Hamburg. Lange wurde in der Goldenen Gans gehobene Bistro-Küche serviert – nun ist Schluss. Neue Gastronomin steht schon in den Startlöchern.
Die Türen sind seit Wochen verschlossen, die Internetseite offline, und jetzt gibt es auch endlich Klarheit: Mit der Goldenen Gans, in der über viele Jahre hinweg gehobene Bistroküche serviert wurde, ist Schluss – die „Hamburger Morgenpost“ berichtete zuerst. Neben dem Aurel ist das nun die zweite Stadtteilinstitution, die innerhalb eines Monats aus dem Straßenbild verschwinden wird.
Schon Anfang des Jahres hatte der ehemalige Inhaber Christoph Lamers, der mit Nils Hopfgarten auch das Restaurant Quellental und den Redroom betrieb, einen Insolvenzantrag für das beliebte Restaurant in Hamburg-Ottensen gestellt. Nach Abendblatt-Informationen übernahm noch während des laufenden Insolvenzverfahrens eine andere Gastronomin das Stadtteilrestaurant, führte den Betrieb über Monate hinweg als neue Inhaberin und zog nun endgültig den Schlussstrich. Klar ist aber: Lange leer stehen werden die Räumlichkeiten an der Rothestraße 70 aller Voraussicht nach nicht.
Restaurant Hamburg: Goldene Gans in Ottensen dicht – nun folgt ein schwäbisches Lokal
Unter der Leitung von Elisabeth Wehrle-Sage soll es in dem Restaurant in Ottensen schon bald weitergehen, allerdings mit einem vollkommen anderen Konzept. Die Gastronomin betreibt schon jetzt das „Zum Spätzle“ in der Neustadt – und will nach zwölf Jahren in der City expandieren.
„Der Laden in der Innenstadt läuft sehr, sehr gut, ist aber auch wirklich klein. Deshalb wagen wir jetzt endlich den Schritt, uns zu vergrößern“, erklärte die 41-Jährige nun im Gespräch mit dem Abendblatt. Sie habe sich schon länger umgeschaut und sei dann durch Zufall auf die Räumlichkeiten der Goldenen Gans gestoßen.
Konzept der Schwäbischen Wirtschaft: Bodenständig, rustikal – „ein Platz für alle“
„Die Einrichtung ist hier natürlich schon sehr schick, ich stelle mir unser Konzept etwas anders vor“, so die Quereinsteigerin. Ihre Vision des Restaurants in Ottensen, das künftig den Namen „Schwäbische Wirtschaft“ tragen soll: bodenständig, rustikal, „ein Platz für alle und ein Treffpunkt für den ganzen Stadtteil“.
„Bei uns soll man auch einfach nur ein Bier trinken können oder als Familie einen heimeligen Platz finden“, so Wehrle-Sage. Und auch kulinarisch bleibt sich die dreifache Mutter, die direkt um die Ecke wohne, treu. Genau wie beim „Zum Spätzle“ soll es in der „Schwäbischen Wirtschaft“ die traditionellen Klassiker des Schwabenlands geben. Spätzle mit unterschiedlichsten Beilagen und Soßen, Maultaschen, Salate – „wir machen keine abstrakte Kunst auf unseren Tellern, sondern Essen, das satt und glücklich macht“, so die Gastronomin.
Neues Restaurant in Ottensen: Betrieb soll schon Ende des Monats starten
Losgehen soll es schon Ende des Monats. Auf ein konkretes Datum festlegen will sich die neue Inhaberin dann aber doch nicht – „einfach weil noch eine Genehmigung fehlt“. Schon jetzt sei sie aber wahnsinnig aufgeregt, gesteht die 41-Jährige, und wache deshalb morgens oft schon um drei Uhr auf.
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„Im Zum Spätzle hätte ich im Zweifel auch alleine stehen können, in der neuen Location wird das anders.“ Hier sei sie mit 60 Innen- und 50 Außenplätzen auf deutlich mehr Gäste angewiesen, so Wehrle-Sage und witzelt: „Jetzt wird sich ein für alle Mal die Frage klären, ob Spätzle auch wirklich massentauglich sind.“