Hamburg. Iranerin mit Symptomen ins AK St. Georg gebracht. Erste positive Tests in Niedersachsen und Bremen – auch dort mit Iran-Bezug.
Das Coronavirus hat Norddeutschland erreicht: Nun gibt es nun den zweiten bestätigten Fall einer Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 in Hamburg. Eine Frau aus dem Iran ist in der Nacht zum Sonnabend mit Symptomen der Lungenkrankheit COVID-19 in die Asklepios Klinik St. Georg gebracht worden. Sie war erst am Vortag mit dem Flugzeug aus Teheran nach Hamburg zurückgekehrt.
Am Freitag war bekannt geworden, dass sich ein UKE-Arzt, der mit seiner Ehefrau in Schleswig-Holstein wohnt und im Kinder-UKE arbeitet, mit dem Virus infiziert hat – der Mann, Jahrgang 1955, ist mit hoher Sicherheit für Norddeutschland der so genannte "Patient Null", also der Mensch, der SARS-CoV-2 in die Region gebracht hat.
Verfolgen Sie hier die aktuellen Entwicklungen:
- Zweiter Coronavirus-Fall in Hamburg
- Lübeck meldet ersten Corona-Fall
- Erster bestätigter Corona-Fall in Niedersachsen
- Iran-Rückkehrerin in Bremen positiv getestet
- UKE-Kinderarzt geht es besser – Ehefrau nicht infiziert
- Hamburg Tourismus: Finanzieller Schaden durch ITB-Absage
- Michelin sagt Sterneverleihung in Hamburg ab
- Wo hat sich der UKE-Arzt mit Covid-19 angesteckt?
- Sterillium wird knapp: Hamburger Firma arbeitet auch am Wochenende
- Coronavirus: LKA warnt vor Online-Betrug mit Atemschutzmasken
- Coronavirus: Das müssen Arbeitnehmer beachten
- Coronavirus: Besucherbeschränkungen in Kinderkrankenhaus
- Coronavirus in Hamburg: Hotline für Betroffene
- Coronavirus: Erster Hamburger Reiseveranstalter insolvent
- Coronavirus hat Hamburg erreicht – UKE-Mitarbeiter infiziert
- Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen
Zweiter Coronavirus-Fall in Hamburg bestätigt
In Hamburg gibt es nun den zweiten Fall einer Coronavirus-Infektion. Eine in der Hansestadt lebende Frau aus dem Iran sei in der Nacht zum Sonnabend gegen 1 Uhr mit leichten Symptomen der Lungenkrankheit COVID-19 "unter entsprechenden Schutzmaßnahmen und Vorankündigungen" in die Asklepios Klinik St. Georg gebracht. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Sonnabendnachmittag mit. Sie werde dort isoliert medizinisch betreut und habe zu keinem Zeitpunkt in der Klinik Kontakt zu anderen Patienten und Besuchern gehabt.
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Die mit dem Virus SARS-CoV-2 infizierte Frau sei über einen separaten Zugang in einen Isolationsraum gebracht und dort "unter Anwendung aller gebotenen Hygienestandards befragt und untersucht" worden. Sie befinde sich nun in häuslicher Isolation, es gehe ihr den Umständen gut. "Der Fachstab Seuchenschutz der Behörde ist nach der Meldung durch das AK St. Georg unmittelbar zusammengetreten", heißt es weiter in der Mitteilung des Amts. Die familiären Kontaktpersonen der Betroffenen seien verständigt worden und seien nun ebenfalls häuslich isoliert.
Erster Corona-Fall in Lübeck
Lübeck meldet seinen ersten Fall einer COVID-19-Infektion. Wie das Gesundheitsamt der Hansestadt am Sonnabendabend mitteilte, handelt es sich dabei um eine nicht näher beschriebene Person aus Lübeck, die sich wahrscheinlich auf einer Geschäftsreise in München angesteckt habe.
Nach ihrer Rückkehr am 26. Februar habe diese Person ihre Arbeit nicht wieder aufgenommen. Die bayerischen Behörden hätten dem Lübecker Gesundheitsamt die Person schließlich als Kontaktperson gemeldet.
Daraufhin habe das Lübecker Amt in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein umgehend die notwendigen Maßnahmen eingeleitet.
Bisher zeige die Person keinerlei Symptome und befinde sich in häuslicher Isolierung. Diejenigen Menschen, die engen Kontakt hatten, werden derzeit durch das Gesundheitsamt Lübeck ermittelt, informiert und gegebenenfalls auf den Erreger getestet.
"Das Gesundheitsamt Lübeck ist gut vorbereitet auf diesen und mögliche weitere Fälle", betonte Bürgermeister Jan Lindenau. Seit einigen Wochen stünden die Mitarbeiter in engem Kontakt mit dem Landesministerium, allen Gesundheitsämtern in Schleswig-Holstein, der Polizei, dem Rettungsdienst, den niedergelassenen Ärzten sowie dem UKSH und den SANA-Kliniken, "um durch koordiniertes Handeln die Infektionsgefahr durch positiv getestete Personen zu minimieren".
Erster Corona-Fall in Niedersachsen
Auch Niedersachsen meldet den ersten bestätigten Corona-Verdachtsfall. Wie das Gesundheitsministerium des Landes (NLGA) mitteilte, wurde am Sonnabend in einem privaten Labor eine Probe positiv auf das Virus getestet.
Demnach lebt der betroffene, 68 Jahre alte Patient in Uetze (Region Hannover). Er sei isoliert worden und befinde sich nach Angaben der Behörden vor Ort klinisch in einem guten Zustand. Er habe sich zuletzt in Norditalien aufgehalten und sich aller Wahrscheinlichkeit nach dort mit dem Virus infiziert.
Dennoch stufen sowohl das Gesundheitsministerium als auch das Robert-Koch-Institut das Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung in Niedersachsen weiterhin als gering bis mäßig ein.
Am Sonntag wollen Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann, Regionspräsident Hauke Jagau, NLGA-Präsident Dr. Matthias Pulz und der Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover, Dr. Mustafa Yilmaz, auf einer Pressekonferenz weiter über den Fall informieren.
Iran-Rückkehrerin in Bremen positiv getestet
Auch in Bremen gibt es den ersten bestätigten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Es handele sich um eine Frau, die sich noch bis Donnerstag im Iran aufgehalten habe, teilte der Senat der Hansestadt am Sonnabendabend mit. Das Land am Persischen Golf ist im internationalen Vergleich relativ stark betroffen. Die 1962 geborene Patientin werde derzeit im Klinikum Bremen-Mitte behandelt, sie zeige nur leichte Symptome.
Das Gesundheitsamt sei in direktem Kontakt mit ihr, hieß es. Ziel sei es, "Kontaktpersonen zu ermitteln und erforderliche Maßnahmen einzuleiten". Seit Freitag seien zudem zwei weitere Verdachtsfälle und deren nachgewiesene Kontaktpersonen in der Hansestadt in häuslicher Quarantäne. Ein weiterer Verdachtsfall konnte "durch ein negatives Testergebnis die häusliche Quarantäne wieder verlassen“.
