Kurzschluss: Warum einige Stadtteile Licht hatten und andere nicht

Wie viele Mitarbeiter waren im Einsatz, um die Stromversorgung zu sichern?

50 Mitarbeiter von Vattenfall arbeiteten die ganze Nacht, um die Stromversorgung der Stadt wieder herzustellen.

Wie genau kam es zu dem Stromausfall?

Die Windhose wirbelte gegen 19 Uhr in Harburg das massive Blechdach einer Lagerhalle in die Luft. Große Teile des Daches verfingen sich in rund 50 Meter Höhe in sechs Freileitungen und verursachten dort nacheinander Kurzschlüsse, da die Isolierungen der einzelnen Kabel beschädigt wurden. Wegen der Menge der beschädigten Leitungen fiel der Strom großflächig aus.

Warum ging auch in entfernten Stadtteilen wie St. Pauli das Licht aus?

Die großen Spannungsschwankungen, die im gesamten Hamburger Netz durch die Kurzschlüsse in Harburg entstanden, führten auch zu einem Spannungsabfall in der Innenstadt, so daß dort für wenige Sekunden auf der Reeperbahn die Ampeln ausfielen. Der Ausfall kann nach Angaben von Vattenfall allerdings auch durch das Gewitter verursacht worden sein.

Kann man den Strom nicht umleiten, wenn man weiß, wo der Schaden ist, um die Versorgung der Stadt zu sichern?

Vattenfall hat nach eigenen Angaben sofort begonnen, den Strom umzuleiten. "Das ist im Grunde gelaufen wie bei einer Baustelle auf der Straße", sagt der Sprecher des Unternehmens, Peter Poppe. "Wir haben dafür gesorgt, daß der Strom über eine Umleitung weiter fließen kann."

Wann war die Stromversorgung der Stadt wieder gesichert?

Gegen 22.15 Uhr waren die ersten Kunden wieder am Netz. Noch vor Mitternacht hatte auch das Allgemeine Krankenhaus Harburg wieder Strom. Erst um 6.18 Uhr war die Versorgung aller Haushalte wieder vollständig gesichert.

Welche Reparaturen sind in den folgenden Tagen nötig, um die Stromversorgung langfristig zu sichern?

Bereits in den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages begannen die Netzmonteure von Vattenfall mit den umfangreichen Reparaturarbeiten. Dazu müssen die betroffenen Freileitungen zunächst von den durch die Luft gewirbelten Gegenständen befreit werden. Diese Arbeiten dauern voraussichtlich bis Freitag an. Anschließend sollen die beschädigten Leitungen ausgetauscht werden. "Diese Maßnahmen können mehrere Wochen in Anspruch nehmen", so der Unternehmenssprecher Peter Poppe.

Besteht die Gefahr, daß der Strom nochmals ausfällt?

Vattenfall geht derzeit davon aus, daß die Stromversorgung wieder stabil ist. "Allerdings haben wir auf dem beschädigten Stück nur noch wenige Sicherheitsreserven", sagt Poppe. Zudem kann es zum Ende der Reperaturarbeiten dazu kommen, daß beim Umschalten auf die reparierten Leitungen für kurze Zeit die Versorgung unterbrochen wird. "Dann werden wir es aber rechtzeitig ankündigen", so Poppe.