Kondition, Körpergefühl und Spaß zu Musik. Wir stellen Ihnen die klassischen Angebote fürs Ganzkörpertraining in der Gruppe vor.
"Spaß und Motivation sind in der Gruppe einfach größer", sagt Astrid Kapuschinski, Trainerin im Lady Fitness Center in Altona. Aerobic & Co. hält sie darum für eine hervorragende Ergänzung zum Muskeltraining an den Geräten. "Die meisten Kurse sind Ganzkörpertraining egal, ob Aerobic, Bauch, Beine, Po oder Pilates." Durch die Gleichgewichtsübungen verbessere man außerdem Koordination und Beweglichkeit, erklärt die Fitnesslehrerin. "Und auch für den Stressabbau nach dem Job sind Kurse, in denen man sich zu Musik bewegt, einfach großartig." Bei der Wahl des Kurses kommt es auf den eigenen Geschmack an: Es gibt Kurse mit Tanzelementen und Choreografie, Kurse, die vor allem die Muskulatur kräftigen, und Kurse für die Kondition. Oft deckt ein- und derselbe Kurs aber mehrere Richtungen ab. Step-Aerobic zum Beispiel bedient alle drei Ansprüche. Tipp: Probieren Sie verschiedene Kurse aus. Oft wird mit den Bezeichnungen auch Marketing gemacht. Hinter dem "Complete-Bodyworkout", das so manchen Hobbysportler vielleicht abschreckt, können auch ganz schlicht Übungen stecken, die in anderen Studios "Bauch-Beine-Rücken-Po (BBRP)" heißen.
Aerobic: Darauf baut fast jedes Fitnesstraining im Studio auf. In den 1960er-Jahren von einem amerikanischen Arzt entwickelt und in den 80ern von der Schauspielerin Jane Fonda so richtig populär gemacht, ist Aerobic auch heute noch aus keinem Fitnessstudio mit Kurs-Bereich wegzudenken. steckt hinter ganz vielen anderen Kursen ob sie nun Workout oder Cardiotraining heißen. "Aerobic ist eine Ganzkörperstunde zu fetziger Musik mit choreographierten Laufübungen", sagt Astrid Kapuschinski. "Der tänzerische Aspekt daran spricht vor allem Frauen an", hebt Marco Santoro hervor, Personaltrainer und Sportmanager von der Firma Storm Team. Die Schrittkombinationen sind mal einfacher, mal schwieriger aber in der ganzen Welt einheitlich. Die meisten Teilnehmer mögen einfache Choreografien lieber. Eine Aerobic-Stunde besteht in der Regel aus den Phasen Aufwärmen, Herz-Kreislauftraining, kurz Abkühlen, Kraftübungen und zum Abschluss Dehnen/Entspannen. Hinter ganz vielen Kursen mit Namen wie Workout oder Cardiotraining steckt eigentlich Aerobic.
Step- und Dance-Aerobic: Beim Step wird in die Übungen eine kleine Plattform wie eine Treppenstufe einbezogen. "Das kräftigt die Beinmuskulatur ganz schön", sagt Sportwissenschaftler und Konditionstrainer Dr. Pedro Gonzalez vom Institut für Sport- und Bewegungsmedizin der Uni Hamburg. "Selbst Eishockey-Spieler machen Step-Aerobic." Gonzalez muss es wissen: Er trainiert die Hamburg Freezers. Dance-Aerobic dagegen enthält besonders viele tänzerische Elemente-
Bauch, Beine, Po: Die kurz BBP oder BBRP ("R" für "Rücken") genannten Angebote sind extrem beliebt. Gerade für Einsteiger seien das sehr gute Kurse, sagt Personaltrainer Santoro. "Kraft, Ausdauer, Koordination werden gleichzeitig trainiert." Beim BBP werden speziell Übungen für die im Titel genannten Körperzonen gemacht. "Es gehört aber immer auch ein Rückenanteil dazu", sagt Trainerin Astrid Kapuschinski vom Lady Fitness Center. "Egal, ob das im Kursnamen schon drin steht oder nicht." Warum? "Man sollte keine Muskeln trainieren wie hier zum Beispiel den Bauch ohne auch die gegenüberliegenden anzusprechen." Das Wichtigste für eine immer älter werdende Bevölkerung mit immer mehr Rückenproblemen sei schließlich eine gute, aufrechte Haltung. "Und die erreicht man nur mit einer starken Bauch- und Rückenmuskulatur."
