Vom Graffiti zur Streetart: Für die 13 bunten Motive von Walter F. gab es 120 Interessenten. Der Hamburger hat auch schon Pläne mit dem Geld.

Hamburg. Mit seinen "Tags", seinen Zeichen, sorgte er für Unmut, mit seiner Kunst macht er jetzt richtig Geld: Graffiti-Sprüher Walter F. alias "Oz" hat mit der Versteigerung seiner Bilder 9.572 Euro erzielt, wie das Auktionshaus Lauritz.com auf Anfrage von abendblatt.de mitteilte. Abzüglich zwölf Prozent Provision bleiben dem vorbestraften Hamburger damit 8423 Euro.

Im März hatten Bieter die Möglichkeit, über das Online-Auktionshaus 13 Bilder des 62-Jährigen zu ersteigern. "120 Interessenten aus Dänemark, Deutschland, Norwegen, Schweden und der Schweiz haben mitgesteigert. Ungefähr die Hälfte aller Bieter kamen aus Hamburg. Das ist für eine Einzelauktion mit Bildern nur eines Künstlers ein gutes Ergebnis und zeigt eine große Nachfrage", so Pressesprecherin Beatrice de Francesco von Lauritz.com. Alle Bilder wurden verkauft. Am meisten Geld, nämlich 1400 Euro, zahlte ein Bieter für das Motiv "Maske á la Afrika", immerhin 825 Euro gab es für "Vögel im Flug". 650 Euro erzielte "Frühlingsschatten im Winter".

Die Bilder waren nicht im Zuge seiner illegalen Sprayertätigkeit entstanden, sondern eigens für die Ausstellung in der Galerie OZM mit anschließender Versteigerung. "Für Lauritz.com ist Streetart interessant, weil wir der Meinung sind, dass die Menschen Kunst und Design in ihrer direkten Umgebung erfahren sollten. Also nicht nur in Museen und Galerien, sondern auch zu Hause, im Büro, auf der Straße", so Mette Rode Sundström, Geschäftsführerin von Lauritz.com. Straßenkunst sei eine Kunstform "auf Augenhöhe der Bevölkerung. Sie bereichert den öffentlichen Raum mit Energie und Kreativität und sagt viel über unsere Gesellschaft aus."

Nach Abendblatt-Informationen verwendet Walter F. das Geld, um seine Anwälte zu bezahlen. Zuletzt war "Oz" zu einer Geldstrafe von 1500 Euro wegen Sachbeschädigung verurteilt worden.