Wie halten Hamburger Hotel-Direktoren es mit den Reinigungsdiensten? Achten sie bei der Vergabe von Reinigungsaufträgen auf die Plausibilität des Angebotes? Und wie viel zahlen sie pro Zimmer an Reinigungskosten? Das Abendblatt hat nachgefragt. Ein Beispiel: Um ein Doppelzimmer im Fünf-Sterne-Bereich zu säubern, braucht ein erfahrenes Zimmermädchen etwa 20 Minuten. Der Nettopreis muss nach Branchen-Informationen dafür bei sieben Euro liegen. "Wer ein Angebot für vier Euro annimmt, kann sicher sein, dass das Reinigungsunternehmen Dumpinglöhne zahlt", sagt ein Experte. Andreas Fraatz (Hotel Stern, Hotel Hafen Hamburg): "Zum Preis pro Zimmer geben wir aus Wettbewerbsgründen keine Auskunft. Nur so viel: Wir haben gerade eine Preiserhöhung akzeptiert." Stefan Heinemann (Atlantic-Hotel) nennt die Zahlen: "Pro Zimmer werden durchschnittlich 12,40 Euro gezahlt. Wir werden jedoch die im Appell geforderte Tariftreue-Erklärung in unseren Fragebogen aufnehmen." Marc Schnerr, Direktor bei Accor Hotellerie (Etap, Ibis, Marcure, Dorint), sagt: "Unsere Dienstleister und Zulieferer sind vertraglich verpflichtet, sich an Recht, Gesetz und an geltende Tarife zu halten. Geschieht dies nicht, werden wir uns von dem Dienstleister trennen." Karl Schlichting vom Steigenberger-Hotel versichert: "Die Zimmermädchen verdienen bei uns mindestens Tariflohn." Jost Deitmar (Hotel Louis C. Jacob) sagt: "Wir hatten mal Schwierigkeiten und lassen uns seitdem die Verträge der Zimmermädchen zeigen, um zu sehen, was sie verdienen."