Hamburg. In Hamburg soll die Zahl der Schüler bis 2030 deutlich steigen. Statt Erweiterungen fordern Eltern in Altona den Bau neuer Schulen.
Schüler und Eltern haben am Sonnabend gegen die Verdichtung ihrer Schulen in Altona demonstriert. Gut 800 Teilnehmer zogen von der Theodor-Haubach-Schule über den Kemal-Altun-Platz, wo es eine Kundgebung gab, bis zum Altonaer Balkon und skandierten "Schulbau jetzt!"
Laut Organisatoren sind die Schüler darüber verärgert, dass Schulen verdichtet werden, während die Stadt ihr Vorkaufsrecht bei Immobilien, die für den Schulbau infrage gekommen wären, verstreichen lasse. Die Theodor-Haubach-Schule in Altona-Nord soll nach Plänen des Senats von drei auf sieben Parallelklassen vergrößert werden. Eltern sorgen sich vor Aggression unter vielen Schülern auf engerem Raum.
„Es ist gut und richtig, dass in Altona Wohnungen gebaut werden. Darüber hinaus braucht Altona jedoch dringend neue Schulen", sagt Tiff Wyatt vom Elternrat der Loki-Schmidt-Schule. "Kinder verbringen dank Ganztagsbetreuung viel mehr Zeit an ihren Schulen als noch vor einigen Jahren, gleichzeitig steht ihnen aufgrund der bereits erfolgten stetigen Verdichtung vieler Altonaer Schulen immer weniger Platz zur Verfügung."
Schülerzahl soll bis 2030 um 25 Prozent steigen
Wie berichtet, wird es in Hamburgs Klassenzimmern eng. Bis 2030 soll die Zahl der Schüler im Unterricht um gut 25 Prozent ansteigen. Auf die zu erwartende Schülerwelle reagierte Schulsenator Ties Rabe (SPD) mit einem neuen Schulentwicklungsplan, demzufolge 30 bis 40 neue Schulen gegründet werden sollen. Weil das Schülerwachstum aber nicht gleichmäßig über die Stadt verteilt ist, sondern sich vor allem auf die ohnehin dicht bebauten Kerngebiete wie Altona oder Eimsbüttel konzentriert, müssen laut Rabe auch Schulen auf vorhandenen Grundstücken erweitert werden.
Aufregung gibt es bereits um die Erweiterung der Max-Brauer-Schule. Der Grundschulzweig der Stadtteilschule soll laut Schulbehörde von derzeit drei Klassen pro Jahrgang auf sechs Klassen in den kommenden fünf Jahren verdoppelt werden. Statt wie bislang 276 Grundschüler (ohne die Vorschulklassen) besuchen dann mit den Vorschulklassen rund 600 Jungen und Mädchen die Grundschule, hinzu kommen Schüler bis zur siebten Klasse, die auf demselben Gelände sind. Insgesamt gibt es dort dann zwölf Schulklassen.