Großaktionär Kühne sieht nach Fusion mit CSAV Platz für weitere Beteiligung an der Reederei. Im Frühjahr 2013 war ein erneuter Versuch gescheitert, Hapag-Lloyd mit Hamburg Süd zusammenzuschließen.
Hamburg. Der Großaktionär der Reederei Hapag-Lloyd, Klaus-Michael Kühne, sieht auch nach der Fusion mit dem chilenischen Konkurrenten CSAV noch Chancen für einen Dritten im Bunde. „Wenn die gesamte Fusionswelle in der Schifffahrt noch weiter um sich greift, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es auch noch einen dritten Partner geben wird“, sagte Klaus-Michael Kühne in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“. „Wenn Hamburg Süd selbst gesprächsbereit wäre, könnte man noch einmal darüber nachdenken.“
Der Milliardär und HSV-Mäzen hält 28 Prozent an Hapag-Lloyd und ist damit zweitgrößter Anteilseigner. Größter Einzelaktionär ist die Stadt mit 36,9 Prozent.
Am Machtkampf der Großaktionäre war im Frühjahr 2013 ein erneuter Versuch gescheitert, Hapag-Lloyd mit dem Lokalrivalen Hamburg Süd zu einem globalen Schifffahrtsriesen zusammenzuschließen. Allerdings zeigte sich Kühne wegen der Streitigkeiten der Familie Oetker, der Hamburg Süd gehört, skeptisch. Es sei „eher unwahrscheinlich“, dass Hamburg Süd der Allianz beitrete. Er denke darum eher an Partner aus Fernost.
Hapag-Lloyd verhandelt derzeit mit der Reederei Compañia Sud Americana de Vapores (CSAV) über einen Zusammenschluss. Die Hamburger würden durch eine Fusion zur Nummer vier in der Weltliga der Linienreedereien aufsteigen. Hapag-Lloyd ist mit 152 Schiffen und einer Kapazität von 730.000 Standardcontainern die weltweit fünftgrößte Containerlinie, CSAV liegt mit 260.000 Standardcontainern auf Rang 20. Weltmarktführer ist die dänische Maersk.