Hamburg. Einkaufszentren öffnen wieder, andere Branchen dürfen hoffen. Klare Ansage zum Tragen von Masken. Der Newsblog.
Die Einschränkungen wegen des Coronavirus werden sich auf die Menschen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern noch Monate auswirken.
Am Freitag kam der Hamburger Senat zusammen, um über die Umsetzung der von Bund und Ländern beschlossenen Regelungen zu entscheiden. Unter anderem dürfen ab Montag wieder Geschäfte öffnen – auch in Einkaufszentren. Dagegen könnten Familienfeste wie Hochzeiten erst ab Juni wieder genehmigt werden. Der Senat appelliert zudem ausdrücklich an die Bevölkerungen, Masken in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu tragen.
Alle Entwicklungen zum Coronavirus im Norden im Newsblog (17. April):
- Ein weiterer Toter in Harburger Altenheim
- Mecklenburg-Vorpommern führt Maskenpflicht ein
- Familienfeste in Hamburg erst ab Juni?
- Tschentscher nennt Bedingung für weitere Lockerungen
- Einkaufszentren in Hamburg öffnen wieder
- Jedes zweite Bett leer – Prüfer-Storcks: "Gute Situation"
- Senat bittet Hamburger, Masken zu tragen
- Zahl der Coronatoten in Pinneberger Altenheimen steigt
- UKE meldet Coronafall in der Kinderkardiologie
- Schleswig-Holstein: Günther verkündet Corona-Lockerungen
- Jens Spahn lobt Umgang mit Coronapandemie in Hamburg
- Zahl der Neu-Infizierten in Hamburg steigt wieder an
- UKE wollte Massentestung an Kindern – Senat dagegen
- Klima-Aktivisten schreiben an Innensenator Grote
Ein weiterer Toter in Harburger Altenheim
In der Seniorenresidenz im Harburger Zentrum hat es nach Informationen des Abendblattes einen weiteren Todesfall gegeben, bei dem der Verstorbene mit dem Coronavirus infiziert war. Damit ist die Zahl der Toten dort auf acht gestiegen – alle litten unter schweren Vorerkrankungen. Außerdem werden neun Bewohner im Krankenhaus intensivmedizinisch versorgt.
Mecklenburg-Vorpommern führt Maskenpflicht ein
Nach Sachsen führt auch Mecklenburg-Vorpommern eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr ein. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte, müssen Nutzer von Straßenbahn, Bus oder Taxi ab Montag einen Mund- und Nasenschutz tragen. Verlangt werde eine Stoffmaske, alternativ könne auch ein Tuch als Schutz getragen werden. Für Einkäufe in Geschäften des Einzelhandels gelte hingegen weiterhin die dringende Empfehlung, eine Maske zu tragen, nicht aber eine Pflicht.
Die Maskenpflicht für den Nahverkehr sei nötig, weil mit der Ladenöffnung ab Montag und der Öffnung der Schulen kurze Zeit später auch die Nutzung der Nahverkehrsmittel wieder deutlich zunehmen werde, sagte Schwesig. In Bussen und Bahnen sei das Abstandsgebot kaum einzuhalten.
Familienfeste in Hamburg erst ab Juni?
Anders als Schleswig-Holstein will Hamburg Veranstaltungen bis zu 1000 Teilnehmern weiterhin nicht genehmigen. Konzerte, Theaterstücke, Hochzeiten oder andere Familienfeste bleiben „bis auf Weiteres“ nicht gestattet, kündigte Tschentscher an. „Wobei wir hier nicht sicher sind, ob wir zu gegebener Zeit – vielleicht im Juni – eine neue Regelung finden können.“ Theaterstücke können bis Ende Juni nicht stattfinden, ergänzte Tschentscher.
Tschentscher kündigt weitere Lockerungen an
Für Bürgermeister Peter Tschentscher ist „der Erfolg unserer bisherigen Maßnahmen so gut, dass wir uns jetzt in diese vorsichtigen Lockerungen wagen können." Dabei dürfe nicht zu viel riskiert werden. Deshalb seien vorerst nur Lockerungen für die "drei wichtigsten Bereiche" Einzelhandel, Schulen und Kitas beschlossen worden.
Doch auch andere Branchen dürfen sich Hoffnung machen. „Wir werden in zwei Wochen über den Sport, Kulturfragen und Kinderspielplätze sprechen“, sagte Tschentscher. Museen oder Tierparks könnten dann wieder geöffnet werden. Von nun an sollen alle zwei Wochen weitere Lockerungen geprüft werden. „Damit zeigen wir den Menschen eine Perspektive auf. Wir brauchen eine Debatte über weitere Lockerungen“, sagte die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank.
