Lage nach Streik in Hamburg entspannt. 15 von insgesamt 32 Flügen von und nach Frankfurt am Main fielen bis Dienstagnachmittag aus.

Hamburg. Trotz des ausgeweiteten Streiks der Flugbegleiter in Frankfurt am Main, Berlin und München ist die Lage am Hamburger Flughafen am Dienstag entspannt geblieben. „Die Lufthansa ist mit ihren Fluggästen gut verdrahtet“, sagte die Sprecherin des Hamburg Airport, Stefanie Harder. Die Lage auf Deutschlands fünftgrößtem Flughafen sei auch am Nachmittag sehr ruhig und entspannt, ähnlich wie bereits am vergangenen Freitag.

15 von insgesamt 32 Flügen von und nach Frankfurt am Main fielen bis Dienstagnachmittag aus. Bei den Flügen von und nach München seien insgesamt vier betroffen gewesen, sagte Harder weiter. Dort hatte der Streik um 13.00 Uhr begonnen und sollte bis Mitternacht andauern.

Die Fluggesellschaft hätte vorab per E-Mail und Telefon ihre Gäste vom Ausfall der Flüge benachrichtigt, so dass keine gravierenden Auswirkungen in Hamburg zu spüren waren. Gefühlt seien nur etwa 20 Prozent der betroffenen Passagiere überhaupt zum Flughafen gekommen, sagte Harder. „Bei täglich 450 Flügen merkt man die etwa 20 ausgefallenen nicht“, sagte die Sprecherin weiter. Ob noch weitere Flüge ausfallen würden, könnte allerdings nicht ausgeschlossen werden. Denn obwohl der Streik in Frankfurt am Nachmittag beendet war, braucht es einige Zeit, bis sich der Normalbetrieb wieder einstellt, wie Harder sagte.

+++ Mehr als 300 Lufthansa-Flüge ausgefallen +++

+++ Lufthansa bietet Kunden kostenlose Umbuchungen an +++

In Berlin-Tegel legte das Kabinenpersonal der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) am Dienstag von 5.00 Uhr bis 13.00 Uhr die Arbeit nieder. Berlin sei mit 15 ausgefallenen Flügen mit einem blauen Auge davon gekommen, sagte der Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow auf dapd-Anfrage. Durch den Streik in Frankfurt von 6.00 bis 14.00 Uhr wurden zunächst 217 Flüge gecancelt. Die Flugbegleiter in München streiken ab 13.00 Uhr. Aufgrund des hohen Regionalfluganteils könne die Lufthansa drei Viertel des normalen Flugbetriebes durchführen, sagte Jachnow weiter. Insgesamt fielen laut Lufthansa knapp 350 Flüge bundesweit aus.

Noch den gesamten Dienstag über war mit weiteren Störungen zu rechnen. Auch am Mittwoch sollte es zu Flugstreichungen kommen, wie Jachnow sagte. Im Laufe des Mittwochs rechne er jedoch wieder mit dem Normalbetrieb.

+++ Wegen Flugbegleiter-Streiks zahlreiche Flüge gestrichen +++

Begonnen hatte der Streik am vergangenen Freitag in Frankfurt, wodurch mehr als 190 Flüge ausgefallen waren. In der vergangenen Woche waren die Verhandlungen zwischen der UFO und der Lufthansa für die mehr als 18.000 Flugbegleiter gescheitert. Für den Fall, dass das bestreikte Unternehmen nicht einlenkt, kündigte UFO-Chef Nicoley Baublies eine flächendeckende Ausweitung des Arbeitskampfes an.

Es liege nun an der Lufthansa, ihre „Null-Kommunikation“ gegenüber seiner Organisation einzustellen, sagte Baublies der Nachrichtenagentur dapd. Das bisherige Angebot von 3,5 Prozent mehr Geld sei völlig unzureichend. Dem stehe zudem eine 20-prozentige Gehaltskürzung gegenüber. UFO fordert unter anderem fünf Prozent höhere Gehälter und den Verzicht auf Leiharbeit.

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Die Lufthansa ihrerseits steht wegen des internationalen Wettbewerbs unter dem Druck, Kosten zu sparen. Im ersten Halbjahr hatte Deutschlands größte Airline einen operativen Verlust von 20 Millionen Euro eingeflogen.