Hamburg lässt seinen Hafen hochleben. Indiens Handelsminister Anand Sharma und Bürgermeister Olaf Scholz eröffneten den 823. Hafengeburtstag.

Hamburg. Der 823. Hamburger Hafengeburtstag ist eröffnet. Mit dem Läuten der Glocke des Museumsschiffs „Rickmer Rickmers“ gaben der indische Handelsminister Anand Sharma und Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) das Signal zum Auftakt des dreitägigen Fests. Sekunden vorher hatten die Marinefregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ und die „Rickmer Rickmers“ bereits Salutschüsse abgefeuert. Indien ist dieses Jahr Partnerland.

Unzählige Menschen drängten sich Menschen dicht an dicht an der Kaimauer und am Elbeufer, um einen möglichst guten Blick auf die Hauptakteure zu ergattern: die über 300 Schiffe aus aller Welt, die langsam die Elbe hinauffuhren. Angeführt wurde die Formation von der deutschen Marinefregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ und von Booten der Hamburger Wasserpolizei. Diese feiert in diesem Jahr ihren 225. Geburtstag.

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Stars auf dem Wasser waren aber fünf Großsegler: die „Alexander von Humboldt II“, die „Star Flyer“, die russische Viermastbark „Kruzenshtern“, die russische „Mir“ und ihr polnisches Schwesterschiff „Dar Mlodziezy“. Bei Windstärke vier bis fünf wurden die fünf Windjammer von Schleppern in den Hafen gezogen. Ihre Segel waren eingezogen.

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„Die sind einfach genial, diese Segelschiffe“, sagt Angela Karow. Die 50-jährige Hamburgerin hat seit fast 40 Jahren keinen Hafengeburtstag verpasst. Gerade als sie das sagt, klatscht ihr von einer ablegenden Fähre ein Schwall Wasser vor die Füße. Sie lacht nur: „Das gehört dazu, nassgespritzt zu werden. Das nimmt man gerne in Kauf.“

Andere Besucher haben eine weite Anreise in Kauf genommen, um beim Hafengeburtstag dabei zu sein. „Bei uns gibt es kein Meer und keine Schiffe“, sagt die 24-jährige Sandra aus dem bayerischen Freilassing nahe der österreichischen Grenze. „Da ist das hier was ganz Besonderes.“

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Weitere Höhepunkte des größten Hafenfests der Welt sind das Schlepperballett und die Taufe des Kreuzfahrtriesen AIDAmar mit anschließendem Feuerwerk am Samstag sowie die Auslaufparade der Schiffe am Sonntag. Der NABU kündigte für Sonnabendmittag eine Demonstration gegen Umweltverschmutzungen durch Kreuzfahrtschiffe an.

Bürgermeister Scholz ermahnte die Besucher noch: „Füttern Sie heute nicht die Enten. Genießen Sie, was es entlang der Uferpromenade gibt.“ Dort drängen sich Würstchen- und Getränkebuden, kleine Spielzeuggeschäfte und Dosenwurfstände nebeneinander. Mit ein bisschen Treffsicherheit kann man ein Stoffseepferdchen oder einen kuschligen Eisbären als maritimes Andenken mit nach Hause nehmen.