Voraussetzung für weitere Lockerungen sei laut Tschentscher, dass die Reproduktionsrate nicht den Faktor 1 überspringe. Aktuell liegt dieser nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 0,7. Konkret bedeutet dies, dass ein Infizierter statistisch weniger als eine weitere Person ansteckt. Am Anfang der Pandemie lag die Ansteckungsrate in Deutschland dagegen noch bei drei.
Einkaufszentren in Hamburg öffnen wieder
In Hamburg dürfen kleinere Läden auch in den Einkaufszentren ab kommendem Montag wieder öffnen. Das teilte Bürgermeister Peter Tschentscher nach Beratungen des Senats über Lockerungen der Corona-Einschränkungen mit. Die Regelung gelte für alle Läden bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern und auch für Einzelläden „in Einkaufszentren, Malls, Passagen“, sagte der SPD-Politiker. Betroffen seien 379 Läden in der Stadt.
In den Zentren müsse auch in den allgemeinen Bereichen zwischen und vor den Geschäften die Abstandsregelung von 1,5 Metern eingehalten werden, sagte Tschentscher. „Es darf nirgendwo zu einer Ansammlung von Menschen kommen, das hat der Einzelhandel sicherzustellen.“ Größere Geschäfte haben zudem die Möglichkeit, ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter zu reduzieren. "Das halten wir für gerecht", sagte Tschentscher.
"Darüber hinaus haben wir auch eine Lockerung im Kfz-Handel und bei Buchläden beschlossen", sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Er ergänzte, dass die Gastronomiebranche sehr enttäuscht sei, dass die Restaurants weiter geschlossen bleiben müssen. Westhagemann kündigte allerdings Lockerungen auch in diesem Bereich in den nächsten Wochen an.
Jedes zweite Bett leer – Prüfer-Storcks: "Gute Situation"
In Hamburg sind laut dem Senat momentan 4500 Betten in Krankenhäusern unbelegt. Das entspricht etwa der Hälfte der verfügbaren Kapazität. Zudem verfüge die Stadt über mehr als 300 freie Betten mit Beatmungsgeräten. Laut Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks sei die Kapazität in den Kliniken eine „gute Situation". Die SPD-Politikerin appellierte erneut an die Bevölkerung, dass sich akut Kranke nicht scheuen sollen, den Notruf 112 anzurufen sowie den Arzt beziehungsweise die Notaufnahme aufzusuchen.
Da Patienten in diesen Tagen auch in akuten Fällen die Krankenhäuser meiden und dies lebensgefährlich sein kann, kündigte Prüfer-Storcks an, die Vorgabe, verschiebbare Operationen vorerst nicht durchzuführen, zu überarbeiten.
Senat bittet Hamburger, Masken zu tragen
Der Hamburger Senat hat ausdrücklich empfohlen, in Bussen und Bahnen Schutzmasken zu tragen. „Gerade im öffentlichen Nahverkehr sollte jeder Masken aufsetzen“, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. „Wir haben das nicht verbindlich gemacht, sondern wir appellieren an alle Fahrgäste, dies einzuhalten.“
363 Millionen Corona-Soforthilfe ausgezahlt
Die Anträge auf eine Corona-Soforthilfe für Solo-Selbstständige und Kleinunternehmen sind nach Angaben Westhagemanns inzwischen auf rund 45.000 gestiegen. 38.000 seien bereits positiv beschieden und 363 Millionen Euro ausbezahlt worden. Auf der anderen Seite sei die Zahl der Unternehmen, die Kurzarbeit beantragt hätten, auf mehr als 40.000 gestiegen.
Corona-Soforthilfe für Stundenten
Ein zinsfreies Darlehen gibt es nun auch für Studenten, die sich wegen der Pandemie nachweislich in einer finanziellen Notlage befinden. Über diesen Link (https://t1p.de/glpi) können Betroffene jeweils bis zu 400 Euro für die Monate April, Mai und Juni beantragen. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) spricht von einem "wichtigen Schritt": "Die finanzielle Überbrückungshilfe ist in dieser Größenordnung bundesweit einmalig."
Zahl der Coronatoten in Pinneberger Altenheimen steigt
Vier weitere mit Corona infizierte Altenheimbewohner sind seit Ostersonntag im Kreis Pinneberg gestorben. Zudem wurden neun weitere Pflegekräfte positiv getestet, teilte Kreissprecher Oliver Carstens mit. Neuinfektionen unter den Bewohnern gebe es nicht. Aktuell seien 59 Bewohner mit dem neuartigen Virus infiziert, von denen elf im Elmshorner Krankenhaus sind. Insgesamt haben sich laut Kreispressestelle auch 31 Pflegekräfte mit Corona angesteckt.
