Die Schäden an den Weichen in Harburg sind zwar behoben, doch die Empörung der Fahrgäste ist nach wie vor groß.

Marode Bahnhöfe, häufige Verspätungen, technische Probleme und zuletzt defekte Weichen: Die Hamburger S-Bahn kommt aus den Negativschlagzeilen derzeit nicht heraus. Aber immerhin eine gute Nachricht gibt es: "Am Freitagmorgen haben wir auch die letzten mangelhaften beweglichen Weichenteile auf der Strecke zwischen Neugraben und Wilhelmsburg ausgetauscht. Durch diese Arbeiten kam es zu keinen Verzögerungen im S-Bahn-Verkehr", sagte Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis.

Wie berichtet, musste die Bahn auf Anweisung des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) für 21 Stunden den S-Bahn-Betrieb zwischen Neugraben und Wilhelmsburg einstellen, nachdem "Oberflächenfehler an den Weichenzungen festgestellt worden waren". Die Bahn wurde aufgefordert, die Weichenteile unverzüglich auszutauschen. Tausende Fahrgäste mussten während der Streckensperrung auf Ersatzbusse, Fernzüge oder Regionalbahnen des Konkurrenten Metronom ausweichen.

Die Kunden der S-Bahn reagieren verärgert auf die immer neuen Probleme: "Ich würde mir mehr Pünktlichkeit wünschen. Denn die Verspätungen führen immer wieder dazu, dass ich meinen Anschlusszug verpasse", sagt etwa Rhythmiklehrerin Maike Spieker (33) aus Ottensen. Ein anderer Fahrgast kritisiert: "Die Fahrkarten werden immer teurer, der Service aber immer schlechter. Das passt nicht zusammen." Das sieht Bahnsprecher Meyer-Lovis anders: "Wir haben erst kürzlich 30 neue Servicekräfte eingesetzt, die sich bei Streckensperrungen um die Fahrgäste kümmern." Auch im kommenden Jahr will die Bahn weiter "in die Erneuerung von Gleisen und Weichen im S-Bahn-Netz investieren", so Meyer-Lovis. Die genaue Summe konnte er jedoch nicht nennen. Das gilt auch für die Verspätungen der S-Bahn: "Wir haben eine gute Pünktlichkeitsquote, aber wir nennen keine konkreten Zahlen."