Hamburg. Apotheker und Manager sollen die Krankenkassen um 34 Millionen Euro betrogen haben. Prof. Wolfgang Auffermann fehlt vor Gericht.

Der Fall des mutmaßlichen Millionen-Betrügers Prof. Wolfgang Auffermann kommt am Dienstag zum ersten Mal vor Gericht – allerdings ohne den abgetauchten Radiologen. Verhandelt wird vor der Großen Strafkammer des Landgerichts gegen zwei mutmaßliche Helfer Auffermanns, denen 51 Fälle von banden- und gewerbsmäßigem Betrug vorgeworfen werden. Zum Teil soll es dabei auch um Urkundenfälschung gegangen sein. Oberstaatsanwältin Nana Frombach sagte dem Abendblatt: Man wisse nicht sicher, wo Auffermann sei.

Es gibt allerdings bereits eine Anklage gegen ihn sowie ein Auslieferungsersuchen an die Vereinigten Arabischen Emirate. Die beiden Mitangeklagten, der Apotheker Dr. S. und der ehemalige Geschäftsführer Dr. H. waren seit Anfang Oktober in Untersuchungshaft. Sie und Auffermann sollen in großem Stile Kontrastmittel bestellt und die Rabatte nicht an die Krankenkassen weitergegeben haben. Der Schaden zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen wird auf mindestens 34 Millionen Euro geschätzt (das Abendblatt berichtete). Darin sind die privaten Krankenversicherungen nicht eingerechnet.

Auffermanns Praxenimperium mit Hunderten Mitarbeitern war Ende 2012 in die Pleite gerutscht. Er hatte inzwischen auch Privatinsolvenz angemeldet. Auffermann hat seine Unschuld beteuert.