Mit Blick auf die Infektionszahlen des Kreises zeigte sich der Fachdienst Gesundheit aber optimistisch: „Ich freue mich über die im Verhältnis relativ geringe Anzahl von Neuinfektionen und gehe davon aus, dass dies die ersten positiven Auswirkungen der kontaktreduzierenden Maßnahmen sind“, sagte Leiterin Angelika Roschning. Die meisten Coronatoten stammten aus den drei betroffenen Einrichtungen. Nur einer der 14 Menschen, die im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus gestorben sind, komme nicht aus einem Altenheim.
UKE meldet Coronafall in der Kinderkardiologie
Nachdem etwa 20 Patienten und 20 Mitarbeiter der Krebsstationen im UKE mit dem Coronavirus infiziert wurden, meldet die Universitätsklinik in Eppendorf nun zwei weitere, unabhängig voneinander aufgetretene Erkrankungen mit Covid-19.
Eine Ärztin der Kinderkardiologie sei am Donnerstag positiv auf das Sars-CoV-2 getestet worden. "Drei Kinder und ihre Eltern verbleiben auf einer separaten Station im UKE für 14 Tage in Quarantäne, zwei weitere Kinder werden heute noch in die häusliche Isolation entlassen", teilte das UKE mit. Bisher seien alle Testungen der Kontaktpersonen negativ gewesen, keines der Kinder und keine Begleitperson weise Symptome auf.
"Die hochkomplexe Versorgung von Herzerkrankungen der kleinen Patientinnen und Patienten findet in enger Abstimmung mit der Krankenhaushygiene statt", heißt es weiter. Neun Mitarbeiter, die einen engeren Kontakt mit der Kollegin hatten, seien in eine vorübergehende häusliche Isolation gegangen.
Unabhängig davon habe es einen weiteren Einzelfall im ambulanten Bereich des Instituts für Versorgungsforschung gegeben. Diese Ärztin arbeite "ausschließlich mit ambulanten Patientinnen und Patienten, es bestand kein Kontakt zu den stationären Patientinnen und Patienten des UKE", heißt es. Das Gesundheitsamt sei informiert worden. Außerdem seien alle Personen, die in Kontakt mit der Ärztin standen, isoliert und auf den Erreger gestestet worden. "Bisher sind alle Testungen der Kontaktpersonen negativ."
Schleswig-Holstein: Daniel Günther verkündet Corona-Lockerungen
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) teilte am Freitag in einer Regierungserklärung Lockerungen der Corona-Regeln für Schleswig-Holstein mit – wegen der Abstandsregelung nahmen nicht alle Abgeordneten des Kabinetts teil.
Günther verkündete, dass Urlaubs- und Freizeitreisen nach Schleswig-Holstein zunächst weiterhin nicht gestattet seien. In einem ersten Schritt will die Regierung die Nutzung von Zweitwohnungen wieder erlauben, darauf sollen Hotels und Ferienwohnungen folgen. Der Tagestourismus werde erst in einem dritten Schritt wieder erlaubt.
Veranstaltungen werden nach klar definierten Kriterien ab dem 4. Mai wieder erlaubt. „Die Teilnehmerzahl können wir nur behutsam steigern“, teilte Günther mit. Möglicherweise seien Ende August sogar bis zu 1000 Gäste bei einer Veranstaltung möglich.
Schleswig-Holstein startet mit Abiprüfungen
Die Notbetreuung für Kinder soll in Schleswig-Holstein bis zur sechsten Jahrgangsstufe erweitert werden. Berufstätige Alleinerziehende dürfen ihre Kinder zukünftig in die Betreuung geben. Auch Eltern, bei denen ein Elternteil „in der kritischen Infrastruktur“ arbeitet, werde dies ermöglicht.
„Wie geplant starten wir nächste Woche mit den Abiturprüfungen“, so Günther. Auch an den Hochschulen gebe es die Möglichkeit, Prüfungen unter Beachtung der Hygienevorschriften durchzuführen. Ab dem 4. Mai solle eine etappenweise Rückkehr in die Schulen erfolgen. Die Schüler, die kommendes Jahr wichtige Prüfungen ablegen müssen, hätten Vorrang, teilte Günther mit.
Schleswig-Holstein: Spielplätze bleiben geschlossen
Spielplätze bleiben weiterhin geschlossen, Tier und Wildparks werden unter Auflagen aber wieder geöffnet. Auch Individualsport, wie Reiten, Angeln und Leichtathletik sei künftig wieder möglich, so der Ministerpräsident.