Flugzeug-Mitreisende der Coronavirus-Patientin werden kontaktiert
Die nun infizierte Frau war erst am Freitag nach einem einwöchigen Aufenthalt im Iran mit dem Flugzeug aus Teheran nach Hamburg zurückgekehrt. "Die Erkrankte sowie alle weiteren Passagiere haben nach jetzigen Erkenntnissen während des gesamten Fluges Schutzmasken getragen." Alle Mitreisenden, die neben sowie bis zu zwei Reihen vor und hinter der Betroffenen im Flugzeug saßen, würden kontaktiert, damit weitere Maßnahmen eingeleitet werden können.
Der Iran ist eine der globalen Drehscheiben des neuen Coronavirus. 388 Menschen sind nach offiziellen Angaben in der islamischen Republik bislang infiziert. Nach einem aktuellen Bericht der BBC sollen schon 210 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit COVID-19 gestorben sein. Die Behörden wiesen den Bericht empört zurück und sprachen von 34 Todesopfern. Aber auch mit der niedrigeren Zahl hätte der Iran noch eine der höchsten Letalitätsraten der Coronavirus-Epidemie. Weil in keinem anderen Land die Zahl der Toten so schnell steigt, befürchten Experten eine hohe Dunkelziffer an Ansteckungen.
Regelmäßig die Hände waschen und ins Taschentuch niesen
„Dank der professionellen und umsichtigen Arbeit der Feuerwehr und der Klinik wurde die Situation gut beherrscht", sagt Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks zum zweiten Coronavirus-Fall in Hamburg. "Die Menschen in Hamburg sollten weiter besonnen bleiben und sich in ihrem persönlichen Verhalten an die Hinweise der Gesundheitsbehörde und des Robert-Koch-Instituts halten.“
Durch den zweiten Fall hat sich laut Gesundheitsbehörde an der Gesamtsituation in der Stadt nichts geändert. Die beiden Patienten seien isoliert und würden gut versorgt. Die Behörde rät weiterhin dazu, sich regelmäßig sorgfältig die Hände zu waschen, auf eine korrekte Hust- und Nießetikette (also ins Taschentuch oder in die Armbeuge) zu achten und genügend Abstand zu erkrankten Personen zu halten.
Wer Symptome von COVID-19 spürt, oder Verbindungen zu Risikogebieten des Virus hat, solle telefonisch ärztlichen Rat einholen und in keinem Fall persönlich eine Praxis oder Klinik aufsuchen.
Hamburger mit einschlägigen Symptomen, die in jüngster Zeit in betroffenen Gebieten waren oder Kontakt zu eventuell infizierten Personen hatten, sollen sich bei der Coronavirus-Hotline unter der Rufnummer 428-284-000 melden.
UKE-Kinderarzt geht es besser – Ehefrau nicht infiziert
Dem Kinderarzt des UKE, dem ersten Hamburger Coronavirus-Fall, geht es derweil besser. Wie der Kreis Segeberg am Sonnabend weiter mitteilte, wurde bei seiner Ehefrau das Virus bisher nicht nachgewiesen. Dies ergab ein klinischer Test. Das Ehepaar, das in Henstedt-Ulzburg lebt, befinde sich weiter in häuslicher Isolation, bis negative Abstrichproben vorliegen.
Bei dem Mann war am Donnerstag das neuartige Virus nachgewiesen worden. Inzwischen seien alle der vom Ehepaar genannten etwa 60 Kontaktpersonen im privaten Umfeld ermittelt worden, teilte der Kreis Segeberg mit. Weitere Maßnahmen seien für diese Personen derzeit nicht erforderlich.
Die für Sonntag angesetzte Bürgermeisterwahl in Henstedt-Ulzburg kann in diesem Zuge auch wie geplant stattfinden – "ohne Einschränkungen", wie Amtsinhaber Stefan Bauer (parteilos) unter anderem via Facebook mitteilte.
Nach Auskunft der Hamburger Gesundheitsbehörde wurden alle Patienten und Mitarbeiter am UKE, mit denen der Betroffene Kontakt hatte, mittlerweile zweimal negativ getestet.
Hamburg Tourismus mit finanziellem Schaden wegen ITB-Absage
Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) Berlin – die führende Reisemesse der Welt – ist wegen des Coronavirus abgesagt worden. Das trifft die Hamburg Tourismus GmbH (HHT) hart. Denn die HHT wollte vom 4. bis 8. März gemeinsam mit 90 Partnern auf einem 650 Quadratmeter großen Stand auf der ITB die Hansestadt präsentieren. Zum traditionellen Hamburg-Empfang, der nun auch ausfällt, waren rund 250 Gäste eingeladen. Der Klönschnack Empfang des Flughafens musste auch abgesagt werden.
Durch die Absage der ITB ist für die HHT ein hoher finanzieller Schaden entstanden, wie hoch dieser ist, wird zur Zeit beziffert. „Auf der einen Seite sind wir über die Absage sehr betrübt. Gemeinsam mit unseren Partnern hätten wir auch in diesem Jahr wieder gerne Hamburg und die besondere Hamburger Gastgeberkultur auf der weltgrößten Messe der Reiseindustrie präsentiert", sagte HHT-Sprecher Sascha Albertsen dem Abendblatt. "Auf der anderen Seite hat die Gesundheit natürlich allerhöchste Priorität. Um den Schaden für die Weltwirtschaft und damit auch für die Reiseindustrie so gering wie möglich zu halten, sind restriktive Maßnahmen zum Stopp der Virusverbreitung unerlässlich.“
Katharina Fegebank mit kreativem Vorschlag zur Infektionsvermeidung
Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank hat am Sonnabend einen kreativen Vorschlag geteilt, um das Risiko von weiteren Ansteckungen zu verringern: Sie twitterte ein anscheinend in China aufgenommenes Video, das zeigt, wie mehrere Männer, statt sich die Hände zu schütteln, die Füße zum Gruß aneinanderhalten. Fegebank schrieb dazu: "So kann man's auch machen. Ist eine Überlegung wert."
Michelin sagt Sterneverleihung in Hamburg ab
Die Verleihung der weltberühmten Michelin-Sterne für hochklassige Restaurants, die kommende Woche in Hamburg gefeiert werden sollte, wird abgesagt: Wie Michelin am Sonnabend mitteilte, sei der Grund dafür "die zunehmende Verbreitung des Coronavirus und die damit einhergehenden gesundheitlichen Risiken für die Teilnehmer".
Man habe sich die Entscheidung "nicht leicht gemacht" und bitte "um Verständnis". Welche Restaurants wie viele Sterne erhalten, wird nun statt bei einer feierlichen Präsentation als Pressemitteilung im Internet bekanntgegeben.
Zu der in der Hamburger Handelskammer geplanten Veranstaltung wurden rund 400 Besucher aus der Spitzengastronomie erwartet. Die Veranstaltung hätte neben der Verleihung der Michelin-Sterne unter anderem ein Walking Dinner und eine Aftershow-Party beinhaltet.
