Unbekannte haben neben der Bahnstrecke brennende Flüssigkeit in einen Kabelschacht gegossen. Polizei schließt politischen Hintergrund nicht aus.

Hamburg/Berlin/Potsdam. Auf die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg ist am Sonnabend ein Brandanschlag verübt worden. Dass die Tat im Zusammenhang mit dem Castortransport ins niedersächsische Gorleben steht, sei nicht auszuschließen, hieß es aus dem Lagezentrum des Potsdamer Polizeipräsidiums. Zuvor hatte ein Polizeisprecher noch gesagt, dass er momentan keinen solchen Zusammenhang sehe. Der Anschlag wurde nahe Karstädt (Prignitz) verübt, das gut 60 Kilometer von Gorleben als Ziel des Atommüll-Transports entfernt liegt.

Unbekannte hatten am frühen Sonnabendmorgen gegen 4.30 Uhr eine brennbare Flüssigkeit in einen Kabelkanal neben der Bahnstrecke gegossen und angezündet, wie die Bundespolizei in Berlin und das Polizeipräsidium Potsdam mitteilten. Bei dem Feuer wurden Kabel teilweise zerstört. Zuvor war noch von einer einfachen Signalstörung die Rede gewesen. Weil ein politischer Hintergrund der Tat nicht ausgeschlossen werden könne, übernehme der Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Ermittlungen.

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Der betroffene Streckenabschnitt ist den Angaben zufolge derzeit befahrbar, jedoch nicht mit Höchstgeschwindigkeit. Ein Bahnsprecher sagte, dass die Verspätungen am Vormittag noch bei maximal 15 Minuten gelegen hätten. Laut Bahn werden die Störungen vermutlich den ganzen Tag lang dauern.

Mit Material von dpa