Alle Geschäfte mit einer Größe von bis zu 800 Quadratmetern dürfen ab Montag wieder öffnen. Auch der Auto-, Fahrrad- und Buchhandel kann unter Beachtung der Hygienevorschriften wieder Kunden empfangen. „Wir gehen nur vorsichtige Schritte, bis wir die Krise hinter uns haben“, fasst Daniel Günther die neuen Maßnahmen zusammen. Eine Anpassung der Lockerungen werde künftig im 14-tägigen Rhythmus in Absprache mit Bund und Ländern erfolgen.
Jens Spahn lobt Umgang mit Corona in Hamburg
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der heute die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg besucht hat, äußerte sich am Nachmittag gemeinsam mit Dirk Heinrich Spahn (Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg) und Walter Plassmann (Vorstandsvorsitzender der KV Hamburg) zur aktuellen Coronalage. „In Hamburg haben wir die Coronapandemie gut in den Griff bekommen“, sagte Plassmann. 60 Prozent der rund 4000 Infizierten seien vom Arztruf Hamburg getestet worden.
Spahn lobte den Arztruf Hamburg 116117 und die Professionalität der Ärzte in Hamburg und anderswo. „Es ist gelungen, die erste Welle, die Ausbruchsdynamik, tatsächlich zu brechen durch unsere Maßnahmen.“ Wichtig sei, sich weiter diszipliniert zu verhalten, Abstand zu halten und Hygienemaßnahmen auch in den kommenden Monaten zu beachten.
Mehr Schutzmasken in Deutschland
Dirk Heinrich, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg, sagte: „Ich bin sehr stolz auf meine Kollegen. Ob Schutzausrüstung oder nicht – die Patienten wurden weiter versorgt, unter der Inkaufnahme des persönlichen Risikos.“ Heinrich betonte, dass die Praxen heute gerüstet seien: „Schutzmaterialen sind vorhanden.“
Spahn sagte zur Schutzausrüstung: „Wir haben es geschafft, dass wir nun Schritt für Schritt 80 Millionen Schutzmasken in Deutschland ausliefern werden.“ Es gebe eine gute Basis was die Schutzausrüstung angehe. „Ich bin dankbar, was die Ärzte und Kassenärztlichen Vereinigungen in den 17 Bezirken in Deutschland leisten.“ Er sagte aber auch mit Blick in die Zukunft: „Wenn wir die Krise überstanden haben, müssen wir schauen, was künftig besser geht.“
Spahn führt gerne Debatte über freie Betten
Zur Zahl der freien Betten in Krankenhäusern sagte Spahn: „Ich habe lieber eine Debatte über leere Krankenhausbetten, als Debatten wie in Italien.“ Reservekapazitäten für Covid-19-Patienten werde es weiterhin geben. Zur Maskenpflicht wie in Sachsen verwies er auf das beschlossene Maskengebot im öffentlichen Raum – also dort, wo die Abstandsregeln nicht immer eingehalten werden können. „Ich halte das Maskengebot für richtig.“
Kitas und Grundschulen hätten eine besondere Bedeutung bei der möglichen Ausbreitung des Virus, weil viele Menschen aus verschiedenen Stadtteilen zusammenkämen. Deshalb werde die Öffnung schrittweise erfolgen, so Spahn. „Wir sind uns der Belastung für die Familien bewusst.“ Zunächst müssten aber die neuen Infektionszahlen abgewartet werden.
Die Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn:
Auf dem Programm standen ein Gespräch mit dem KVH-Vorstand und den Vorsitzenden der Vertreterversammlung, ein Besuch der Notdienstzentrale, in der die Anrufe beim Arztruf Hamburg eingehen und disponiert werden, sowie die Besichtigung eines Notdiensteinsatzwagens des Arztrufs Hamburg.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Schleswig-Holstein Musik Festival abgesagt
Das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Stattdessen werde es einen „Sommer der Möglichkeiten“ mit ausgewählten Konzerten in besonderen Formaten geben, teilte das Festival am Freitag mit. Welche der ursprünglich für diesen Sommer eingeladenen Künstler auf welchen Kanälen präsentiert würden, wolle man in den nächsten Wochen bekanntgeben, sagte Festivalintendant Christian Kuhnt. Auch die „Jazz Baltica“ wird es in diesem Sommer nicht geben. Sie wird auf Juni 2021 verschoben.
Zahl der Neu-Infizierten in Hamburg steigt wieder an
Am Freitag wurden laut Gesundheitsbehörde 131 weitere Fälle von Covid-19-Erkrankungen in Hamburg bestätigt. Damit steigt die Zahl der Neu-Infizierten in der Hansestadt wieder deutlich an. Die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle liegt nun bei insgesamt 4195. Rund 2300 der zuvor gemeldeten Fälle gelten mittlerweile wieder als genesen. Damit sind nur noch rund 1900 Hamburger mit dem Coronavirus infiziert.
