Nur noch Ökostrom für Behörden * 24 Prozent weniger CO2 pro Bürger * Schärfere Umweltauflagen für neues Kohlekraftwerk

Hamburg. Hamburg will seine Kohlen- dioxid-Emissionen bis 2012 um zwei Millionen Tonnen senken. Bezogen auf den Stand von 1990 bedeutet das ein Minus von zehn Prozent, mit den schon bislang erreichten Reduzierungen des CO 2-Ausstoßes klettert der Wert auf mehr als 18 Prozent.

"Klimaschutz ist eine weltweite Schicksalsfrage, die auch lokal angegangen werden muss", sagte Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bei der Präsentation des Klimaschutzkonzepts des Senats. "Wir sollten nicht mit dem Finger auf andere Länder zeigen, sondern selbst mit gutem Beispiel vorangehen."

Die Pro-Kopf-Belastung mit CO2-Emissionen wird sogar um 24,2 Prozent gesenkt, weil Hamburg seit 1990 um rund 100 000 Einwohner gewachsen ist. Rund 170 Einzelmaßnahmen aus fast allen Lebensbereichen hat der Senat zusammengetragen. Für die Umsetzung des Programms will der Senat 2008 zusätzlich 25 Millionen Euro ausgeben. Bislang sind mehr als 75 Millionen Euro in den Klimaschutz investiert worden. Unter anderem will der Senat, dass alle Behörden und die öffentlichen Unternehmen künftig zu 100 Prozent Ökostrom beziehen. Bislang muss der Anteil von Strom aus regenerativen Energien 25 Prozent betragen.

"Hamburg steht im Klimaschutz jetzt mit an der Spitze der deutschen Städte", sagte Manfred Fischedick vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie, das die Einhaltung der Ziele im Auftrag des Senats überprüft.

Beim umstrittenen Bau des Kohlekraftwerks Moorburg will der Senat offensichtlich schärfere Umweltauflagen erreichen. "Es gibt einen Antrag zum Bau, aber noch keine Genehmigung", sagte von Beust. Die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke hält der Bürgermeister für sinnvoll, aber politisch derzeit nicht durchsetzbar.