Die Basis ist hungrig, und sie darf es sein. Pinkelwurst mit Grünkohl, ein deftiges Menü in Zeiten mühsamer Oppositionsarbeit. Die SPD Altona hatte...
Die Basis ist hungrig, und sie darf es sein. Pinkelwurst mit Grünkohl, ein deftiges Menü in Zeiten mühsamer Oppositionsarbeit. Die SPD Altona hatte am Freitag in die Holsten-Brauerei geladen, 250 Sozialdemokraten genossen eine prominente politische Sättigungsbeilage: Peter Struck, Chef der Bundestagsfraktion. Er betrat das Rednerpult mit Bierglas in der Hand.
"Ich kann nicht begreifen, dass Hamburg einen CDU-Bürgermeister hat", sagte Struck. "Nicht denkbar" wäre das gewesen, damals, als er noch als Student in der Hansestadt lebte. So begann in Altona der Bundestagswahlkampf. "Meine Koalition ist das nicht. Ich bin froh, wenn die zu Ende ist", sagte er zum gemeinsamen Regieren mit der Union. "Ein stinkkonservativer Haufen" seien die "Schwarzen", das könne nicht einmal die Kanzlerin kaschieren. Die Grabenkämpfe in der SPD Eimsbüttel kommentierte Struck nicht. Aber vielleicht war sein Zitat des einstigen Parteichefs Herbert Wehner ein Aufruf zur Disziplin: "Wenn du Arschloch heißt, kannst du auch in der ersten Reihe sitzen."
Der 66-Jährige führt seine letzte Schlacht. Denn für den Bundestag wird er nicht mehr kandidieren. In Zeiten verschwimmender Partei-profile muss er eine kantige Kampagne führen. Guten Appetit!