Die Zahl der Hamburger, die sich in stationärer Behandlung befinden, ist im Vergleich zum Vortag nur um eine Person gestiegen und liegt damit bei 252. Davon werden unverändert 80 Erkrankte intensivmedizinisch betreut – damit ist die Zahl auf den Intensivstationen seit mehr als einer Woche stabil.
Informationen zum Coronavirus:
- Die Stadt Hamburg informiert die Bürger auch online über das Coronavirus. Zusätzlich gibt es eine Hotline: 040 42828-4000
- Das Robert-Koch-Institut beantwortet häufig gestellte Fragen zu Covid-19
- Auch das Bundesgesundheitsministerium hat eine Informationsseite zum Virus eingerichtet
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde ist die Zahl der Coronatoten im Vergleich zum Vortag um fünf auf insgesamt 70 Personen gestiegen. Das Robert-Koch-Institut gibt die Todeszahl in der Hansestadt mit aktuell 84 Personen an – vier mehr als am Vortag.
Zum Hintergrund der Zählweise der Todesfälle: Das RKI listet alle Todesfälle mit dem Nachweis einer Coronavirusinfektion auf. In Hamburg werden alle Todesfälle mit Coronainfektion durch das Institut für Rechtsmedizin begutachtet. Dadurch wird medizinisch differenziert nachgewiesen, welche nicht nur mit, sondern ursächlich durch eine Covid-19-Erkrankung gestorben sind.
Abschiebezentrum am Airport künftig für Corona-Querulanten?
Wie auch in den anderen Bundesländern wird in Hamburg überlegt, wo Corona-Querulanten untergebracht werden könnten, die sich partout nicht an die Quarantäneauflagen halten wollen. Nach Angaben der Hamburger Innenbehörde könnte die Abschiebeeinrichtung am Hamburger Flughafen – der sogenannte Ausreisegewahrsam – eine Option sein.
„Es ist eine vorsorgliche Maßnahme“, hieß es auf Anfrage des Abendblatts. Dort untergebracht werden könnten demnach Personen, die massiv gegen die Quarantäneauflagen verstoßen und „eine Gefahr für die Allgemeinheit“ darstellen würden.
Das Gesundheitsamt müsste im Fall der Fälle eine Zwangsmaßnahme anordnen und nach einem richterlichen Beschluss würde die Polizei Amtshilfe leisten und die Person in Gewahrsam nehmen. Noch habe es einen solchen Fall aber nicht gegeben, teilte die Innenbehörde mit. „Aber man sollte ebenso wie die anderen Bundesländer einen Plan in der Schublade haben.“
Airbus parkt in Hamburg produzierte Flugzeuge in Erfurt
Der Flughafen Erfurt-Weimar wird seit dieser Woche als Ausweichparkplatz für fabrikneue Airbus-Flugzeuge genutzt. Geparkt würden Flugzeuge, die der Luftfahrtkonzern in seinem Werk Finkenwerder bei Hamburg produziert habe, aber wegen der Coronapandemie nicht ausliefern könne, sagte Flughafen-Geschäftsführer Uwe Kotzian am Freitag. Wegen der Pandemie haben die Fluggesellschaften derzeit die meisten Passagierflüge eingestellt.
In Erfurt sollen bis zu 16 Maschinen auf dem Vorfeld abgestellt werden. Ein entsprechender Vertrag sei mit dem Konzern geschlossen worden. Das erste Flugzeug vom Typ A 321 Neo sei am Donnerstag gelandet. Am Freitag werde bereits der nächste Airbus erwartet, sagte Kotzian. Zuvor hatte die „Thüringer Allgemeine“ darüber berichtet.
Corona: Besuch eigener Kinder im Kinderschutzhaus erlaubt
Das Verwaltungsgericht Hamburg veröffentlichte am Freitag einen neuen Beschluss, der sich auf den Besuch eigener Kinder in einem Kinderschutzhaus bezieht. Demnach fiel die Entscheidung, dass die Coronavirus-Eindämmungsverordnung einer Mutter nicht verbietet, ihre in einer entsprechenden Einrichtung untergebrachten Kinder zu besuchen.
Die Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus vom 2. April (Fassung vom 9. April) hatte einen solchen Besuch untersagt. Das Verwaltungsgericht gab dem Eilantrag einer Mutter jedoch statt. Das Verbot verletze die Grundrechte der Eltern, erklärte das Gericht die Entscheidung.
