Im Krimi “Einsatz in Hamburg“ spielt sich die verstorbene Porno-Darstellerin selbst. Die Folge “Der Tote an der Elbe“ wird am Sonnabend ausgestrahlt.

Berlin/Hamburg. Es ist nur eine Nebenrolle, doch es ist die letzte die die TV-Zuschauer von ihr zusehen bekommen werden. Im ZDF hat Carolin Wosnitza, bekannt als "Sexy Cora", am Sonnabend um 20.15 Uhr ihren letzten TV-Auftritt. In der neuen Episode der TV-Krimireihe "Einsatz in Hamburg“, spielt sich die Schauspielerin in einem achtminütigen Gastauftritt selbst. Bekannt wurde die Pornodarstellerin unter dem Namen "Sexy Cora“ und als Bewohnerin der 10. "Big Brother“-Staffel. Ihr medialer Durchbruch schien nah. Im Januar 2011 starb die erst 23-jährige Blondine jedoch an den Folgen einer Brustvergrößerung. "Einsatz in Hamburg“ war ihr erster Versuch, als seriöse Schauspielerin Fuß zu fassen. Wosnitza ist als Erotikdarstellerin namens Cora zu sehen, die den männlichen Polizisten gehörig den Kopf verdreht.

Der eigentliche Fall hat für die Hamburger Kommissare unterdessen nur ganz am Rande mit der Pornoindustrie zu tun. Jenny Berlin und ihre Kollegen werden vielmehr mit dem Mord an Privatdetektiv Werner Zarkowski konfrontiert. Er wurde in seinem Auto kaltblütig erschossen. Erste Spuren führen die Ermittler zu der wohlhabenden Juweliersfamilie Coosen. Geschäftsführer Bernhard Coosen hatte Zarkowski engagiert, um einem vermeintlichen Diamantenschmuggel auf die Schliche zu kommen. Der Fall klingt eindeutig: Zarkowski entlarvte die Drahtzieher und musste dafür sterben. Im Verlauf ihrer Ermittlungen erfahren die Polizisten allerdings einige Geheimnisse aus der Familiengeschichte der Coosens, die den Mord in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen.

Dunkle Geheimnisse um Familie Coosen

Die Episode "Der Tote an der Elbe“ präsentiert in der Tat eine Familie aus der Hamburger Oberschicht, bei der einiges im Argen liegt. Affären, Entführungen und Drogendelikte kommen mit der Zeit ans Licht. Mit Schmuddelfilmen haben die Coosens hingegen nichts zu tun. Die Pornoindustrie kommt ins Spiel, da ein Produzent - ein alter Bekannter von Jenny Berlin - sein Filmstudio gegenüber von Zarkowskis Detektei eingerichtet hat. Und just in jener Nacht, die für den Privatschnüffler tödlich endete, wurde ausgiebig gedreht. Neun Stunden Rohmaterial sind auf Festplatte verewigt. Und da sich die Ermittler erhoffen, an den Pornodarstellern vorbei in Zarkowskis Büro aufschlussreiche Szenen zu erspähen, muss das Material gesichtet werden. Jede einzelne Minute.

Das ist eine amüsant gemeinte Randnotiz, die durch "Sexy Coras“ Gastauftritt eine überaus tragische Note erhält. Der Seitenhieb drängt sich dadurch in den Vordergrund und lenkt ein wenig von der Hauptsache ab.

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Dabei hat auch der Einblick in das Leben der Juweliersfamilie einiges zu bieten. Mit den Worten "Ich liebe meinen Job“ versuchen sich die Polizisten schönzureden, dass sie sich derartigen Luxus wohl niemals werden leisten können. Sie sind derart geblendet von Reichtum und Schönheit, dass sie erst spät erkennen, welche Abgründe sich hinter der prunkvollen Fassade verbergen.

Der neueste "Einsatz in Hamburg“ ist somit gleich im doppelten Sinn ein sehenswerter Fernsehkrimi. Zum einen aufgrund seines interessanten Falls, zum anderen durch den letzten Fernsehauftritt von "Sexy Cora“, die dem Zuschauer nicht mehr die Gelegenheit geben konnte, hinter dem Pornosternchen Carolin Wosnitza kennenzulernen.