Hamburg. Am Sonntag beendeten die Aktivisten ihre Baumbesetzung. Bürgermeister übt Kritik am Vorgehen der Umweltschützer.
Nach rund zwei Wochen ist die Baumbesetzung im Vollhöfner Wald im Hamburger Stadtteil Altenwerder beendet. Am Sonntag seien die letzten sechs Aktivisten freiwillig von den Bäumen geklettert, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Zuvor hatte der NDR berichtet.
Die Fläche sei "unrechtmäßig für eine politische Kundgebung in Anspruch genommen worden", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) dem Abendblatt am Montag auf Anfrage. "Die Polizei hat das in den Vollhöfner Weiden errichtete Baumhaus geräumt und entfernt. Sie hat die Personalien der dort befindlichen Personen festgestellt", so Tschentscher und weiter: "Die Polizei ist bei der Räumung besonnen und verhältnismäßig vorgegangen."
Seit langem stehe fest, dass die Vollhöfner Weiden bis mindestens 2023 nicht für eine Hafenerweiterung in Anspruch genommen werden. Die Fläche befinde sich im Eigentum der HPA, so der Bürgermeister. "Für eine Fortsetzung der politischen Kundgebung stehen geeignete öffentliche Flächen in unmittelbarer Nähe zur Verfügung.“
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Umweltschützer hatten im Vollhöfner Wald ein Baumhaus errichtet
Um gegen eine geplante Rodung zu demonstrieren, hatten die Umweltschützer Mitte Oktober ein Baumhaus errichtet und den Wald für besetzt erklärt. Nachdem die Polizei das Baumhaus am vergangenen Donnerstag geräumt hatte, waren sechs Aktivisten in die umliegenden Bäume geklettert, um sich dem Zugriff zu entziehen. Dort waren sie nach Polizeiangaben mit Getränken und Lebensmitteln versorgt worden.
Am Sonntag gegen 15.30 Uhr seien die Besetzer schließlich von ihren Hängematten herabgestiegen und anschließend zwecks Identitätsfeststellung in Gewahrsam genommen worden. Auch eine Mahnwache, die am Sonntag im Wald abgehalten worden sei, sei gegen 18.30 Uhr beendet worden.