bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg, sagte der Sprecher für Wirtschaft und Digitalisierung in der Bürgerschaftsfraktion, Götz Wiese.

    "Der 'Hamburg-Fonds' muss endlich kommen, allerdings marktüblich ausgestaltet und mit einer Verdopplung des Volumens auf 200 Millionen Euro“, sagte Wiese. Der städtische Anteil müsse mit 50 Millionen Euro fest eingeplant werden.

    Viele Start-ups seien durch die Corona-Krise besonders bedroht, dabei könne diese bei der Digitalisierung als Innovationstreiber dienen. "Start-ups bilden das Rückgrat dieser Digitalisierung, zusammen mit Jungunternehmerinnen und -unternehmern, Risikokapitalgebern sowie Lehrstühlen, Forschungsinstituten und anderen Thinktanks im Startup-Bereich“, sagte Wiese.

    Er begrüßte die Corona-Soforthilfen von Bund und Stadt für Unternehmen und Selbstständige. "Aber wichtig ist jetzt ein schlüssiges Konzept, um die finanziellen Rahmenbedingungen für Start-ups und Wachstumsunternehmen in Hamburg langfristig zu stärken.“ Start-ups seien die "Job- und Ausbildungsmaschinen" von morgen.

    Der Corona-Newsblog von Donnerstag (7. Mai)