Die angeschlagene Landesbank blickt nach einem Minus von 679 Millionen Euro wieder nach vorn. 2010 wird aber noch ein Verlust anfallen.

Hamburg. Die angeschlagene HSH Nordbank will sich nach Milliardenverlusten in den Vorjahren 2010 wieder mehr auf die Vergabe von Neukrediten konzentrieren. Mit zunehmender Kreditnachfrage würden Neuengagements verstärkt in den Vordergrund rücken, sagte Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher am Donnerstag in Hamburg bei der Vorlage der Bilanz. Dabei werde die Bank „risikobewusst und mit Augenmaß vorgehen“. Die Landesbank der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein hat 2009 auch mit Hilfe einer Steuergutschrift von über 400 Millionen Euro ihren Verlust deutlich eingedämmt. Der Konzernfehlbetrag betrug 679 Millionen Euro. Im Jahr 2008 war noch ein Verlust von 2,8 Milliarden Euro angefallen. Die Bilanzsumme 2009 fiel wegen der laufenden Sanierung um 33 Milliarden Euro auf rund 175 Milliarden Euro. Die Bank will 2011 die Verlustzone verlassen.

Nach dem Milliarden-Minus 2008 musste die Bank im Frühjahr 2009 von den Eigentümerländern Hamburg und Schleswig-Holstein mit einer Kapitalspritze und Milliardenbürgschaften vor dem Untergang bewahrt werden. Ursache der Verluste waren Spekulationen mit faulen Wertpapieren und andere verlustreiche Geschäfte. Gutachter stellten später fest, die Bank sei zu sorglos hohe Risiken eingegangen. Die Bank zahlte den Ländern im vergangenen Jahr 305 Millionen Euro für die Garantien.

Die Liquiditätssituation der Bank hat sich 2009 nach eigenen Angaben stabilisiert. Durch eine Kapitalspritze der beiden Eigentümerländer stieg die Kernkapitalquote von 5,1 Prozent auf 10,5 Prozent.

Problematische Bereiche in Bad Bank

Die Bank hat Ende 2009 einen großen Teil ihrer problematischen Geschäfte und der faulen Papiere in eine Bad Bank abgespalten. Diese sogenannte Abbaubank soll die Wertpapiere über die nächsten Jahre verkaufen oder anders verwerten. Die Bad Bank ist Teil des Sanierungsplans. Bisher wurden bei der Bank rund über 700 Vollzeitjobs gestrichen, bis Ende 2012 sollen 1.100 Stellen wegfallen. Ende 2009 hatte die HSH 3.610 Vollzeitarbeitskräfte.

Die HSH Nordbank gehört zu rund 85,5 Prozent den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein, zu 5,3 Prozent den Sparkassen in Schleswig-Holstein und zu 9,2 Prozent Finanzinvestoren um den US-Anleger J.C. Flowers. Gegen amtierende und frühere Topmanager ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Untreueverdachts.