Hamburg. Nachspiel auf dem Kiez: Polizei riegelt Reeperbahn ab. St.-Pauli-Anhänger festgenommen. Problemfan darf Spiel nicht sehen.

Darauf hat Hamburg sieben Jahre gewartet. Oder sollte es besser heißen: Das hat Hamburg gerade noch gefehlt? Die Spannung vor dem 100. Pflichtspielderby, dem ersten überhaupt in der 2. Bundesliga, war in mehrerlei Hinsicht groß. Würde der HSV dem FC St. Pauli den inoffiziellen Titel des Stadtmeisters wieder abspenstig machen? Und vor allem: Würde es rund um das Stadtduell friedlich bleiben?

Das Spiel selbst konnte allerdings nicht halten, was sich die Fans davon versprochen hatten. Nach ereignisarmen 90 Minuten gab es das verdiente Ergebnis: 0:0. Damit ist der HSV nun schon seit drei Spielen ohne Sieg, St. Pauli seit drei Spielen ohne Niederlage. Lesen Sie hier unseren Spielbericht.

Lage am Abend insgesamt ruhig

Nachdem die Sperrungen an der Reeperbahn aufgehoben wurden, blieb die Situation nach dem Derby ruhig. "Wir erleben eine normale Kneipenlage", hieß es gegen 19.45 Uhr von der Polizei.

Die St.-Pauli-Fans hielten sich auf dem Kiez auf, die HSV-Anhänger seien dort eher nicht anzutreffen, meldete ein Sprecher. Es sei daher nicht zu Konfrontationen gekommen.

Spott über Schreibfehler auf Spruchband

Anders als die Ultras des FC St. Pauli fielen die des HSV diesmal nicht durch einen Pyrotechnik-Eklat auf. Blamiert haben allerdings auch sie sich: durch einen haarsträubenden Schreibfehler bei ihrer Choreografie. "Probiert es noch so verzweifelt, unsere Größe ist in Stein gemeißelt", sollte da in riesigen Lettern stehen. Doch statt "verzweifelt" war da "verzweifeifelt" zu lesen.

Der Spott ließ nicht lange auf sich warten.

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Mancher erinnerte sich an einen ähnlichen Fauxpas, als die HSV-Fans ihrem Kultmasseur Hermann Rieger per Choreografie-Banner "Dazke" statt "Danke" sagten – das Banner mit dem Buchstaben N war verdreht entrollt worden.

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Reeperbahn abgeriegelt

Die Polizei hat die Reeperbahn an der Kreuzung Helgoländer Allee gesperrt
Die Polizei hat die Reeperbahn an der Kreuzung Helgoländer Allee gesperrt © Michael Arning

Am späteren Nachmittag wurden präventiv die Sicherheitskräfte im Raum St. Pauli zusammengezogen. Die Reeperbahn wurde abgeriegelt, der Polizeihubschrauber Libelle kreiste über dem Kiez. "Wir werden weiterhin alles daransetzen, die rivalisierenden Fangruppen auseinanderzuhalten", sagte Polizeisprecher Ulf Wundrack.

Die etwa 3000 St.-Pauli-Anhänger, die vom S-Bahnhof Landungsbrücken kommend am Millerntorplatz erwartet wurden, sollten nicht auf die Vergnügungsmeile gelangen, wo sie möglicherweise auf HSV-Fans treffen könnten, sondern weiter in Richtung des St.-Pauli-Stadions geleitet werden. Der Hans-Albers-Platz wurde derweil von weiteren Polizeikräften geschützt. Gegen 18.30 Uhr wurde die Sperrung der Reeperbahn wieder aufgehoben.

Polizei nimmt zwei St.-Pauli-Zündler fest

Unmittelbar vor dem Anpfiff zünden unverbesserliche St.-Pauli-Fans Pyrotechnik
Unmittelbar vor dem Anpfiff zünden unverbesserliche St.-Pauli-Fans Pyrotechnik © WITTERS | TimGroothuis

Für zwei Ultras des FC St. Pauli hatte das Derby ein Nachspiel. Sie wurden nach Spielende noch im Stadion von der Polizei festgenommen. Das teilte Polizeisprecher Ulf Wundrack dem Abendblatt mit.

