Kommentar

Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. So lässt sich das endgültig beschlossene Aus für den Domplatz-Glaskristall wohl beschreiben. Sicherlich war es richtig, das von Anfang an umstrittene Bauvorhaben angesichts der gigantischen Mietforderungen der Investoren in Höhe von 14,50 Euro pro Quadratmeter nun endlich zu stoppen. Doch die Entscheidung hätte viel früher kommen müssen. Schon im Sommer hatte sich abgezeichnet, dass es falsch war, sich bei diesem Vorhaben von Investoren abhängig zu machen, die darauf zu achten hatten, dass sich der Glaskristall auch rechnet. Außerdem war das merkwürdige Nutzungskonzept - ein Sammelsurium aus Leihbücherei, Bürgerschaftsforum, Wohnungen und Geschäften - ein fataler Missgriff, der die gewöhnungsbedürftige, aber funktionale "Stahlskelett"-Architektur erst zur Folge hatte. Stillos war, dass der Senat seinen Beschluss heute nur beiläufig auf Nachfrage bekannt gab. Souverän ist so etwas nicht. Vor allem, wenn man meint, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.