Bezirksamt Eimsbüttel startet auf Twitter
Das Bezirksamt Eimsbüttel ist seit Freitag das fünfte Hamburger Bezirksamt, das auch auf Twitter präsent ist. Der erste Beitrag beinhaltete die aktuellen Kontaktdaten der bezirklichen Dienststellen während der Coronakrise.
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) begrüßte das Bezirksamt mit einem eigenen Tweet und lobte die digitalen Aktivitäten der Ämter in Wandsbek, Hamburg-Nord, Harburg, Altona und dem Bezirksamt Mitte (nur Instagram) in den sozialen Medien.
UKE wollte Massentestung an Kindern – Senat dagegen
Um die Ausbreitung des Virus besser zu erfassen, machte das UKE dem Senat bereits im März einen spektakulären Vorschlag: Eine der zentralen Fragen sollte durch eine Massentestung geklärt werden – nämlich die nach der Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Verbreitung des neuartigen Coronavirus. Dafür wollten die UKE-Forscher auf dem Heiligengeistfeld ein großes Testzentrum einrichten, um dort bis zu 10.000 Kinder und Jugendliche zu testen.
Die Idee wurde allerdings von der Gesundheitsbehörde und auch von anderen Entscheidern im Senat eher irritiert zur Kenntnis genommen – und dem UKE wurde keine Genehmigung für das Vorhaben erteilt. Offiziell heißt es aus der Gesundheitsbehörde, es habe gar kein abgeschlossenes Konzept vorgelegen.
Von anderer Seite im Senat dagegen wird im Hintergrund gesagt, die Idee des UKE sei, vorsichtig gesagt, nicht zu Ende gedacht gewesen. In Zeiten, in denen man Treffen von mehr als zwei Personen untersage, könne man nicht mitten in der Stadt 10.000 Kinder und Jugendliche zusammenholen, die meisten dann wohl zusammen mit ihren Eltern.
Auch bei den Diskussionen zwischen Bundesregierung und Ministerpräsidenten hatte es dazu nach Abendblatt-Informationen unterschiedliche Positionen gegeben.
Corona: Kostenlose Chaträume für Selbsthilfegruppen
Wegen der Coronapandemie dürfen sich in Hamburg derzeit keine Selbsthilfegruppen treffen. Deshalb bietet KISS Hamburg (Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen Hamburg) in ihrer Selbsthilfe-App nun geschlossene Chaträume für alle Hamburger Selbsthilfegruppen an.
„Selbsthilfegruppen leben davon, dass Austausch und vertrauliche Gespräche stattfinden, die Mut machen und Informationen liefern. All das ist in Zeiten von Corona leider nicht möglich“, sagt Christa Herrmann, Leiterin von KISS Hamburg. Im KISS-Chatbereich können sich die registrierten rund 1000 Hamburger Selbsthilfegruppen in geschlossenen Chaträumen austauschen.
KISS Hamburg kündigte am Donnerstag außerdem den ersten eigenen Podcast an. In diesem sollen Sprachbeiträge von Betroffenen zur aktuellen Situation zusammengefasst und aufbereitet werden.
2349 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein – 59 Tote
Die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 2349 gestiegen. Wie die Landesregierung am Freitag mitteilte, waren das bis Donnerstagabend 55 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag.
Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 55 auf 59. Derzeit werden 136 Coronapatienten in Kliniken behandelt, ein Minus von 1 zum Vortag. Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein 1600 Menschen genesen.
Demonstrieren trotz Corona: Klima-Aktivisten schreiben an Innensenator
Die Klimaschutzaktivisten der Bewegung Extinction Rebellion Hamburg appellieren in einem offenen Brief an Senat, Innensenator Andy Grote (SPD) und Polizei, die Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit während der Coronapandemie nicht pauschal auszusetzen.
„In den vergangenen Tagen wurden in Hamburg wiederholt Demonstrationen und Kundgebungen aufgelöst, weil sie laut Polizei nicht mit den derzeit geltenden Infektionsschutzmaßnahmen vereinbar seien“, teilte Extincton Rebellion am Freitag mit.
Diese Entwicklung werde mit großer Sorge beobachtet. Die Klimaaktivisten fordern:Die Grundrechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit dürften nicht pauschal ausgesetzt werden. Das Anliegen des offenen Briefes wird von Ende Gelände Hamburg, der Klimaschutzinitiative Vollhöfner Wald und dem Hamburger Energietisch unterstützt.
Wegen Corona: Fettes Brot sagt Sommer-Konzerte ab
Auch die Hamburger Band Fettes Brot muss einen Großteil der geplanten Auftritte für 2020 absagen. Die Konzerte werden voraussichtlich auf den Sommer 2021 verschoben, teilte die Band auf Instagram mit.