Wo hat sich der UKE-Arzt mit Covid-19 angesteckt?
Während klar zu sein scheint, dass der in häuslicher Isolation befindliche UKE-Arzt für den Bereich Norddeutschland der sogenannte "Patient Null", also der regionale Ursprung der Infektion ist, ist bisher nicht öffentlich bekannt, wo er sich genau angesteckt hat: Gemäß der offiziellen Informationen des italienischen Zivilschutzes gibt es im Trentino, wo der Mann seinen Urlaub verbracht hat, keine Corona-Fälle. In der ebenfalls autonomen Nachbarregion Südtirol ist bisher nur ein Fall von Covid-19 bekannt.
Die ebenfalls in Norditalien gelegene Region Lombardei ist der derzeitige Schwerpunkt der SARS-CoV-2-Epidemie in Italien: Dort sind bis zum Freitagabend 531 Fälle gezählt worden. Dort ist der Infizierte aber offiziellen Informationen zufolge nicht gewesen.
Infektiologin: "Wirksame Medikamente für schwere Fälle vorhanden"
Wer mit Professorin Marylyn Addo spricht, bekommt nicht den Eindruck, dass da eine todbringende Seuche auf dem Vormarsch ist. Zwar hat auch Hamburg seit dem späten Donnerstagabend einen ersten bestätigten Corona-Fall. Doch die Leiterin der Infektiologin am UKE wirkte am Freitag über alle Maßen besonnen.
Panik? Dazu bestehe kein Anlass, sagt Addo. Die mit Abstand meisten Covid-19-Erkrankungen verliefen „milde bis symptomfrei“. Zudem gehe sie davon aus, dass die Letalität, also die Wahrscheinlichkeit einer tödlichen verlaufenden Erkrankung, von bisher 0,7 bis zwei Prozent hierzulande sinken werde. Und für die Behandlung der wirklich schweren Fälle gebe es wirksame Medikamente, etwa das HIV-Mittel Kaletra oder das noch nicht zugelassene Präparat Remdesivir, sagt die zum neuen Virustyp Sars-CoV-2 forschenden Infektiologin.
Untersuchung der Proben dauert bis zu vier Stunden
Speichel und Spuckproben bei Corona-Verdachtsfällen werden in Asklepios-Kliniken oder in einem Labor in Neuland im Bezirk Harburg für ganz Hamburg analysiert. In einer Zeit zwischen eineinhalb und vier Stunden ist ein Ergebnis da.
Abfrageprotokoll soll klären, ob Infektionsverdacht begründet ist
Wer meint sich infiziert zu haben, soll nicht in die Notaufnahmen oder in eine Praxis gehen, sondern sich telefonisch bei seinem Hausarzt oder unter der Notfallnummer 116 117 melden. In Hamburg ist ein standardisiertes Abfrageprotokoll herausgegeben worden, über das bereits bei einem Telefonat geklärt werden soll, ob ein begründeter Verdacht gegeben ist.
Landkreis Segeberg sucht Kontaktpersonen des infizierten UKE-Arztes
Da der mit dem Coronavirus infizierte UKE-Arzt im Landkreis Segeberg wohnt, ergreift jetzt auch das dortige Gesundheitsamt Maßnahmen, 50 Kontaktpersonen aus dem Umfeld des Erkrankten und seiner Ehefrau werden zurzeit ermittelt. Wer glaubt, eine davon sein zu können, kann sich beim Kreis Segeberg unter der Rufnummer 04551 951-9833 melden, am Wochenende jeweils von 10 bis 16 Uhr.Dabei wird dann das weitere Vorgehen abgestimmt.
Coronavirus: "Informationstag Brustkrebs“ in Hamburg abgesagt
Der „Informationstag Brustkrebs Hamburg 2020“ im Atrium der HanseMerkur Versicherungsgruppe am Sonntag ist wegen des Coronovirus abgesagt worden. Rund 500 Patientinnen und Angehörige sind zu der Veranstaltung angemeldet, bei der jedes Jahr renommierte Brustkrebs-Experten in verschiedenen Vorträgen Neues zu Diagnose und Behandlung der Krankheit sagen.
Dass der Informationstag nun abgesagt wurde, beruht auf einer Entscheidung des HanseMerkur-Vorstands. Und auch das Mammazentrum Hamburg als Veranstalter will seinen unter Umständen immunsystemgeschwächten und zum Teil an Krebs erkrankten Besucherinnen keinem Risiko aussetzen.
Hamburgs Sozialsenatorin äußert sich zu Kita-Schließungen
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) schließt nicht aus, dass auch Hamburger Kitas infolge der Ausbreitung des Coronavirus schließen müssen: „Das kommt ein bisschen drauf an“, sagte sie am Freitag am Rande der Sondierungsgespräche von SPD und Grünen. „Im Moment gibt es keine Veranlassung dazu. Aber man muss das einbeziehen. Sie erinnern sich vielleicht an die Fälle in Nordrhein-Westfalen: Ist eine Erzieherin oder ein Erzieher betroffen, müssen wir damit anders umgehen, als wenn es ein einzelnes Kind betrifft, das vielleicht die Kita nach dem Urlaub noch gar nicht besucht hat.“
Anders als die Hamburger Schulen, die nach dem heutigen Freitag während der Frühjahrsferien für zwei Wochen schließen, haben die meisten Kitas in der Stadt in dieser Zeit geöffnet. Allerdings werden in der Regel trotzdem weniger Kinder betreut, da viele Kinder mit älteren, schulpflichtigen Geschwistern in dieser Zeit verreisen. In Hamburg gibt es mehr als 1100 Kitas, in denen gut 90.000 Kinder betreut werden.
Coronavirus: Kiel-Marketing schickt keine Mitarbeiter zur ITB
Wegen der Verbreitung des neuen Coronavirus lässt Kiel-Marketing keine Mitarbeiter zur Internationalen Tourismusbörse (ITB) nach Berlin fahren. Dies habe Geschäftsführer Uwe Wanger entschieden, teilte der Verein am Freitag mit. „Wir haben alle Geschäftstermine abgesagt und alternativ Telefontermine oder Einzeltreffen vereinbart“, erklärte Wanger. Die Tourismus Agentur Schleswig-Holstein werde mit ihrem Team in Berlin auch die Landeshauptstadt Kiel bestmöglich vertreten.
Lübecker Unternehmen Gewinner der Coronavirus-Krise
Die Anteile des Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikkonzerns Drägerwerk sind am deutschen Aktienmarkt die Gewinner der Coronavirus-Krise. Die Papiere legten am Freitag im Kleinwerteindex um fast 20 Prozent zu. Der Grund ist klar: Dräger stellt Atemschutzmasken her, die derzeit sehr stark nachgefragt werden.
Mit dem aktuellen Kurszuwachs haben die Aktien seit Jahresanfang gut zehn Prozent dazu gewonnen. Umgekehrt sieht das Bild im SDax aus: Der Nebenwerteindex verlor 2020 bislang zehn Prozent. Bereits zur Wochenmitte hatte das Lübecker Unternehmen mitgeteilt, dass die Produktionskapazitäten für leichten Atemschutz voll ausgelastet seien und kurzfristig nicht weiter erhöht werden könnten.
