Ex-Tennisstar Boris Becker, Senator Michael Freytag und Schauspieler Til Schweiger läuten an Bord der “Queen Mary 2“ das Lichtspektakel ein.

Wer glaubt, der ganze Hafen wird während der Hamburg Cruise Days in gleichmäßigem Blau versinken, wird heute Abend eine Überraschung erleben: "Es gibt kein Big Blue! Der Hafen wird eine differenzierte Landschaft von blauen Situationen sein, vom Cruise Center bis nach Neumühlen und zur Köhlbrandbrücke auf einer Strecke von ungefähr vier Kilometern Länge", erzählt der Lichtkünstler Michael Batz.

Für die Fußball-Weltmeisterschaft in Hamburg 2006 hatte er schon die Blue Goals erfunden, jetzt war er auch Ideengeber des "Blue Port". Er lässt 30 Gebäude und Anlagen auf beiden Seiten der Elbe anleuchten. Sie geleiten die fünf Kreuzfahrtschiffe ähnlich wie eine Schleuse in den inneren Bezirk der Hamburg Cruise Days.

Ein Erlebnis, das Hamburg so schnell nicht wieder bieten wird. Deshalb empfiehlt Michael Batz allen, die in den Genuss des Blue Ports kommen wollen: "Im und am Hafen flanieren, selber mit einer Barkasse eine Kreuzfahrt machen, um die blauen Linien des Hafens anzuschauen."

Seit fast einer Woche ist das Portugiesenviertel Vorbote des Projekts: Viele Gastronomen haben Blue-Port-Leuchtröhren in ihre Fenster gelegt. Von heute an wird man auch an anderen Orten an der Elbe erstaunlich ungewohnte Blicke auf den Hafen werfen können. "Von diesseits der Elbe ganz andere als von drüben", weiß Michael Batz. "Die Elbe selbst mit ihren Reflexzonen, in denen sich alles spiegelt, wird - je nach Aussichtsposition - das Größte dabei sein".

Michael Batz ist selbst erfreut über die Wirkung: "Einige Blicke ergeben zauberhafte Situationen." Zum Beispiel werden die 180 Kugeln der Laternenbeleuchtung vom Fischmarkt bis zur Speicherstadt während der fünf Tage wie ein Band aus blauen Punkten erscheinen und ein ganz frisches Flaniergefühl vermitteln.

Vom Land wie vom Wasser aus können die Besucher auch den Michel und die Katharinenkirche mal in blauen Nuancen wahrnehmen und der Viadukt der Hochbahn ist auf 700 Metern zwischen St. Pauli-Landungsbrücken und Baumwall ein völlig neues optisches Erlebnis. Auf dem Wasser werden ehemalige Blue-Goals-Röhren an der "Cap San Diego" für Spiegelungen in der Elbe sorgen.

Eine bisher nie da gewesene Veränderung erfährt auch die Köhlbrandbrücke: Sie wird in voller Länge von 2000-Watt-Strahlern erleuchtet, was man vom Altonaer Balkon - der Grünanlage oberhalb des Altonaer Fischereihafens - hervorragend sehen kann. Von den Landungsbrücken aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Sockel der Elbphilharmonie und auf die fünf Krane, die Michael Batz beleuchtet: "Keine großen Flächen, sondern Punkte, Linien und Konturen werden betont. Eine Feinzeichnung in Blau." (Weitere Illuminationen finden Sie rechts in der Liste).

Den Startschuss für Hamburgs blaue Hafenstunden geben heute um 22 Uhr Finanzsenator Michael Freytag (CDU), der ehemalige Wimbledon-Sieger Boris Becker und der Schauspieler Til Schweiger an Bord der "Queen Mary 2". Wenn das Typhon des Luxusdampfers ertönt, soll dann innerhalb von zehn Minuten der Blue Port eröffnet sein. Fünf Nächte lang wird dieses farbige Schauspiel zu bewundern sein, bis das Blaulicht am 3. August nach 22 Uhr wieder erlischt.


Das sind heute die weiteren Programmpunkte: Von 10 bis 22 Uhr läuft am Cruise Center und auf den Marco-Polo-Terrassen in der HafenCity Livemusik, es gibt diverse Gastronomie,das Hamburg-1-Sendezentrum sendet direkt. Von 20 bis 21 Uhr gibt es eine künstlerische Performance von Christian von Richthofen mit "Container Container". Im Anschluss an die Blue-Port-Eröffnung ist ein großes Feuerwerk geplant.