Die beiden Männer im Alter von 26 und 49 Jahren stehen im Verdacht, unmittelbar vor Spielbeginn Bengalos gezündet zu haben. Gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ansonsten sei es rund um das Spiel sehr ruhig geblieben. Der Abmarsch der Fans sei ähnlich unproblematisch verlaufen wie der Anmarsch. Wundrack: "Aus Sicht der Polizei war es ein sehr erfolgreicher Einsatz."

Fans stimmen sich ein

Gänsehautatmosphäre am Volkspark: Die Fans des HSV bereiten ihrer Mannschaft beim Aufwärmen einen begeisterten Empfang.

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Aber auch unter den St.-Pauli-Anhängern ist die Stimmung prächtig – nicht nur unter den überwiegend in weißen T-Shorts gekleideten vor Ort. Auch beim Public Viewing im heimischen Millerntorstadion ist die Vorfreude groß.

Im Volksparkstadion allerdings übertrieben es einige mit ihrer glühenden Anhängerschaft: Sie zündeten kurz vor Spielbeginn Pyrotechnik. Die Partie konnte trotzdem pünktlich angepfiffen werden.

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Arp feiert Startelfdebüt in 2. Liga, Narey auf der Bank

Fiete Arp feiert wie erwartet sein Startelfdebüt in der 2. Bundesliga. Auf den Tag genau ein Jahr nach seinem ersten Einsatz als Profi berief HSV-Trainer Christian Titz den Nachwuchsstürmer in seine Anfangsformation. Pierre-Michel Lasogga sitzt auf der Bank, ebenso wie Flügelspieler Khaled Narey, der seinen Platz an Hee-Chan Hwang abtreten musste.

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Arp (18) hatte am Freitag bei Instagram öffentlich gegen den Lokalrivalen gepöbelt ("Fuck FCSP") und dafür einen Tadel von Titz erhalten.

St. Pauli stürmt mit Diamantakos

Dimitrios Diamantakos soll den FC St. Pauli zum Derbysieg schießen. Trainer Markus Kauczinski gab dem Griechen im Sturm den Vorzug vor Henk Veerman. Die Matchwinner der vergangenen beiden Spiele, Ryo Miyaichi und Richard Neudecker, sitzen zunächst auf der Bank. Damit bleibt die Startaufstellung die gleiche wie beim 2:1-Sieg gegen Paderborn am Mittwoch.

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St. Pauli gewinnt Busrennen

Inzwischen sind auch die Mannschaften am Volksparkstadion eingetroffen. Erst fuhr der Bus des FC St. Pauli vor, dann rollten die Hausherren an – gleichzeitig mit der Limousine von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Innensenator Andy Grote (beide SPD).

Sobiechs Herz schlägt für St. Pauli

So ein Derby ist immer auch ein Ehemaligentreffen. Die früheren HSV-Profis René Adler (jetzt Mainz 05) und Lasse Sobiech (jetzt 1. FC Köln) begrüßten sich vor dem Stadion herzlich.

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Verteidiger Sobiech machte allerdings keinen Hehl daraus, dass sein Herz heute für den FC St. Pauli schlägt, für den er insgesamt fünf Jahre aktiv war.

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Auch Adlers einstiger Torwartkollege Jaroslav Drobny (jetzt Werder Bremen) ließ sich das Spiel nicht entgehen.

Polizei nimmt Mann in Gewahrsam

Ein potenzieller Randalierer wurde von der Polizei Hamburg schon vier Stunden vor dem Anpfiff buchstäblich aus dem Verkehr gezogen. Gegen 9.30 Uhr hielten die Beamten auf der Max-Brauer-Allee einen 22 Jahre alten HSV-Anhänger an, der ihnen als sogenannter "Gewalttäter im Sportumfeld" bekannt ist. An Bord seines Pkw fanden sie sogenannte Passivbewaffnung und (erlaubte) Pyrotechnik vor.

Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet, der Mann in Gewahrsam genommen. "Er wird das Spiel nicht im Stadion erleben", sagte Polizeisprecher Ulf Wundrack.

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Vorbereitungen im Stadion laufen

Für das gemeine Fuß(ball)volk wird das Volksparkstadion erst um 11.30 Uhr geöffnet. Einige hatten allerdings schon vorher Zutritt: die einen, um die Choreografie vorzubereiten, die anderen, um für Sicherheit zu sorgen – und wieder andere, um beides in einem Tweet für die Nachwelt zu dokumentieren.

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Polizei stellt 14 Sturmhauben sicher

Die Anreise der rivalisierenden Fangruppen ist nach Angaben der Polizei bislang weitgehend ruhig und störungsfrei verlaufen. Am Morgen hatten sich etwa 3000 Anhänger des FC St. Pauli auf dem Heiligengeistfeld versammelt und waren gemeinsam zu den Landungsbrücken marschiert. Von dort wurden sie in drei Sonder-S-Bahnen nach Bahrenfeld gefahren. Für den Weitertransport standen Busshuttles bereit.

Nach Angaben der Polizei Hamburg wurden am Bahnhof Feldstraße die Personalien von 36 St.-Pauli-Anhängern festgestellt. Bei ihnen wurden 14 Sturmhauben, Mundschutz und präparierte Handschuhe sichergegestellt. Die sogenannte Passivbewaffnung sei aber nicht konkreten Personen zuzuordnen gewesen. Somit habe kein Grund vorgelegen, Fans in Gewahrsam zu nehmen.

Pyrotechnik im Dammtorbahnhof gezündet

Die Polizei ist am Volksparkstadion mis Wasserwerfern präsent
Die Polizei ist am Volksparkstadion mis Wasserwerfern präsent © HA

Etwa 500 HSV-Anhänger machten sich derweil vom Fanhaus in der Stresemannstraße zu Fuß auf den Weg vom S-Bahnhof Diebsteich, um von dort weiter nach Stellingen und Eidelstedt zu fahren. Laut Bundespolizeisprecher Rüdiger Carstens kam es am Bahnhof Dammtor zu einem kleineren Zwischenfall, als HSV-Fans Pyrotechnik zündeten. "Ansonsten war es den Umständen entsprechend sehr ruhig."

S-Bahnen fahren wieder

Die S-Bahn Hamburg hat den Betrieb durch den Citytunnel wegen des Polizeieinsatzes im Zusammenhang mit dem Derby vorübergehend eingestellt. Die Linien S1 und S3 verkehrten über die Verbindungsbahn nach Elbgaustraße und Altona.

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Gegen 10.45 Uhr wurde die Streckensperrung aufgehoben und der Regelbetrieb wiederaufgenommen.

Auch Hubschrauber im Einsatz

Das Derby hat sich bereits am frühen Sonntagmorgen auch akustisch angekündigt. Über dem Volksparkstadion und der Innenstadt kreiste der Polizeihubschrauber Libelle, allenthalben waren Sirenen zu hören.

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Mit einem massiven Sicherheitsaufgebot und zahlreichen Maßnahmen wollen Polizei und Bundespolizei mögliche Ausschreitungen am Wochenende verhindern.

Es sei ein "überdurchschnittlicher Einsatz" im Vergleich zu anderen Spielen, sagte Timo Zill, der Sprecher der Hamburger Polizei. Eine genaue Zahl der Einsatzkräfte nannte er "aus taktischen Gründen" nicht. Neben den Sicherheitskräften, Diensthunden und Dienstpferden seien auch szenekundige Beamte und erstmals auch in größerem Umfang Polizisten in Zivil unterwegs.