Coronavirus: Das sagt das Robert Koch-Institut zu Atemschutzmasken
Es gibt nach Angaben des Robert Koch-Instituts keine Gewissheit, dass das Tragen einer Atemschutzmaske "das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, signifikant verringert", heißt es auf der Homepage des Insituts. "Nach Angaben der WHO kann das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, durch das zentrale Hygienemaßnamen wie eine gute Händehygiene vernachlässigt werden können."
Trägt eine erkrankte Person einen Mund-Nasen-Schutz, kann dieses als Schutz für andere hingegen sinnvoll sein. Jedoch ist beim Tragen der Atemschutzmaske einiges zu beachten:
- Die Atemschutzmaske muss korrekt sitzen und eng anliegen
- Bei Durchfeuchtung muss die Atemschutzmaske gewechselt werden
- Während des Tragens darf keine (auch keine unbewussten) Manipulationen daran vorgenommen werden
Sterillium wird knapp: Hamburger Firma arbeitet auch am Wochenende
Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel werden in einigen Apotheken langsam knapp – in Ottensen sind sie weitestgehend ausverkauft. Deshalb haben die Hersteller bereits reagiert. „Wir registrieren seit sieben bis acht Wochen eine steigende Nachfrage nach Desinfektionsmitteln“, sagt ein Sprecher der Paul Hartmann AG, zu der auch die Hamburger Firma Bode Chemie gehört.
Bekanntestes Produkt ist Sterillium. „Wir haben bei Bode die Produktion ausgeweitet und arbeiten auch am Sonntag, was bisher nicht der Fall war.“ Allerdings ist auch Bode von Rohstoffen abhängig – und die kommen ebenfalls zum Teil aus China.
Auch in den Großmärkten wie Metro oder Handelshof sind Desinfektionsmittel für die Hände weitgehend ausverkauft.
Coronavirus: LKA warnt vor Online-Betrug mit Atemschutzmasken
Das Landeskriminalamt Niedersachsen hat vor einem Medizin-Fakeshop im Internet gewarnt, der die Sorgen wegen der Verbreitung des neuartigen Coronavirus ausnutzt. Cyberkriminelle werben über einen angeblichen Online-Medizinshop beispielsweise für verschiedene Atemschutzmasken, wie das LKA via Twitter mitteilte.
Per Spam-Mail hätten die Täter ihr Angebot an zahlreiche Empfänger verschickt und den Firmennamen eines realen deutschen Unternehmens missbraucht, das bereits Anzeige erstatte habe. Das LKA riet im Falle einer Bestellung und Bezahlung bei dem Fake-Shop, den jeweiligen Zahlungsanbieter zu kontaktieren und die Zahlung zu stoppen.
Coronavirus: Das müssen Arbeitnehmer beachten
Nachdem es auch in Hamburg den ersten Coronavirus-Fall gibt, informiert die Barmer-Krankenkasse in Hamburg am Freitag über Rechte und Pflichten, die Arbeitnehmer haben. „Wenn ein Arbeitnehmer in Quarantäne muss, hat er nach dem Infektionsschutzgesetz einen Anspruch auf finanzielle Entschädigung", sagt Barmer-Landesgeschäftsführer Frank Liedtke. "Der Arbeitgeber bezahlt dessen Verdienstausfall für die ersten sechs Wochen.“
Ab der siebten Woche einer Quarantäne werde eine Entschädigung in Höhe des Krankengeldes gezahlt. Diese müsse der Betroffene aber selber bei der dafür zuständigen Landesbehörde beantragen. Zudem ist der Arbeitnehmer verpflichtet, den Arbeitgeber über die voraussichtliche Dauer der Quarantäne zu informieren. Der Arbeitgeber wiederum muss bei einem begründeten Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion den Betroffenen umgehend nach Hause schicken und ihn anweisen, seinen Arzt oder das Gesundheitsamt telefonisch zu kontaktieren, so Liedtke. Von Rückkehrern aus aktuellen Risikogebieten könne er zudem eine „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ verlangen.
Coronavirus: Besucherbeschränkungen in Kinderkrankenhaus
Wegen des Coronavirus hat das Katholische Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Rahlstedt die Besucherregelung eingeschränkt, wie die Sprecherin Maike Hinrichs bestätigte. Auf der Homepage des Krankenhauses heißt es: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass aufgrund der aktuellen Gesundheitslage stationäre Patienten nur noch von einem Elternteil besucht werden dürfen." Geschwisterkinder und Angehörige werden gebeten, zuhause zu bleiben.
Mit einem Aushang vor dem Krankenhaus werden Eltern zudem darüber informiert, dass nur Kinder mit dringendem Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion getestet werden. Das sind die Kriterien:
- Fieber, Husten / Schnupfen und
- Reise in der jüngeren Vergangenheit nach China, Norditalien oder in den Iran oder Kontakt zu bestätigten Coronavirus-erkrankten Patienten.
Coronavirus in Hamburg: Haltbare Nahrungsmittel viel gekauft
Zu Hamstereinkäufen wie andernorts kommt es in Hamburg bisher offenbar nicht. Jedoch können die Hamburger Rewe- und Penny-Märkten vereinzelt ein erhöhtes Kaufverhalten feststellen – vor allem im Bereich der haltbaren Nahrungsmittel und Konserven. Auch Lidl kann deutschlandweit deutlich erhöhte Abverkäufe verzeichnen.
„Besonders Artikel aus dem Trockensortiment – wie beispielsweise Konserven und Nudeln – sowie aus dem Hygienebereich, wie beispielsweise Toilettenpapier und Desinfektionsmittel, werden aktuell stark nachgefragt“, so ein Sprecher von Lidl Deutschland. Sie würden gemeinsam mit ihren Lieferanten und Logistikpartnern intensiv daran arbeiten, die Warenversorgung in den Filialen sicherzustellen. Aldi-Nord berichtet ebenfalls, dass vor allem Konserven und Hygieneartikel vermehrt verkauft werden. Aber die Versorgungssicherheit sei sichergestellt, betont Aldi-Nord.
Coronavirus in Hamburg: Hotline für Betroffene
Die Gesundheitsbehörde veröffentlichte am Freitag in sozialen Netzmerken nochmals die Hotline für Hamburger, die einschlägige Symptomen aufweisen und in jüngster Zeit in betroffenen Gebieten waren oder Kontakt zu eventuell infizierten Personen hatten.
Coronavirus: Notfallsanitäter bekommen spezielle Einmal-Overalls
Wegen der zunehmenden Verbreitung des Coronavirus wurden vor wenigen Tagen sämtliche Rettungswagen im Kreis Segeberg mit zusätzlicher Schutzausrüstung ausgestattet. Neben vorhandenen Mundschutz, Infektionskitteln und Desinfektionsmitteln stehen für die Notfallsanitäter jetzt auch spezielle Einmal-Overalls und hochwertigere Mundschutzartikel zur Verfügung.
