Der Rücktritt des CDU-Bundestagsabgeordneten Marcus Weinberg als Vorsitzender des CDU-Ausschusses Bildung ist ein Signal: Weinberg hat ein Stück weit vor den parteiinternen Kritikern an der von der GAL durchgesetzten Schulreform kapituliert.
Weinberg ist als CDU-Vizelandeschef stärker in die Koalitionsdisziplin eingebunden als einfache Unionsmitglieder. In der Bildungs-Denkfabrik der Partei weht dagegen ein kräftiger Oppositionsgeist.
Der Rückzug von dem undankbaren Posten hat einen zweiten wichtigen Aspekt: Weinberg bläst der Wind in seinem Bundestagswahlkampf ins Gesicht: Täglich ist der Altonaer mit der Wut der CDU-Klientel im Hamburger Westen über die Schulreform konfrontiert. CDU-Stammwähler drohen mit Stimmentzug. So gesehen ist Weinbergs Rücktritt auch der Versuch, sich selbst aus der Schusslinie zu nehmen. Es ist allerdings wenig wahrscheinlich, dass die Wähler ein so kurzes Gedächtnis haben. Der Fall zeigt auch: Die CDU hat noch nicht ihren Frieden mit der Bildungsreform gemacht.