Hamburg. Die besondere Einrichtung in Ottensen feiert nach einigen Verzögerungen endlich Eröffnung. Bildergalerie zeigt exklusive Einblicke.
Die Vorbereitungen für das Fest im Hamburger Konservatorium in Ottensen waren am frühen Donnerstagvormittag schon in vollem Gange: Während vor dem markanten Gebäude im Quartier Kolbenhöfe noch die Bagger rollen, wurden im hellen Foyer der besonderen Musikschule schon die Sektflaschen, Apfelsaft und Wasser in den Kühlschränken gestapelt, Stehtische platziert, die Stühle aufgestellt.
Am Abend soll hier am Lilly-Giordano-Stieg 1 die lang ersehnte Eröffnungsfeier für die Musikschule der besonderen Art stattfinden – nachdem sich die Fertigstellung um rund drei Monate verzögert und die Schulleitung damit vor massive Probleme gestellt hatte. Mittlerweile konnten die Kinder, Jugendlichen und Studenten den Neubau jedoch beziehen, die Räume sind – größtenteils – fertiggestellt. Das Abendblatt war vor Ort und hat das neue Konservatorium besichtigt.
Ottensen: So sieht das neue Hamburger Konservatorium im Quartier Kolbenhöfe aus
Die Vorfreude angesichts der offiziellen Eröffnung ist Direktor Markus Menke anzumerken, als er, angefangen beim Tanzstudio im fünften Stock, durch die Räumlichkeiten der Musikschule führt. „Auf diesen Saal sind wir ganz besonders stolz“, sagt der Direktor und blickt auf die rund 180 Quadratmeter große Fläche, die von einer Panoramaglasfront umgeben ist und so eine spektakuläre Aussicht über die Stadt ermöglicht.
So sehen die Räume im neuen Hamburger Konservatorium aus
Der Raum selbst ist mit einem Schwingboden ausgestattet, der extra für die Anforderungen der Tänzer und Tänzerinnen ausgerichtet ist – genau wie die mobilen Ballettstangen und Spiegel. „Doch, und das ist das Besondere bei uns: Jeder Raum ist jetzt multifunktional nutzbar. Hier können also auch Konzerte gespielt und geprobt werden“, sagt Menke und deutet auf den großen, glänzenden Steinway-Flügel.
Die meisten Räume der Hamburger Musikschule sind mit Steinway-Flügeln ausgestattet
Überhaupt ist der Steinway-Flügel das Instrument, das sich in fast jeder Etage, abgesehen von der Verwaltungsetage auf Ebene vier, im Hamburger Konservatorium wiederfindet. So sind auch viele der Unterrichtsräume im dritten Geschoss mit den hochpreisigen Flügeln ausgestattet, die, wie die restliche Ausstattung, mit Mitteln aus dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages erworben werden konnten. Wer jetzt davon profitiert, wird vor Ort deutlich: Aus den Einzelübungsräumen ertönen leise die Klänge von virtuosen Klavier- und Bratschensonaten, durch die Glasscheiben lässt sich ein Blick auf die eifrig übenden Jugendlichen erhaschen.
„Drinnen hören die Schüler und Schülerinnen aber nichts aus anderen Räumen“, versichert Menke und weist darauf hin, dass die Überlegungen zur Akustik selbst in die Gestaltung der Wände miteinbezogen wurden. So seien die Wände bis zu einem gewissen Grad schief angeordnet, „damit kein Flatterecho entstehen kann“, so der Hamburger. Und auch die Übungsräume – zum Beispiel der Schlagzeugraum – seien mit Vorhängen an Wänden ohne Fenster ausgestattet, um die Akustik verändern zu können.
Besondere Musikschule: Bauprojekt in Ottensen hat 29 Millionen Euro gekostet
Eines der vielen Herzstücke des besonderen Baus befindet sich derweil direkt im Stockwerk darunter sowie im Erdgeschoss: die Musikkita und -krippe. In elf Räumen und auf zwei Außenspielflächen haben hier 115 Kitakinder die Möglichkeit, schon von klein auf mit Musik und Instrumenten in Kontakt zu kommen – in der Theorie jedenfalls. „Wegen der Verzögerungen konnten 56 Eltern ihren Kitaplatz nicht in Anspruch nehmen“, bedauert der Leiter der Musikschule. Deshalb gebe es aktuell auch noch freie Plätze.
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29 Millionen hat das Bauprojekt, bei dem ein schon bestehender Altbau und ein Neubau aufwendig miteinander verflochten wurden, nun gekostet. Für die Finanzierung des Vereins habe die Hamburgische Bürgerschaft gebürgt, erzählt Menke, nur so sei das Projekt letztendlich realisierbar gewesen.
Ottensen: Hamburger Konservatorium feiert drei Tage lang Eröffnung
Der Musikschulleiter ist froh, dass nach den Verzögerungen nun endlich offiziell Eröffnung gefeiert werden kann – und zwar noch ganze drei Tage. Am Freitag sind alle Interessierten um 19.30 Uhr zur JazzNight eingeladen, am Sonnabend können Gäste am Tag der offenen Tür dann selbst einen Blick in die Räumlichkeiten werfen. Die Eröffnungsfeier endet am Sonntag um 11 Uhr mit einem Konzert für Familien mit Kindern im Vorlesealter.