Bisher fehlt von den Tätern jede Spur. Wärmebildkamera soll bei der Fahndung helfen. Der Schaden liegt schon bei mehr als 400 000 Euro.
Hamburg. Die Serie der Brandanschläge auf Autos in Hamburg reißt nicht ab. In der Nacht zum Dienstag gingen auch in Ohlsdorf und Eilbek sechs Wagen in Flammen auf - darunter ein Porsche Carrera, ein Audi A6 und ein VW-Bus, der für Schülertransporte genutzt wurde. Es ist schon der dritte Brandanschlag innerhalb von nur fünf Tagen: Begonnen hatte die Serie in der Nacht zum Freitag, als unbekannte Täter drei Fahrzeuge anzündeten. Fünf weitere Autos waren am frühen Sonntagmorgen in Flammen aufgegangen. Der Gesamtschaden dürfte mittlerweile bei mehr als 400 000 Euro liegen.
Die Hamburger Polizei zieht jetzt erste Konsequenzen aus den Brandstiftungen: Ab sofort werden die Beamten mit dem Hubschrauber "Libelle" nach den Tätern fahnden. "Wir wollen das Risiko und unsere Chancen bei der Fahndung erhöhen", sagt Polizeisprecher Ralf Meyer.
Die "Libelle" ist mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet, die Menschen auch nachts sichtbar macht. Mit dieser Technik können die Piloten den Kollegen in den Streifenwagen genaue Positionsbeschreibungen von Verdächtigen durchgeben. Sollte diese Maßnahme keinen Erfolg habe, werde die Polizei "neu denken", sagt Meyer.
Die jüngsten Taten reihen sich ein in eine lange Serie von Anschlägen seit dem Sommer 2005. Damals hatten Autonome im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligendamm Autos von Politikern und Führungskräften der Wirtschaft in Brand gesetzt. Keine dieser Taten ist bislang aufgeklärt worden.
Dass es sich - wie bei der Brandstiftung vom Freitag - auch bei den jüngsten beiden Anschlägen um politisch motivierte Taten im Vorfeld des Schanzenfestes handelt, glaubt die Polizei nicht. "Wir haben es hier mit Trittbrettfahrern zu tun", sagt Polizeisprecher Ralf Meyer. Auffällig sei auch, dass bislang keine Bekennerschreiben aufgetaucht seien.
Die Autobesitzer werden auf dem Schaden in vielen Fällen sitzen bleiben. Er ist nach Angaben des ADAC nicht durch die Teilkaskoversicherung abgedeckt. Doch auch diejenigen, die eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben, könnten leer ausgehen - wenn Brandanschläge im Vertrag ausdrücklich ausgenommen sind.