„Wir sind vorbereitet“, sagt Christian Mandel, Sprecher der Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH), die im Kreis Segeberg und anderen Kreisen für den Rettungsdienst verantwortlich ist. Täglich werte die RKiSH die aktuellen Veröffentlichungen des Robert-Koch-Instituts und anderer Facheinrichtungen aus.
Coronavirus: Erster Hamburger Reiseveranstalter insolvent
China Tours hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Hamburger Reiseveranstalter für Touren nach China ist wegen der Probleme im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus in Schwierigkeiten geraten. Alle geplanten China-Reisen wurden bis Ende April abgesagt. Die Kunden würden sukzessive informiert, hieß es von der Firma.
Der Antrag ziele auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung, teilte China Tours mit. Seit 1998 ist Gründer Liu Guosheng mit China Tours im Geschäft. Zwischenzeitlich profitierte die Firma mit Sitz in Wandsbek von enormen Wachstumsraten. Liu profilierte sich auch als Organisator von Handelsdelegationen ins Reich der Mitte, Autorallyes zwischen Hamburg und Shanghai und Gesprächspartner von Altbundeskanzler Helmut Schmidt in China-Fragen.
Coronavirus-Fall: Keine Einschränkungen in Henstedt-Ulzburg
Die Infektion eines Bewohners von Henstedt-Ulzburg, ein UKE-Mitarbeiter, mit dem neuartigen Coronavirus hat nach Angaben der Stadt bisher keine Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Folge. So gebe es auch keine Straßensperrungen oder ähnliches, sagte Bürgermeister Stefan Bauer (parteilos) am Freitag. „Wir reden über einen Einzelfall."
Es gebe derzeit keinerlei Hinweise, dass die Stadt in den Katastrophenschutzmodus gehen müsse. „Auch die Bürgermeisterwahl am Sonntag findet statt“, sagte Bauer. Er trete zur Wahl nicht wieder an. Bauer rief die Bewohner der Stadt im Kreis Segeberg auf, besonnen und ruhig zu bleiben und die Verhaltensregeln des Robert-Koch-Instituts zu befolgen.
Coronavirus: CDU fordert Sondersitzung des Gesundheitsausschusses
Die CDU-Bürgerschaftsfraktion beantragt für die kommende Woche eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses. "Uns erreichen immer mehr besorgte Anfragen von verunsicherten Menschen in Hamburg", sagte Andrè Trepoll, Vorsitzender der CDU-Fraktion, am Freitag. Es werde von überlasteten Bezirks- und Gesundheitsämtern berichtet, notwendige Kontrollen von Reisenden am Flughafen fänden offenbar nicht statt.
"Auch berichten uns Menschen von nicht ausreichend informierten Gesundheitseinrichtungen wie Arztpraxen und Krankenhäuser. Auch Schulen, Kitas, Lehrer und Erzieher haben keine ausreichende Kenntnis, wie sie mit dieser Herausforderungen in und nach den Hamburger Schulferien umgehen sollen", so Trepoll. Auch Krisenstäbe in Hamburger Unternehmen fänden kaum Ansprechpartner in den Bezirksämtern und den Gesundheitsbehörden. Der CDU-Mann fordert: "Der Senat muss endlich beantworten, wie der aktuelle Sachstand ist und welche Verbesserungen zeitnah umgesetzt werden sollen. Daher fordert die CDU-Fraktion eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses in der nächsten Woche.“
Hamburg: Pressekonferenz zum Coronavirus-Fall im Livestream
Wie der Fachstab Seuchenschutz der Gesundheitsbehörde nach dem ersten Coronavirus-Fall in Hamburg weiter vorgehen will, wird am Freitag auf einer Pressekonferenz um 12 Uhr bekannt gegeben. Abendblatt.de streamt die PK hier live im Newsblog.
An der Pressekonferenz werden Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), der Koordinator des Fachstabs und Leiter des Hafenärztlichen Dienstes Dr. Martin Dirksen-Fischer, UKE-Vorstand Joachim Prölß, das zuständige Gesundheitsamt sowie weitere Experten des UKE teilnehmen.
Bürgermeisterwahl im Wohnort des infizierten UKE-Mitarbeiter
Im Wohnort des Mannes mit der Coronavirus-Infektion, Henstedt-Ulzburg, findet an diesem Sonntag die Bürgermeisterwahl statt. Ob in den 17 Wahllokalen nun besondere Hygienevorschriften gelten werden, ob ausreichend Desinfektionsmittel für die mehr als 20.000 Wahlberechtigten vorrätig sind, darüber will die Gemeindeverwaltung im Laufe des Tages informieren.
Das örtliche Krankenhaus, die Paracelsus-Klinik, hatte bereits am Donnerstag mitgeteilt, dass man gerüstet sei. „Wir sind breit aufgestellt, haben unsere Händedesinfektionsmittel schon vor längerer Zeit gegen Mittel ausgetauscht, die Virenschutz bieten. Ausreichend Schutzkleidung liegt vor, wir haben ausreichend Material, um Diagnostik zu betreiben", sagte Dr. Olaf Mindermann, Leitender Oberarzt der Inneren Medizin und Hygienebeauftragter.
Am Eingang der Klinik gibt es einen Aushang: "Wenn Sie an grippeähnlichen Symptomen leiden (Fieber, Husten, Luftnot), betätigen Sie bitte die Klingel oder rufen sie folgende Nummer an: 04193/704070. Bitte warten Sie vor dem Gebäude, bis Sie von unserem Klinikpersonal abgeholt werden."
Altonaer Kinderkrankenhaus – Bitte an Familien
Im Altonaer Kinderkrankenhaus gibt es wegen des Coronavirus keine Besuchereinschränkungen. "Dennoch bitten wir die Familien, die Besuche und die Anzahl der Familienmitglieder auf das Nötigste zu begrenzen", sagte Krankenhaussprecherin Gesine Walsleben am Freitag. "Darüber hinaus weisen wir verstärkt auf die Hygienemaßnahmen hin." Häufiges Händewaschen und Händedesinfektion seien unbedingt einzuhalten.
Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen
- Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
- SARS-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
- Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst.
Coronavirus: Neue Beschilderung in Notaufnahmen
In den Notaufnahmen der Asklepios Kliniken in Hamburg werden Beschilderungen angebracht, die darauf hinweisen, dass Patienten mit Grippesymptomen nicht im normalen Wartebereich Platz nehmen sollen. Das teilte Unternehmenssprecher Mathias Eberenz am Freitag auf Anfrage mit. Besondere Besuchereinschränkungen wegen des Coronavirus gebe es bislang nicht.
Zudem wies Eberenz darauf hin, dass Schnupfen und Husten kein Grund seien, ein Krankenhaus aufzusuchen. Wer Grippesymptome aufweist und befürchtet, sich mit SARS-CoV-2 infiziert zu haben, sollte zunächst den Hausarzt kontaktieren. Die kassenärztliche Vereinigung Hamburgs bereitet gerade vor, dass nach Rücksprache mit der 116117 eine Testung zu Hause erfolgen kann, um weitere Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden. "In Hamburg gibt es jeden Tag schätzungsweise rund ein Dutzend Verdachtsfälle", sagte Eberenz.
