Bei der Demonstration lautet der Tenor “Zomia verteidigen. Schreiber abschreiben. Alternatives Leben durchsetzen“. Ausschreitungen befürchtet.

Hamburg. Für den Erhalt des Bauwagenplatzes "Zomia" ist am Sonnabend in Hamburg eine Großdemonstration geplant. Der Tenor der Veranstaltung lautet "Zomia verteidigen. Schreiber abschreiben. Alternatives Leben durchsetzen", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Der Veranstalter erwartet 1.800 Teilnehmer, sagte der Sprecher. Die Polizei rechne mit einer "eher schwierigen" Demonstration. Im Internet veröffentlichten "autonome Gruppen" eine Karte mit möglichen Anschlagsziele wie Polizeiwachen, Bankfilialen, Maklerbüros und Bahnstrecken. Die Polizei leitete deswegen ein Ermittlungsverfahren wegen des Aufrufs zu Straftaten ein.

Der Bezirk Mitte will die ab morgen mögliche Räumung des Wilhelmsburger Bauwagenplatzes Zomia am Ernst-August-Kanal offenbar nicht sofort durchsetzen. Laut einem Sprecher des Bezirksamtes solle zunächst einmal Rechtssicherheit abgewartet werden. Hintergrund ist ein laufender Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht Hamburg. Mit einer Entscheidung wird in der kommenden Woche gerechnet.

Die "Zomia“-Bewohner hatten beim Verwaltungsgericht gegen eine Räumungsverfügung geklagt, wie eine Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte erklärte. Der Rechtsstreit sei noch nicht entschieden.

Am Donnerstag bot die Koalition aus SPD und GAL der Bezirksversammlung Altona indes ihre Hilfe an. "Der Wagenplatz ’Zomia’ ist in Altona willkommen", sagte Thomas Adrian, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion Altona. Das Bezirksamt prüfe derzeit mit Hochdruck mögliche Flächen für eine Ansiedlung von "Zomia", sagte die Vorsitzende der GAL-Bezirksfraktion, Gesche Boehlich. Das Ergebnis solle noch diese Woche mit den Bauwagenbewohnern diskutiert werden