Hamburg. Senatsfrühstück und Eintrag ins Goldene Buch. Kühne ist unter HSV-Fans umstritten, für den Senat aber ein Hamburger durch und durch.
Dieser Mann kommt daher wie ein Donnerhall. Wer wüsste das besser zu sagen als die vielen HSV-Fans im ganzen Land? Klaus-Michael Kühne, 78, ist einer von ihnen. Aber eben nur zum Teil. Kühne ist umstritten. Der eingefleischte Anhänger des Hamburger SV ist gleichzeitig Unternehmer, Milliardär, Stifter und eben auch Anteilseigner sowie Investor beim Traditionsclub vom Rothenbaum. Bei Kühne durfte Wunschtrainer Thomas Tuchel zuletzt auf Vereinskosten nach Mallorca einfliegen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen – und den Job dann doch nicht anzutreten. Kühne schmollte zuletzt wegen der öffentlichen Kritik an seiner (Vereins-)Politik. Er wollte, so las man es heraus, hinschmeißen. Kühne bot Kritiker Otto Rieckhoff an, alle seine, Kühnes, Anteile zu kaufen.
Das alles muss man im Hinterkopf haben, wenn es sehr angenehme Dinge über Kühne zu sagen gibt, einen Mann, der sich tatsächlich ungemein verdient gemacht hat um seine Heimatstadt. Und deshalb ehrt der Hamburger Senat den Unternehmer zum 125-jährigen Firmenjubiläum von Kühne & Nagel mit einem Senatsfrühstück. Und natürlich darf sich Kühne in das Goldene Buch der Freien und Hansestadt eintragen.
An diesem Mittwoch (1. Juli) wird ihm von 11.45 Uhr an im Rathaus im Phönixsaal diese Ehrung zuteil. Es ist auch eine Anerkennung für sein Engagement in der Ausbildung, mittlerweile unter anderem zu sehen in der Kühne Logistics University.
Kühne wird sich gerne an der Seite von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) zeigen. Ruft der Termin mit Senatsfrühstück doch wieder in Erinnerung, dass man von Kühne halten kann, was man will. Aber als Mäzen und Hamburg-verbundener Unternehmer strahlt er weit über sein HSV-Investment hinaus.