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Die Hamburger Polizei hat dazu aufgerufen, Fotos und Videos vermeintlicher Straftäter zur Verfügung zu stellen, und hat wie beim G-20-Gipfel ein Hinweisportal freigeschaltet. Der FC St. Pauli lehnt diese Maßnahme ab.

Polizei verhindert Aufeinandertreffen der Fans

In der Nacht vor dem Stadtderby am Sonntag war die Polizei mit zusätzlichen Kräften in Schutzausrüstung auf dem Kiez präsent
In der Nacht vor dem Stadtderby am Sonntag war die Polizei mit zusätzlichen Kräften in Schutzausrüstung auf dem Kiez präsent © Michael Arning

Dutzende Beamte der Bereitschaftspolizei sind in der Nacht zu Sonntag auf St. Pauli im Einsatz gewesen, um ein Aufeinandertreffen von gewaltbereiten Fußballfans zu verhindern. Vor dem Jolly Roger an Budapester Straße haben sich nach Polizeiangaben in der Nacht etwa 400 St.-Pauli-Fans versammelt. An dem Lokal "Sportpub Tankstelle" an der Gerhardstraße kamen circa 300 HSV-Fans zusammen. Den Beamten sei es gelungen, die Lager "sauber voneinander zu trennen", so Polizeisprecher Timo Zill am Sonntagmorgen.

HSV oder FC St. Pauli: Wo die meisten Mitglieder wohnen

Buttersäure in Bahrenfeld versprüht

Auch am Sonntagmorgen sind die Beamten mit einem Großaufgebot in der Stadt im Einsatz. Es habe lediglich einen Vorfall gegeben. "Am S-Bahnhof Bahrenfeld haben offensichtlich Gegner von St.-Pauli-Fans übel riechende Buttersäure versprüht." Dort werden gegen 10.30 Uhr die ersten Anhänger des Kiezclubs erwartet.

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Am Morgen hätten sich bereits etwa 50 Fans des FC St. Pauli auf dem Heiligengeistfeld versammelt. Die Polizei rechnete mit 3000 bis 4000 St.-Pauli-Fans, die im Laufe des Morgens zu den Landungsbrücken ziehen und von dort aus mit S-Bahnen nach Bahrenfeld fahren. Hierfür stehen drei Sonderzüge bereit.

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Der FC St. Pauli hatte seine Fans dazu aufgerufen, geschlossen zum Volksparkstadion zu fahren. Um 12 Uhr öffnet der Kiezclub die Tore des Millerntor-Stadions, wo ein Public Viewing stattfinden wird. Es ist mit 15.000 Zuschauern bereits ausverkauft.

Auch am HSV-Fanhaus in der Stresemannstraße haben sich am Sonntagmorgen bereits Anhänger versammelt. Am Sonnabendmittag hatten sich etwa 2500 Anhänger beim Abschlusstraining am Volkspark eingefunden, um sich auf das Derby einzustimmen.

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Drohungen vor dem Stadtderby

Im Vorfeld des Stadtderbys war es immer wieder zu Randale, Angriffen und Drohungen gekommen. Erst in der Nacht zu Mittwoch hatten vermutlich HSV-Ultras an mindestens acht Brücken in Hamburg und Niedersachen lebensgroße St.-Pauli-Puppen aufgehängt – offenbar eine Todesdrohung an Anhänger des Kiezclubs

Die beiden Hamburger Fußballvereine spielen am heutigen Sonntag um 13.30 Uhr im Volksparkstadion. Im Millerntor-Stadion wird es ein Public Viewing geben.

Fundstücke zum Derby – lesenswert

Beim letzten Derby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli hat das Hamburger Abendblatt besondere Derby-Momente von Reportern und Redakteuren gesammelt. Es geht um Kuriositäten, Jubel und viel Schmerzhaftes. Hier finden Sie ausgewählte Stücke zum Nachlesen:

Solche Schmerzen!

Angst vor Betäubung

Petrus in der Westkurve

Hagenbeck und der Streichelzoo

Mit Dylan in der falschen Arena