Nach Abendblatt-Informationen berät die Hamburger Polizei derzeit über eine Auflösung der Gefahreninseln. Am Nachmittag ist weitere Groß-Demonstration geplant.

Hamburg. Nachdem die vergangenen Tage ohne größere Ausschreitungen verlaufen sind, berät die Hamburger Polizei laut Abendblatt-Informationen über eine Auflösung der noch bestehenden Gefahrengebiete. Sehr wahrscheinlich könnten die Gefahreninseln sogar noch am Montag aufgehoben werden.

Wahrscheinlich hat auch der Verlauf der für Montag geplanten Demonstration Einfluss auf die Entscheidung.

Unter dem Motto "Don't let the system get you down!" wollen die Studenten ab 16 Uhr vom Theodor-Heuss-Platz zu den Esso-Häusern am Spielbudenplatz ziehen, dort ist eine Abschlusskundgebung geplant. Ab 16 Uhr wollen sie für ein offenes und solidarisches Hamburg demonstrieren. Sie fordern unter anderem eine sofortige Abschaffung der Gefahrengebiete. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 2000 Teilnehmern.

Die Information über die möglicherweise rasche Auflösung der Gefahrengebiete kommt nach der Berichten der vergangenen Tage überraschend. Zuletzt hatte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) den harten Polizei-Kurs verteidigt. Vor allem die Einrichtung der Gefahrengebiete, in denen die Polizei auch ohne konkreten Verdacht Personen kontrollieren darf, rechtfertigte Scholz. "Das Instrument hat sich bewährt und wird sich weiter bewähren", sagte der Sozialdemokrat der Süddeutschen Zeitung. Damit werde "sehr flexibel, souverän und wenig aufgeregt umgegangen".

Innensenator Michael Neumann hatte noch am Sonnabend sogar angedeutet, dass das großflächige Gefahrengebiet möglicherweise zu früh reduziert worden sei. "Das ist eine Frage, die man sich wirklich stellen muss", sagte er dem Sender NDR 90,3 am Sonnabend.