"Unsere geplanten 12 Sommer-Konzerte sind komplett betroffen. Uff, das haut rein...", schreibt Fettes Brot in dem sozialen Medium. Im Laufe der kommenden Woche wolle sich die Band mit weiteren Informationen zu den neuen Daten an ihre Fans richten.
Weiterer Krebspatient am UKE außer Lebensgefahr
Nach Bekanntwerden einer Welle von Covid-19-Infektionen auf den Krebsstationen des UKE ist unterdessen ein weiterer Patient außer Lebensgefahr auf eine reguläre Station verlegt worden. Damit verbleiben noch zwei der ursprünglich insgesamt 40 infizierten Patienten und Mitarbeiter auf der Intensivstation des Klinikums.
Etwa 15 Menschen, die sowohl eine Krebsdiagnose als auch eine Covid-19-Erkrankung haben, werden auf einer getrennten Station behandelt. Bei der Hälfte von ihnen könne auch die Krebstherapie bereits fortgesetzt werden. Todesfälle gab es im direkten Zusammenhang mit der Infektionswelle nicht – nach bisherigem Kenntnisstand der Klinik.
Im Gespräch mit dem Abendblatt betonte der renommierte Onkologe und UKE-Klinikdirektor Carsten Bokemeyer, dass die Lage jederzeit kontrolliert gewesen sei. Es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, dass es angesichts der Pandemie ein Risiko sei, sich in ärztliche oder klinische Behandlung zu begebe
Leiter der Krankenhaushygiene informiert über Vorgehen am UKE
Abiturienten aus Poppenbüttel schreiben Brandbrief
Die Abiturienten des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums haben einen Brandbrief an Schulsenator Ties Rabe (SPD) geschrieben. Darin bringen sie ihre Sorge angesichts der bevorstehenden Abiturprüfungen zum Ausdruck und fordern, diese zu verschieben. Das begründen sie mit der Angst vieler Schüler vor Ansteckung sowie dem als problematisch angesehenen geplanten Wegfall von Zweitkorrekturen.
Die Schulbehörde verweist in einem Antwortschreiben auf besondere Sicherheitsvorkehrungen, die während der Prüfungen gelten sollen. Zwei Meter Abstand zwischen den Arbeitsplätzen, höchstens zehn Schüler pro Klassenraum, eine intensive Reinigung der WC-Anlagen vor Prüfungsbeginn und griffbereites Desinfektionsmittel sollen das Infektionsrisiko minimieren.
Hamburger Senat will Corona-Lockerungen beschließen
Gut einen Monat nach dem Shutdown bereitet sich Hamburg auf eine erste Lockerung der Corona-Auflagen vor. Am Freitag will der rot-grüne Senat zusammenkommen, um über die Umsetzung der von Bund und Ländern beschlossenen Regelungen zu entscheiden. Einzelheiten sollen am Nachmittag vorgestellt werden.
Aus der Opposition kommen Forderungen nach klaren Perspektiven. „Um der zunehmenden und tief greifenden Verunsicherung in Wirtschaft und Gesellschaft entgegenzuwirken, gilt es jetzt schnell Strategien zu entwickeln, die ein Wiederanlaufen der Wirtschaft ermöglichen und gleichzeitig die Überlastung der Krankenhäuser vermeiden“, sagte der CDU-Landesvorsitzende Roland Heintze. „Insbesondere Handel, Tourismus und die Industrie brauchen einen möglichst klaren Fahrplan und Perspektiven.“
Unter anderem sollen bereits ab Montag wieder kleinere Läden unter Auflagen öffnen dürfen. Der Schulbetrieb soll ab dem 4. Mai für einzelne Jahrgänge wieder aufgenommen werden. Schon am Dienstag kommender Woche gehen aber wie geplant bereits die Abiturprüfungen los, wie ein Behördensprecher mitteilte.
Schleswig-Holstein: Regierungserklärung zur Coronakrise
In einer Regierungserklärung will Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Perspektiven für Schleswig-Holstein aus der Coronakrise aufzeigen. Dazu kommt der Landtag am Freitag zu einer Sondersitzung zusammen.
Grundlage sind die am Donnerstag von den Jamaika-Koalitionsspitzen gefassten Beschlüsse. Diese hatten sich in sechseinhalbstündigen Beratungen auf ein Paket zur Umsetzung der am Mittwoch zwischen Bund und Ländern vereinbarten Maßnahmen geeinigt.
Corona: Ein süffiges Bier trinken und damit Gutes tun
Mit einem Helferbier möchte die Landgang Brauerei Gastronomen helfen, die besonders unter der Coronakrise leiden. Die Hälfte des Umsatzes geht als Spende an betroffene Gastronomen. Landgang hat für diese Aktion ein Zwickel eingebraut und bringt es in der kommenden Woche unter dem Namen „Land in Sicht“ in die Flasche.
Ein Zwickel ist ein süffiges unfiltriertes Bier, das es in der Gastronomie sonst nur vom Fass gibt. Den Sechserträger gibt es für 20 Euro bei Partner-Supermärkten, wie Edeka Niemerszein, Edeka in der Rindermarkthalle, bei Joh. Kirchhoff & Söhne und bei Getränke Graeff. Das Bier gibt es auch im Onlineshop oder im Werksverkauf.
Coronavirus – die Fotos zur Krise:
Hotel Alster Au bietet Zimmer zum Lernen an – kostenlos
Normalerweise übernachten in den zwölf Zimmern des Reetdach-Ensembles am Alsterlauf Gäste von Hochzeiten oder Tagungen. Jetzt können sich hier Abiturienten auf ihre Prüfungen vorbereiten. „Die Schüler bekommen von uns einen Zimmerschlüssel und können selbst entscheiden, wann sie kommen und gehen“, sagt Inhaberin Katja Kröger. Außerdem könnten sie sich kostenlos Kaffee, Tee und Wasser nehmen und das schnelle WLAN nutzen.
Bislang haben zwei Abiturienten Katja Krögers Angebot angenommen. Um es publik zu machen, hatte sie die umliegenden Schulen sowie die Schulbehörde unterrichtet. „Die Reaktionen waren unterschiedlich“, sagt sie. Während aus der Stadtteilschule Poppenbüttel eine schroffe Absage kam, wurde ihr von einem Lehrer aus der Stadtteilschule Walddörfer herzlich gedankt – mit dem Versprechen, das auch aus weiteren Schulen kam, man werde ihren Vorschlag an die Klassenlehrer weiterleiten. Nur die Schulbehörde habe bislang kein Feedback gegeben, trotz eines Reminders, sagt die Hotelchefin enttäuscht.
Alle Großveranstaltungen wegen Corona im September?
Wenn alles klappt, wird der September ein Eventmonat, wie ihn die Hansestadt noch nicht erlebt hat: Die Macher des Schlagermoves auf dem Kiez hatten bereits den 4. und 5. September als Ersatztermin mit den Behörden abgestimmt. Auch das Uhlenhorster Stadtteilfest soll vom am 22./23. August in den September verlegt werden.
Besonders ärgerlich ist die neue Regelung für Veranstalter Uwe Bergmann. Er hatte am Mittwoch noch angekündigt, dass die Harley Days Hamburg von Ende Juni auf den 21. bis 23. August verlegt werden sollen. Darauf hatte sich Bergmann nach wochenlangen Diskussionen mit allen Beteiligten verständigt. Jetzt muss neu geplant werden. „Wir sind nun dabei, einen Termin für den September abzustimmen“, sagte Bergmann dem Abendblatt.
Bürgermeister Tschentscher zu Immunität und Antikörpertests:
Corona-Hilfe nach Betrugsversuch wieder zugänglich
Das wegen eines Betrugsversuchs gestoppte Antragsverfahren für die Hamburger Corona-Soforthilfe ist ab sofort wieder zugänglich. Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) hat den Antragsstopp wieder aufgehoben. Solo-Selbstständige und kleine Unternehmer könnten damit nun wieder Hilfsgelder beantragen. Mit den Auszahlungen soll voraussichtlich in der kommenden Woche begonnen werden.
Die Hamburger Corona-Soforthilfe (HCS) für Unternehmer:
- Solo-Selbständige: 2500 € (Hamburg), 9000 € (Bund), 11.500 € (Gesamt)
- 1–5 Mitarbeiter: 5000 € (HH), 9000 € (Bund), 14.000 € (Gesamt)
- 6–10 Mitarbeiter: 5000 € (HH),15.000 € (Bund), 20.000 € (Gesamt)
- 11–50 Mitarbeiter: 25.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund
- 51–250 Mitarbeiter: 30.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund
Die Hamburger Corona-Soforthilfe war am Mittwoch vorsorglich gestoppt worden, weil Kriminelle nach Behördenangaben Solo-Selbstständige und kleine Unternehmer auf gefälschte Internetseiten gelockt hatten, um mit deren Daten die staatlichen Hilfen auf andere Konten auszahlen zu lassen.
Wegen des Betrugsversuchs hat die IFB Hamburg nach Angaben der Finanzbehörde ihre Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verstärkt und verlangt von den Antragstellern nun zusätzliche Dokumente. Außerdem soll jeder Antrag über ein weiteres Identifizierungsverfahren geprüft werden.
Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen
- Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
- Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
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