Für den Nachmittag haben Studenten zu einer Großdemonstration gegen die Gefahrengebiete aufgerufen. Autofahrer müssen mit Behinderungen rechnen. Weitere Proteste in den kommenden Tagen geplant.
Hamburg. Im Zusammenhang zu dem umstrittenen Gefahrengebiet in Hamburg sind in dieser Woche erneut Proteste geplant.
Unter dem Motto "Don't let the system get you down!" wollen die Studenten am Montag vom Theodor-Heuss-Platz zu den Esso-Häusern am Spielbudenplatz ziehen, dort ist eine Abschlusskundgebung geplant. Ab 16 Uhr wollen die Studenten für ein offenes und solidarisches Hamburg demonstrieren. Sie fordern unter anderem eine sofortige Abschaffung der Gefahrengebiete.
Starten soll diese Demonstration am Theodor-Heuss-Platz und dann über die Edmund-Siemers-Allee, Rentzelstraße, Glacischaussee, Helgoländer Allee, St. Pauli Hafenstraße und Reeperbahn zu den Esso-Häusern am Spielbudenplatz führen. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 2000 Teilnehmern.
Abhängig davon, wieviele Teilnehmer sich dem Protestzug anschließen, müssen Autofahrer vorübergehend mit Sperrungen rechnen.
Für den kommenden Sonnabend sind gleich zwei Demos geplant: Die Linkspartei ruft zu einem Protestzug unter dem Motto „Ausnahmezustand stoppen! Politische Konflikte politisch lösen!“ auf. Auch das Netzwerk Recht auf Stadt plant für Sonnabend eine Demonstration unter dem Motto „Gefahrengebiete abschaffen! Recht auf Stadt für alle!“. Start ist um 13 Uhr an der U-Bahn-Station Feldstraße.
Bürgermeister Scholz verteidigt harten Kurs
Nach der Eskalation der Gewalt in einigen Hamburger Stadtteilen hat Bürgermeister Olaf Scholz den harten Kurs der SPD verteidigt. Vor allem die Einrichtung der sogenannten Gefahrengebiete, in denen sie auch ohne konkreten Verdacht Personen kontrollieren darf, rechtfertigte Scholz. "Das Instrument hat sich bewährt und wird sich weiter bewähren", sagte der Sozialdemokrat der Süddeutschen Zeitung. Damit werde "sehr flexibel, souverän und wenig aufgeregt umgegangen".
Die Kritik an dem Vorgehen sieht Scholz gelassen. Es sei Aufgabe der SPD, für Recht und Ordnung zu stehen. Viele Bewohner fühlten sich sicherer. "Leute, die das nicht mögen, finden es eben nicht gut", sagte er. Die Gefahrengebiete waren nach wiederholten Angriffen auf die Polizei mit zahlreichen schwer verletzten Beamten eingerichtet worden.