Mit Coronavirus infizierter Patient lebt im Kreis Segeberg
Nach der ersten nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 in Norddeutschland wollen die Behörden am Freitag um 14 Uhr über die Vorkehrungen am Wohnort des Patienten in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) informieren. Der Mann befindet sich dort in häuslicher Isolation, wie das Gesundheitsministerium in Kiel mitteilte. Neben Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) wollen auch der Segeberger Landrat Jan Peter Schröder, der Fachdienstleiter Infektionsschutz Uwe Petry und die Infektionsreferentin des Ministeriums, Anne Marcic, über die konkreten Maßnahmen in dem Kreis berichten.
Coronavirus – Impfstoff frühestens im Jahr 2021
Nicht nur in Hamburg wurde ein Covid-19-Fall am Donnerstag bekannt. Insgesamt stieg die Zahl der bestätigten Infektionen innerhalb eines Tages um mehr als das Dreifache auf über 30. Der Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass die Fallzahl in Deutschland noch stark ansteigen wird.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet frühestens im Jahr 2021 mit einem Impfstoff – warnt aber vor Panik. An diesem Freitag berät der Krisenstab der Bundesregierung über weitere Vorkehrungen gegen das neue Virus Sars-CoV-2.
Coronavirus: Einige Verdachtsfälle im Kreis Pinnberg
Auch der Kreis Pinneberg wappnet sich für den Coronavirus. „Wir hatten in den vergangenen Tagen eine niedrige zweistellige Zahl an Verdachtsfällen“, sagt Oliver Carstens, Sprecher des Kreises Pinneberg. In allen Fällen – auch in dem vom Mittwoch in Schenefeld – habe es Entwarnung gegeben. Im Krankenhaus in Elmshorn gibt es eine voll ausgestattete Isolierstation mit Schleusen, die kurzfristig Patienten aufnehmen kann. Auch verfügen die Regio Kliniken über einen Einsatzplan für Notfall-Szenarien, erklärt Sprecherin Birga Berndsen. Dabei werden konkrete Maßnahmen an die Risikobewertungen angepasst.
Erster Corona-Fall in Hamburg bestätigt
Ein Mitarbeiter des Kinder-UKE, der in Schleswig-Holstein wohnt, ist der erste bestätigte Fall einer Infektion mit dem Coronavirus in Hamburg. Das teilten Universitätsklinik und Gesundheitsbehörde eine halbe Stunde vor Mitternacht am Donnerstag mit. Der Mann war nach einem Urlaub im italienischen Trentino – das nicht zum offiziellen Risikogebiet gehört – am Sonntag, den 23. Februar nach Hamburg zurückgekehrt. Am Tag darauf ging er wieder zur Arbeit.
Laut Mitteilung des UKE und der Gesundheitsbehörde bemerkte der Mann am Dienstag "erste Krankheitssymptome" und brach seine Schicht ab. Am Donnerstag begab er sich zur Überprüfung ins UKE. Am späten Abend hat sich der Verdacht, dass der Mann mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert ist, bestätigt. Er befindet sich in "häuslicher Isolierung" und sei in "stabilem Zustand".
Derzeit werden alle Menschen, mit denen er engen Kontakt hatte, informiert und ebenfalls auf den Erreger getestet. Alle Kinder und Eltern, die beruflich in engen Kontakt mit dem UKE-Mitarbeiter gekommen sind, "gehen 14 Tage im UKE in Quarantäne oder soweit ihr Gesundheitszustand und die häusliche Situation dies zulassen zu Hause".
Coronavirus-Infohotline in Hamburg
Auch sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die engen Kontakt mit dem Erkrankten hatten, kommen in häusliche Isolation und werden auf das Virus getestet. Die Station, auf der der Mann arbeitet, wird für Neuaufnahmen geschlossen. Der Fachstab Seuchenschutz der Gesundheitsbehörde hat noch in der Nacht das weitere Vorgehen beraten – Details sollen in einer Pressekonferenz am Freitag ab 12 Uhr bekanntgegeben werden. An dieser werden Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks, der Koordinator des Fachstabs und Leiter des Hafenärztlichen Dienstes Dr. Martin Dirksen-Fischer, UKE-Vorstand Joachim Prölß, das zuständige Gesundheitsamt sowie weitere Experten des UKE teilnehmen.
Seit 7 Uhr am Freitagmorgen ist eine zusätzliche Hotline für Bürger erreichbar: Unter der Rufnummer 040/42 82 84 000 können dort Informationen abgefragt werden. Die Bundesärztekammer rief Bürger mit bloß leichten Erkrankungen zur Vermeidung von Arztbesuchen auf, um Kapazitäten für mögliche Corona-Patienten freizuhalten.
Keine Ausstiegskarten – Jet aus Mailand landet ohne Befragung
Zwar hatte die Hamburger Gesundheitsbehörde am Donnerstag mitgeteilt, dass Reisende aus Corona-Risikogebieten noch im Flugzeug sogenannte Ausstiegskarten zu ihrem Gesundheitszustand ausfüllen müssten – doch bis zum Abend scheint diese Vorsichtsmaßnahme noch nicht umgesetzt worden zu sein.
Nach Abendblatt-Informationen landete ein Ryanair-Flug aus Mailand-Bergamo in Hamburg, ohne dass den Passagieren entsprechende Karten ausgehändigt worden seien. Auch seien die Fluggäste während des Fluges nicht zu ihrem Gesundheitszustand befragt worden.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Nachmittag angekündigt, dass die Piloten von Flügen aus Risikogebieten – zu denen Mailand zählt – den Tower vor der Landung in Deutschland entsprechend informieren müssten.
Erzbistum Hamburg lässt Weihwasserbecken leeren
Das Erzbistum Hamburg hat alle katholischen Gemeinden in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg aufgefordert, zur Minimierung des Ansteckungsrisikos mit dem Coronavirus die Weihwasserbecken der Kirchen zu leeren. Gläubige, die "sich unwohl fühlen" oder Krankheitssymptome zeigen, sollen keine Gottesdienste besuchen, älteren Menschen wird insgesamt vom Besuch eines Gottesdienstes abgeraten.
Beim "Friedensgruß oder anderen katechistischen Elementen" sei auf Körperkontakt zu verzichten.
Gesundheitssenatorin: Hamburg ist gut vorbereitet
Zur Vermeidung von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) die Hamburger zu persönlichen Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen. „Am wichtigsten ist Niesen und Husten am besten in die Armbeuge oder in ein Taschentuch“, erklärte die Senatorin am Donnerstag. Wie bei der Grippe gelte: „Häufig Hände waschen, Händeschütteln und Gesichtskontakt vermeiden.“ Die Verwendung von Atemmasken sei dagegen kaum von Nutzen für die breite Bevölkerung. Nach Angaben der Drogeriemarktkette dm und von Geschäften in Hamburg sind die Masken derzeit auch nahezu vergriffen. Desinfektionsmittel sind stark nachgefragt.