Workout: Dieser englische Begriff heißt nichts anderes als "Training". Darunter lässt sich also vieles fassen. Manche Studios bieten ein "Ganzkörper-Workout" an, andere ein "Bauch-Workout". Entsprechend ist genau der Körperteil dran, der mit "Workout" kombiniert wird. Mitunter heißt es Konditions-Workout. Anderswo Power-Workout. Am besten also, man fragt vorab den Trainer, was genau in dessen Stunde stattfindet, oder macht einfach mal eine Probestunde mit. "Hinter einem Complete-Body-Workout zum Beispiel kann sich auch eine intensive BBP-Stunde verbergen", erklärt Fitnesslehrerin Astrid Kapuschinski. "In Workout-Kursen geht es immer um die Kräftigung der Muskulatur", sagt Coach Marco Santoro. "Da wird alles mal gemacht: von Liegestützen und Kniebeugen über Bauch- bis zum Hanteltraining."
Rückenkurse: Sie heißen Rückengymnastik oder Rückenfit und beinhalten Übungen, die die Rückenmuskulatur stärken. Oft wird die Teilnahme von der Krankenkasse gefördert. "Viele denken bei Rückenkursen an Entspannung", sagt Astrid Kapuschinski. "Aber das ist ganz falsch. Rückentraining ist eine anstrengende Sache, weil man als Büromensch damit immer gezielt seine Schwachpunkte trainiert." Rückengymnastik ist vor allem ein Angebot für diejenigen, die präventiv etwas für sich tun wollen und Probleme mit dem Rücken, den Schultern oder in der Hüfte verhindern möchten. Trainiert werden genau die Muskelgruppen, die den Halteapparat der Wirbelsäule stabilisieren.
Fatburner: Auch der Fatburner gehört inzwischen zu den Klassikern in Fitnessstudios. Was Kurse mit diesem Namen bieten, ist unterschiedlich. Wie bei BBP ist der Name oft Marketing. "Würde man den Kurs Konditions-Zirkeltraining nennen, hätte man kaum Zulauf", sagt Personaltrainer Marco Santoro. Egal, ob das Fatburning also mit Aerobic, BBP, Hantel- oder Bändertraining erreicht werden soll immer geht es darum, den Kreislauf in Schwung zu bringen und Körperfett zu reduzieren. Doch Vorsicht: Viel hilft nicht viel! Wenn das Herz rast, gelangt nicht genügend Sauerstoff ins Blut doch der wird zum Fettabbau gebraucht. Als ideal zum Abnehmen gilt: wöchentlich drei mal 30 Minuten bei einem Puls von etwa 130.
Jetzt geht’s nur noch darum, den Plan, wieder fitter zu werden, in die Tat umzusetzen...... Und das kann man in jedem Alter, sagt Astrid Kapuschinski. "Bestes Beispiel: Vergangenes Jahr hat bei uns eine 83-Jährige angefangen. Sie macht Rückengymnastik und altersgerechtes Gerätetraining." Doch nicht nur für die ältere Generation gilt: "Bevor man anfängt, sollte man sich seine Sporttauglichkeit von einem Arzt bestätigen lassen", sagt Marco Santoro. "Und um sich anfangs nicht zu überlasten, fragt man am besten den Trainer, ob man sich einen Kurs auf dem richtigen Level ausgesucht hat." Wie oft jemand trainiert, hängt davon ab, welches Ziel er vor Augen hat. Pedro Gonzalez: "Otto Normalverbraucher erreicht mit zwei- bis dreimaligem Training pro Woche schon einiges. Sinnvoll ist ein Mix, zum Beispiel einmal Ausdauer zu trainieren, einmal Kräftigung zu machen und wenn Interesse besteht, auch noch einmal etwas Tänzerisches, Spaßbetontes."