Die Probleme rund um die S-Bahn beschäftigen auch die Leser unter www.abendblatt.de im Internet. Bis zum Freitagabend waren es schon mehr als 50 Kommentare, die teilweise unter Pseudonymen geschrieben wurden. Hier eine kleine Auswahl, die Beiträge sind teilweise verkürzt wiedergegeben.

Jörg Henry David: "Die technische Unzulänglichkeiten bei der DB sind absolut nicht mehr zu verstehen. Es gibt jetzt nur folgende dringliche Konsequenzen: Rückführung des Gesamtunternehmens in Bundesbesitz. Sofortige technische Sanierung aller Gleisanlagen und Fahrzeuge."

Rosi Meier: "Ich war massiv von der den Fahrgästen mitgeteilten ,Weichenstörung' betroffen. Nur mit Mühe und viel Glück gelang es mir Mittwochabend, meinen Zielbahnhof Neugraben zu erreichen und diesen Donnerstagmorgen zur Arbeit zu kommen."

Jens: "Dem teilweise katastrophalen Zustand der Hamburger S-Bahn kann ich nur zustimmen. Ich fahre täglich von Langenfelde mit der S 3 in die City."

Aloisius: "Es ist schon ein Kreuz mit der Deutschen Bahn. Eine Perle wurde in den letzten Jahren heruntergewirtschaftet. Demotivierte Mitarbeiter und ein geldgieriger Vorstand. Darüber thront eine unfähige Politaufsicht, die auch ihre Pflichten vernachlässigt."

Klaus Sickert: "Versprechen!!! Dem Umland wurde versprochen, dass mit der Umstellung auf die S-Bahn alles besser wird! Seit mehr als einem Jahr sind nun Verspätungen, Zugausfälle und sonstige Störungen die Verbesserungen."

Heribert G.: "Das passt doch alles zusammen: Schlecht geschulte Mitarbeiter setzen Kinder aus, die Gleise und Züge werden schlecht gewartet."

Matthias Feldmann: "Ich finde es eine ungemeine Frechheit, dass die S-Bahn das nicht früher bemerkt hat. Was wäre denn gewesen, wenn etwas passiert wäre? Das kann ganz schnell gehen, wenn man mal nicht darauf achtet."

DB: "Da kommt noch viel mehr auf die Bahn zu. Mängel gibt es genug."

Kaiser: "Man spart das Schienennetz kaputt, nun werden die Folgen des Einkaufsverhaltens auch für die Öffentlichkeit sichtbar - billig statt günstig. Es dürfte sich wohl nur noch um eine Frage der Zeit handeln, bis als Folge dieser Instandhaltungspolitik mehr als nur Verspätungen zu beklagen sind."

Hauke Schmidt : 16.30 Uhr, Mittwoch, der 12.11.2008, unterwegs mit der S 3 nach Harburg. Mit Kinderkarre, darin mein Sohn, fast 2 Jahre alt. Was für ein Debakel. Nicht auszudenken, wenn wirklich was Schlimmes passiert wäre. Keine Chance in Wilhelmsburg, in die Busse mit Karre zu kommen. In Harburg dasselbe Drama in den regulären Bussen. Donnerstag, morgens 6.15 Uhr. Ohne Durchsage, was uns am Harburger Bahnhof erwarten würde, wurden wir auf den überfüllten Bahnhof losgelassen, wohl bemerkt: wieder mit Kinderkarre. Konsequenz: 3 Stunden später war ich in Barmbek. Ein Armutszeugnis unvergleichlicher Art, was dort passierte. Wir Probanden wurden uns selbst überlassen, zusammengepfercht und führungslos. Und zu guter Letzt wurde ich auch noch mit Kinderkarre in der Bustür eingeklemmt, was mich endlich dazu trieb, meiner Wut freien Lauf zu lassen. Armer Busfahrer."

Kiwi: "Wer viel Geld an die Manager bezahlt, hat kein Geld für nötige Reparaturen. Wer an den Geldtöpfen sitzt, der steckt es sich selber in die Taschen."

Sarkast: "Es gibt nur eine folgerichtige Konsequenz, und ich bin mir sicher, die Politik wird sie ergreifen - Personalabbau beim Eisenbahnbundesamt! Dann ist endlich Schluss mit diesen unsäglichen Mängelberichten, denn merke: Wo nichts kontrolliert wird, kann auch nichts festgestellt werden ... und Katastrophen sind nur die Verquickung unglücklicher Umstände."

Marvin Koch : "Ich fahre seit sieben Jahren täglich mit der S 3 von Heimfeld Richtung Hauptbahnhof. Seit der Umstellung - Züge bis Stade - hat sich nicht nur der Preis erhöht, sondern der Service ist gleich null. Jeden Tag Verspätungen und überfüllte Züge."

U-Bahn-Fan: " Und wieder stellt sich meine Entscheidung als richtig heraus, eine Wohnung in der Nähe der U-Bahn zu suchen. Nach drei Jahren S-Bahn-Dauerärger nun entspanntes Fahren mit einem zuverlässigen Verkehrsmittel."