"Ein gutes Tagungshotel führt nicht automatisch zu besseren Ergebnissen" - die Reaktion von Hamburgs Ver.di-Chef Wolfgang Rose auf das Konjunkturpaket des Senats ist eindeutig. "Ich fordere ein 1,5-Milliarden-Programm - das bringt wirklich etwas für Bildung, Hafen, Kliniken, Infrastruktur und für Arbeitsplätze", so Rose. Die Langzeitarbeitslosen seien die Verlierer dieser Senatsklausur.

SPD-Fraktionschef Michael Neumann sagte zu den konjunkturellen Maßnahmen: "Der Senat hat bei seinen Maßnahmen zur Konjunkturförderung eine Reihe von Vorschlägen der SPD aufgenommen - zum Beispiel kleinteilige Ausschreibungen, von denen regionale Handwerksbetriebe profitieren können." Dies seien "ordentliche Entscheidungen", so Neumann. Im Bereich Schulbildung, Unterrichtsqualität und Lehrerausbildung sei der Senat hinter den Erwartungen der Sozialdemokraten zurückgeblieben.

Der Industrieverband Hamburg begrüßte die Senatsbeschlüsse. "Der Senat hat ein insgesamt gutes, ausgewogenes Bündel von Maßnahmen beschlossen", sagte der Vorsitzende Frank Horch. Es zeige, dass "regional wichtige Impulse für einen Standort gesetzt werden können".

Joachim Bischoff , finanzpolitischer Sprecher der Linken, bezeichnete das Programm als "Mogelpackung". Der Senat unterschätze das Ausmaß der Wirtschaftskrise. "Gerade der Arbeitsmarkt und die Bekämpfung der sozialen Spaltung werden schlichtweg ignoriert, obwohl gerade solche Maßnahmen unmittelbar konjunkturwirksam wären", so Bischoff.