Hamburg. Unternehmenschef Arnecke sagt: Zehn Stationen sollen modernisiert werden. Neue S 4 soll bis nach Itzehoe führen.

    Die S-Bahn Hamburg nimmt Kurs auf die digitale Zukunft. Dafür soll die Infrastruktur grundlegend erneuert“ werden. Das kündigte Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg, im Abendblatt-Interview an. Ziel sei es, „im gesamten Streckennetz hochautomatisierte Fahrzeuge wie auf der Teststrecke einsetzen zu können“.

    Bereits 2021 wird die digitale S-Bahn Hamburg Premiere feiern: „Damit sind wir deutschlandweit Vorreiter, wenn nicht sogar in Europa,“ sagte Arnecke. Auf der Teststrecke zwischen Berliner Tor und Bergedorf/Aumühle soll dann die erste hochautomatisierte S-Bahn in Deutschland mit dem Zugsteuerungssystem Automatic Train Operation (ATO) und dem europäischen Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) fahren. Ein Zugführer wird nur noch dabei sein, um bei möglichen Pannen eingreifen zu können.

    Seit zehn Jahren bekleidet Kay Uwe Arnecke das Amt des S-Bahn-Chefs. Eines seiner wichtigsten Ziele ist, dass die neue Linie S 4 zwischen Altona und Bad Oldesloe realisiert wird. Allerdings haben sich der Bund und die Stadt Hamburg immer noch nicht darüber geeinigt, wie die Kosten für den Bau der Strecke – die Rede ist von rund 950 Millionen Euro – aufgeteilt werden sollen.

    Kay Uwe Arnecke im Interview

    Im Abendblatt-Interview sagte Arnecke: „Ich bin damals davon ausgegangen, dass die S 4 ab 2018 fährt. Das ist nicht der Fall, und das ist ärgerlich, denn es ist das wichtigste Verkehrsprojekt für die Metropolregion Hamburg.“ Die S 4 bringe eine dringend benötigte Entlastung des Hauptbahnhofs, weil so der Zugverkehr von den Fernbahngleisen auf die S-Bahn-Gleise verlagert werden könne.

    Arnecke spricht sich zudem dafür aus, dass die S 4 über Altona hinaus bis Itzehoe/Elmshorn verlängert wird. Eine S 4 West wäre eine wichtige Ergänzung, denn auch dadurch würde der Hauptbahnhof entlastet. Außerdem kündigte Arnecke an, dass bis zum Jahr 2021 zehn Stationen in den S-Bahn-Tunneln für rund 50 Millionen Euro saniert werden.