Nach der vom Bezirksamt Mitte verfügten Räumung haben die Aktivisten von “Zomia“ eine neue Bleibe gefunden. Zumindest bis Dienstag.

Hamburg. Nach der Besetzung eines städtischen Grundstücks an der Straße Buschweide im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg sind Bauwagen-Bewohner wieder weiter gezogen. Das zuständige Bezirksamt Mitte hat dem Verein verboten, sich dort niederzulassen. Die Aktivisten haben ihre Bauwagen mittlerweile auf einem nahe gelegenen Grundstück an der Veringstraße (Wilhelmsburg) abgestellt. Die Mieterin dieses – ebenfalls städtischen – Grundstücks hatte dies angeboten. Dort haben die Bewohner nun eine Duldung bis zum kommenden Dienstag erhalten.

Die Gruppe, die sich nach einem kulturell vielfältigen Gebiet in Asien "Zomia" nennt, wollte erreichen, dass in Georgswerder ein neuer Bauwagenplatz eingerichtet wird. "Wir sind eine Gruppe von zehn Menschen, die bislang verstreut im Stadtgebiet in Wohnwagen oder ausgebauten Bauwagen und Lkws gewohnt haben. Jetzt wollen wir zusammen auf diesem Platz wohnen", erklärte der 28-jährige Aktivist Simon im Gespräch mit abendblatt.de. Der Bedarf an Wagenplätzen sei akut und dringend. Sie wünschten sich, dass der Senat die Wohnwagen an diesem Ort akzeptiere.

Die Aktion verlief friedlich: Die Aktivisten verteilten Kuchen an die Anwohner und sprachen mit den Polizisten, die mit mehreren Streifenwagen anrückten. Unter den Anwohnern gab es sowohl Zustimmung für die Bauwagen-Leute, allerdings auch vehemente Ablehnung.

Antje Möller, innenpolitische Sprecherin der GAL, hatte versucht, mit dem Bezirksamt zu vermitteln – vergebens. Sie sagte abendblatt.de: „Ich hätte eine Duldung bis Montag für sinnvoll gehalten. Man hätte eine Entscheidung bis dahin aussetzen können.“ Antje Möller bekräftigte ihre Zustimmung zu Bauwagenplätzen. „Es sollte Gespräche darüber geben, wo es Bedarf für sie gibt.“