Es gebe bislang keine bestätigte Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus in der Hansestadt, erklärte die Gesundheitsbehörde. Prüfer-Storcks versicherte aber: „Wir sind in Hamburg gut vorbereitet.“ Die vor drei Wochen gegründete Taskforce in der Gesundheitsbehörde tausche sich mindestens einmal pro Tag mit Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen sowie der Feuerwehr aus.
Die Behörden der Stadt berieten darüber, wie Kitas, Schulen, der öffentliche Nahverkehr und Organisatoren von Großveranstaltungen auf einen möglichen Coronavirus-Ausbruch vorzubereiten sind. Für den Ernstfall gebe es Pandemiepläne.
Bahn erstattet Fahrpreis bei virusbedingtem Veranstaltungsausfall
Fahrgäste der Deutschen Bahn können sich in bestimmten Fällen den Fahrpreis kostenfrei erstatten lassen, wenn ihr Reiseanlass aufgrund des neuartigen Coronavirus entfällt. Das gelte für den Fernverkehr beispielsweise, wenn eine Messe, ein Konzert oder ein Sportereignis wegen des Virus offiziell abgesagt werde, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte. Diese Kulanz gilt auch, wenn ein gebuchtes Hotel am Zielort unter Quarantäne steht sowie für Reisen in die betroffenen Gebiete in Italien.
Das Bundesunternehmen betonte, es sei auf eine Ausbreitung des Virus vorbereitet. Derzeit gebe es für die Kunden keine Einschränkungen. Sollten die Behörden in einem Zug einen Corona-Verdacht feststellen, werde der Bereich gesperrt und nach der Fahrt gereinigt und desinfiziert. Fahrgäste würden dann aufgefordert, ihre Kontaktdaten zu hinterlegen, damit die Behörden sie bei Bedarf erreichen können. Dafür werde auch eine Hotline eingerichtet.
Hamburger Behörden bereiten sich auf Pandemiefall vor
Zurzeit werden die Pandemiepläne aller Behörden aktualisiert. Mit diesen Maßnahmen soll die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Behörden auch im Ernstfall sichergestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel das reibungslose Funktionieren der technischen Infrastruktur und Kommunikation und die personelle Besetzung der wichtigen Fachbereiche auch in Krisen- und Ferienzeiten. Der Pandemiefall ist bisher nicht ausgerufen worden.
Ausstiegskarten werden an Fluggäste verteilt
Wie die Hamburger Gesundheitsbehörde mitteilt, werden in Flugzeugen für Reisende aus betroffenen Gebieten sogenannte Ausstiegskarten verteilt. Darauf sind Aufenthaltsorte, Sitzplatznummer sowie Wohnadressen erfasst. Diese Maßnahme soll laut Bundesregierung auch auf die Bahn und Fernbusse ausgeweitet werden, die aus betroffenen Gebieten kommen. Weitere Informationen dazu sind auf den Internetseiten des Bundesgesundheitsministeriums erhältlich.
Coronavirus: Hamburger Flughafen hat Maßnahmen verstärkt
Vor dem Urlauberansturm an diesem Wochenende hat der Hamburger Flughafen seine Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verstärkt. Die Sanitärräumen seien mit Desinfektionsmittel ausgestattet worden, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Zudem seien große Plakate mit Informationen auch auf Chinesisch und Farsi (Persisch) aufgestellt worden. Der Flugbetrieb laufe ohne Einschränkungen.
Mit Beginn der Märzferien erwartet der Helmut-Schmidt-Flughafen den ersten größeren Zulauf an Urlaubern in diesem Jahr. So starten von Freitag bis Montag rund 95.000 Menschen ins Urlaubsvergnügen. Beliebt seien die Ziele in den Skigebieten der Alpen, hieß es. Der Leiter der Virologie in der Berliner Charité, Prof. Christian Drosten, sagte dem Sender NDR Info auf die Frage, ob er persönlich auch nach Italien reisen würde: „Ja, also ich würde natürlich nach Italien reisen. Ich glaube nicht, dass die Infektionsdichte so hoch ist, dass man sich rein zufällig und schnell infiziert.“
UKE-Professorin: Kinder weniger stark vom Coronavirus betroffen
Kinder sind vom Coronavirus weniger stark betroffen als Erwachsene. "Momentan stellt es sich so dar, als seien Kinder weniger stark betroffen als Erwachsene und als hätten sie leichtere Verläufe und oft kaum Symptome", sagte die UKE-Professorin Marylyn Addo, Leiterin der Sektion Infektiologie, am Donnerstag dem Abendblatt. "Warum das so ist, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen."
HSV-Trainer Hecking über Coronavirus
HSV-Trainer Dieter Hecking macht sich vor der Reise zum Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue keine Sorgen wegen des Coronavirus. „Wir reisen ganz normal. Da bin ich auch zu sehr Pragmatiker“, sagte der 55-Jährige auf der Pressekonferenz am Donnerstag.
„Man kann sich auch nicht vor allem schützen. So gehe ich damit um. Das ist meine persönliche Meinung“, sagte Hecking. Mannschaftsarzt Götz Welsch habe das „sehr, sehr gut im Blick".
Coronavirus: Hamburgs Schulbehörde schreibt alle Eltern an
Mit einem Schreiben an die Schulleitungen, das pädagogische Personal, das Verwaltungspersonal sowie alle Eltern will Hamburgs Schulbehörde für das Thema Coronavirus sensibilisieren. In dem Brief empfiehlt der Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack Reisenden, die in den Frühjahrsferien Urlaub machen, sich auf bestimmten Internetseiten des Auswärtigen Amtes und des Robert Koch-Instituts über das Coronavirus zu informieren.
Zudem werden in dem Schreiben Informations- und Kontaktmöglichkeiten genannt, sollte jemand den Verdacht haben, sich infiziert zu haben. "Bitte beachten Sie, dass – sollte es einen begründeten Verdacht auf eine Infektion geben – auf jeden Fall der Kontakt zu weiteren Personen zu vermeiden und ein Schulbesuch ohne vorherige Klärung nicht möglich ist", heißt es in dem Brief, den viele Eltern am Donnerstagmittag per E-Mail erhalten haben.
Landkreis Lüneburg richtet Bürgertelefon ein
Für Fragen zum Coronavirus hat der Landkreis Lüneburg ein Bürgertelefon eingerichtet. Unter der Nummer 04131/26-1000 sind die Mitarbeiter montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr erreichbar. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Landkreises.
Coronavirus: Mangel an Desinfektionsmitteln in Apotheken
Viele Menschen in Hamburg wollen sich unter anderem mit Desinfektionsmitteln vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Doch wegen der hohen Nachfrage herrscht in Hamburgs Apotheken mittlerweile ein Mangel an geeigneten Desinfektionsmitteln. "Es sind noch vier Flaschen da, dann sind wir ausverkauft", sagte eine Apothekerin aus Lokstedt am Donnerstag, die anonym bleiben möchte. "Wann die Mittel wieder lieferbar sind, kann ich nicht sagen."
