Hamburg. Mehr als 77.500 Hamburger ohne Job. Bei welchen Beschäftigten die Arbeitslosigkeit besonders stark zulegte.

Die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg ist im Zuge der Coronakrise im April auf ein Zehn-Jahres-Hoch geschnellt. 77.518 Hamburger sind nun offiziell ohne Job – das ist ein Anstieg innerhalb eines Monats um fast 11.000 oder 16,5 Prozent. Zum gleichen Vorjahresmonat beträgt die Steigerung fast 15.000 oder 23,5 Prozent.

Die offizielle Arbeitslosenquote hat sich zum März um einen Prozentpunkt auf 7,3 Prozent erhöht. Besonders stark legte die Arbeitslosigkeit bei Beschäftigten aus der Lagerwirtschaft, der Gastronomie, im Verkauf, bei Büro- und Sekretariatsarbeiten sowie unter Köchen zu.

Plus 16,1 Prozent Arbeitslose bei ungelernten Kräften

Bei den Jugendlichen unter 25 Jahren meldeten sich zum Vormonat 23,5 Prozent mehr arbeitslos – ein überproportionaler Anstieg. Bei den Ungelernten steht ein Plus von 16,1 Prozent. “Die Coronapandemie hat den Hamburger Arbeitsmarkt voll erfasst”, sagte der Chef der Arbeitsagentur Hamburg, Sönke Fock.

Die Hamburger Corona-Soforthilfe (HCS) für Unternehmer:

  • Solo-Selbständige: 2500 € (Hamburg), 9000 € (Bund), 11.500 € (Gesamt)
  • 1–5 Mitarbeiter: 5000 € (HH), 9000 € (Bund), 14.000 € (Gesamt)
  • 6–10 Mitarbeiter: 5000 € (HH),15.000 € (Bund), 20.000 € (Gesamt)
  • 11–50 Mitarbeiter: 25.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund
  • 51–250 Mitarbeiter: 30.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund

Zahl der Kurzarbeiter in Hamburg extrem hoch

Auch die Zahl der Kurzarbeiter ist extrem hoch: 272.900 Beschäftigte sind der Arbeitsagentur von den Unternehmen gemeldet worden, das ist mehr als jeder vierte (26,9 Prozent) sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer.

Allerdings dürfte die tatsächliche realisierte und abgerechnete Kurzarbeit sehr viel geringer ausfallen, weil viele Unternehmen Kurzarbeit pauschal für alle Mitarbeiter im vollen Umfang angezeigt haben, “um eine maximale Flexibilität des Personaleinsatzes in der aktuell schwierigen Auftragslage zu haben”, so die Arbeitsagentur.

Wirklich abgerechnet wird sie aber wohl nur für Teile der Belegschaft.

Mit der Coronakrise hat die Arbeitslosigkeit auch in Schleswig-Holstein im April drastisch zugenommen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat saisonunüblich um 12,6 Prozent auf 92.200, wie die Agentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte