Tanzende Schlepper, begehbare Boote und eine riesige Schiffstaufe waren die Highlight: Der Hamburger Hafengeburtstag geht zu Ende.

Hamburg. 1,4 Millionen Besucher stürmen Hamburger Hafengeburtstag (Mit Bild) = Die Welt zu Gast im Hafen: Rund 1,4 Millionen Menschen haben den 823. Hamburger Hafengeburtstag besucht.

Hamburg (dpa/lno) – Der 823. Hamburger Hafengeburtstag hat als größtes Hafenfest der Welt rund 1,4 Millionen Besucher angelockt. Von Freitag bis Sonntag strömten Gäste aus zahlreichen Ländern in die Hansestadt. Höhepunkt war die Taufe des neuesten Kreuzfahrtriesen „AIDAmar" . Auch die Einlaufparade, ein Schlepper-Ballett und die Auslaufparade der Schiffe zählten zu den Höhepunkten. Die Gäste tummelten sich an rund 500 Buden und an Bord der mehr als 300 Schiffe.

Zehntausende drängten sich am Samstagabend an den Landungsbrücken und am Elbufer vor der Fischauktionshalle, um die 252 Meter lange „AIDAmar“ zu bestaunen – und ihre drei Schwesternschiffe sowie ein Feuerwerk auf einer Länge von drei Kilometern. „Wegen der Schiffstaufe sind wir zum Hafengeburtstag gekommen“, sagte die 24-jährige Sandra aus Freilassing in Bayern.

Partnerland des Hafengeburtstags war in diesem Jahr Indien. Der indische Handelsminister Anand Sharma und Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatten das Fest am Freitag an Bord des Museumsschiffs „Rickmer Rickmers“ eingeläutet. Indische Tänzerinnen führten eine Parade vom Eröffnungsgottesdienst im „Michel“ hinunter zu den Landungsbrücken an. Der Subkontinent präsentierte sich an den drei Tagen neben der Fischauktionshalle mit Kunsthandwerk, Yoga und kulinarischen Spezialitäten. Auch ein indisches Schiff stattete dem Hafen einen Besuch ab, die INS „Teg“.

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Auch bei der großen Auslaufparade der Schiffe säumten am Sonntagnachmittag zehntausende Neugierige die Kaimauer. Angeführt von dem Großsegler „Star Flyer“ und Booten der Wasserschutzpolizei fuhren die Schiffe aus dem Hafen aus und wurden von Hafenansager Christoph Schumann und den Besuchern verabschiedet. Auf zahllosen Schiffen schwenkten die Seeleute zum Abschied ihre Mützen.

Blickfänger auf dem Wasser waren vor allem die fünf Windjammer „Mir“, „Kruzenshtern“, „Alexander von Humboldt II“, „Star Flyer“ und „Dar Mlodziezy“ und neun Kreuzfahrtschiffe, unter ihnen die „Queen Mary 2“.

Die Besucherzahlen vom Vorjahr wurden knapp verfehlt – damals kamen bei strahlendem Sonnenschein rund 1,5 Millionen Gäste. „Bei dem Regen sind einige vielleicht eher zu Hause geblieben“, sagte Sprecherin Saskia Jöhnk.

Für einen neuen Rekord sorgten die „Open-Ship“-Aktionen: Mehr als 65 000 Gäste besichtigten die Schiffe – vom U-Boot bis zum Großsegler. „Ich war noch nie auf einem so großen Segler“, sagte der Baseler Thomas Starck, als er in der Schlange vor dem Großsegler „Kruzenshtern“ anstand.

Nach Polizeiangaben blieb das Fest an allen drei Tagen ruhig und friedlich. Auf dem Wasser gab es allerdings zwei Zwischenfälle: Am Sonntagvormittag stießen bei einer Vorführung zwei Einsatzboote des Technischen Hilfswerks zusammen. Sieben Mitarbeiter wurden leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht, konnten es kurz darauf aber wieder verlassen. Der Sachschaden lag bei 10 000 Euro. Am Samstag war ein Sportboot mit drei Jugendlichen an Bord gekentert. Sie wurden nass, aber unverletzt an Bord eines vorbeifahrenden Schiffes gezogen.

Schon am Freitag hatte die Einlaufparade der über 300 Schiffe, angeführt von der deutschen Marinefregatte „Mecklenburg-Vorpommern“, für große Augen gesorgt. Beim traditionellen Schlepperballet am Tag darauf säumten ebenfalls Zehntausende die Kaimauer. Sie verfolgten, wie die über 5000 PS starken Hafenschlepper zu Melodien von James Last und Freddy Quinn über das Wasser schunkelten. Insgesamt gab es bei dem dreitägigen Fest rund 200 Programmpunkte auf dem Wasser und an Land. Am Rande der Veranstaltung protestierten am Samstagmittag rund zwei Dutzend NABU-Demonstranten gegen Umweltverschmutzungen durch Kreuzfahrtschiffe.