In anderen Stadtteilen ist die Lage ähnlich. "Wir haben seit 9 Uhr geöffnet, jeder zweite Einkauf waren Desinfektionsmittel", sagte eine Apothekerin aus Ottensen. "Jetzt, zwei Stunden später, ist nichts mehr da. Wir haben nachbestellt, wissen aber nicht, wie schnell die Hersteller reagieren." Da es sich bei dem Coronavirus um eine virale Infektion handelt, sind lediglich anti-virale Mittel wie Sterillium zum Schutz geeignet. Wann der Engpass an Desinfektionsmitteln in den Apotheken behoben sein wird, ist nicht abzusehen. Eine Apothekerin aus Eimsbüttel sagte am Donnerstag: „Das Einzige, was momentan hilft, ist, sich regelmäßig mit Seife die Hände zu waschen“.
Coronavirus: Container-Stellflächen in Hamburg werden knapp
Im Hamburger Hafen und auch in Bremerhaven werden wegen des neuartigen Coronavirus die Stellflächen für Container knapp. „Wir sehen einen Stau europäischer Container“, sagte Steffen Leuthold, Sprecher des Terminalbetreibers Eurogate, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Donnerstag. Aus Europa würden immer weniger Waren Richtung China verschifft, nun stapelten sich die Container.
Eurogate betreibt die Containerterminals in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Export-Container, die dort nicht gelagert werden können, müssten entweder auf Ausweichflächen außerhalb des Hafens zwischengelagert oder am Ursprungsort zurückgehalten werden, sagte der Sprecher. „Import-Container werden weiterhin so schnell wie möglich auf Bahn und Straße weitertransportiert.“
In China fahren infolge der Epidemie derzeit deutlich weniger Containerschiffe Richtung Europa los, wie der Eurogate-Sprecher weiter sagte. „Das werden wir in etwa vier Wochen zu spüren bekommen.“
Coronavirus: Wo sich Hamburger informieren können
Die Stadt Hamburg informiert die Bürger auf einer Internetseite der Gesundheitsbehörde über das Coronavirus. Auf der Seite wird auch beantwortet, wie Hamburg im Fall einer ungewöhnlichen Seuchenlage aufgestellt ist.
Weitere Infos zum Coronavirus finden Sie hier:
- Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus
- Verdachtsabklärung und Maßnahmen
- Reise- und Sicherheitshinweise
Conti in Hannover begrenzt Reisen
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus erhöht der weltweit vernetzte Autozulieferer Continental, der seinen Sitz in Hannover hat, seine Vorsichtsmaßnahmen. „Wir haben Geschäftsreisen von und nach China sowie Südkorea und in Teile Italiens eingeschränkt“, hieß es am Donnerstag vom Dax-Konzern in Hannover.
Außerdem werde der Gesundheitsschutz für die Belegschaft verstärkt: Man unterstütze die einzelnen Standorte „mit der Lieferung von geeigneter persönlicher Schutzausrüstung für unsere Mitarbeiter“. Conti hat Fabriken und Niederlassungen auf allen Kontinenten. In China, wo die Corona-Epidemie ausbrach, hatte das Unternehmen die Produktion nach zeitweiligen Unterbrechungen seit dem 10. Februar wieder schrittweise aufgenommen.
Ärzte beklagen Mangel an Schutzausrüstung
Der in Hamburg ansässige Ärztenachrichtendienst hat eine Blitzumfrage unter mehr als 1000 Haus- und Fachärzten zum Thema Corona durchgeführt. Das Ergebnis: Drei Viertel der Befragten beklagten, dass sie nicht genug Info- und Aufklärungsmaterial für Patienten hätten. Außerdem seien Tests, Schutzanzüge und Atemschutzmasken nicht mehr bestellbar – oder nur zu horrenden Preisen.
An der Online-Umfrage nahmen 1097 Mediziner teil. Davon hält es jeder zweite Arzt (54 Prozent) für „sehr wahrscheinlich“, dass sich in naher Zukunft auch unter den eigenen Patienten Coronavirus-Infizierte befinden. 39 Prozent der Befragten räumen eine prinzipielle Möglichkeit ein, halten das Risiko, dass es einen der eigenen Patienten trifft, jedoch für gering.
Entwarnung in Lüneburg – Patient darf aus Klinik
Im niedersächsischen Lüneburg war am Mittwoch eine Person mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion in das Städtische Klinikum Lüneburg eingewiesen worden. Am Donnerstagmorgen kam die Entwarnung. "Der Patient wurde negativ auf das Coronavirus getestet", sagte Katrin Holzmann, Sprecherin des Landkreises Lüneburg dem Abendblatt. Die Person darf die Klinik somit wieder verlassen. Der Patient war seit gestern Abend in einem Isolierzimmer untergebracht worden.
Katrin Holzmann kündigte an, dass im Kreis Lüneburg am 12 Uhr ein Bürgertelefon zum Thema Coronavirus geschaltet werde.
Coronavirus: Klassenfahrten in Hamburg auf der Kippe?
Anders als ein Gymnasium in Timmendorfer Strand, das einen Italien-Aufenthalt abgebrochen hat, ist in Hamburg bislang noch kein Austausch abgesagt worden. Dennoch gibt es einige Schulen, die ihren Blick nun gen Italien wenden. Zum Beispiel das Wilhelm Gymnasium in Harvestehude. Das altsprachliche Gymnasium schickt seine Neuntklässler jedes Jahr nach Rom.
In diesem Jahr ist geplant, dass sich rund 80 Schüler – drei volle Klassen – vom 20. bis 24. April in der italienischen Hauptstadt aufhalten werden. Schulleiter Martin Richter sagt: „Wir beobachten die Lage ganz entspannt. Es sind noch zwei Monate bis zum Reisetermin.“ Klar sei: „Wir haben immer die Sicherheit der Schüler im Blick.“
Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen
- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Händewaschen
- Regelmäßig die Hände waschen
- Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
- Coronavirus: Ein bis zwei Meter Abstand zu Erkrankten halten
Desinfektionsmittel für Hände in Hamburg sehr gefragt
Wer sich in Hamburg Desinfektionsmittel in einer Drogerie, im Supermarkt oder einer Apotheke kaufen möchte, steht derzeit häufig vor leeren Regalen. In vielen Läden ist die Nachfrage in Zeiten des Coronavirus so hoch, dass die Produkte häufig ausverkauft sind.
Besonders beliebt scheinen während Desinfektionsmittel für die Hände zu sein. Am Donnerstagmorgen waren solche Produkte in einer Edeka-Filiale, in einer naheliegenden Drogerie und einer Apotheke ausverkauft. Darüber hinaus sorgt der Coronavirus in Hamburg bereits für Engpässe bei Medikamenten.
Coronavirus: Verwirrung um den Namen
Am 11. Februar nannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen offiziellen Namen für die neuartige Erkrankung: COVID-19 (coronavirus disease 2019). Die Bezeichnung für den Erreger wurde von 2019-nCoV auf SARS-CoV-2 geändert.