Die Erstellung des Klimaschutzkonzepts war ein bürokratischer Kraftakt, an dem fast alle Fachämter beteiligt waren. "Das war harte Teamarbeit mit vielen Überstunden", lobte Bürgermeister Ole von Beust seine Beamten.

Am Anfang stand der Schock über den IPCC-Bericht zur Erderwärmung und zu den Folgen des Klimawandels. Das war zu Beginn des Jahres. Dann kam die politische Festlegung: Am 19. Februar beschloss der CDU-geführte Senat, Klimaschutz zum zentralen Punkt seiner Politik zu erklären. Ole von Beust übernahm den Vorsitz des ins Leben gerufenen Klimaschutz-Beirats. In der Behörde von Umweltsenator Axel Gedaschko (CDU) liefen die Fäden zusammen. Die Rollenverteilung: Von Beust war für die Außendarstellung zuständig, Gedaschko leitete das operative Geschäft nach innen. Der Senator richtete die Leitstelle Klimaschutz mit sechs Mitarbeitern ein. "Die Leitstelle hat Drehscheibenfunktion", sagt deren Leiter Peter Lindlahr. Zahlreiche Projektgruppen zu Einzelthemen wie Schulbau oder Straßenbau wurden eingerichtet. Insgesamt waren rund 70 Mitarbeiter aus allen Behörden beteiligt. Eine behördenübergreifende Lenkungsgruppe sorgte für die Anbindung "nach oben": Unter Vorsitz von Umweltstaatsrätin Herlind Gundelach waren fünf Behörden und die Senatskanzlei vertreten.

Die Erarbeitung des Konzepts gliederte sich seit März in vier Phasen: Sondierung, Vertiefung, Qualifizierung und Quantifizierung der Maßnahmen - am Ende waren es 170 Einzelpunkte. "Es gibt Behörden, die sich jahrelang gepflegt aus dem Weg gegangen sind und jetzt plötzlich ernsthaft diskutiert haben. Das war ein Aha-Erlebnis", beschreibt Lindlahr seine Erfahrungen.