Hamburg. Gastronomie im Gewächshaus? Nach langen Querelen um Projekt fiel nun Beschluss, alles auf Anfang zu drehen. Wie es dazu kam.
Den Politikern im Bezirk Altona reicht es. Am Dienstagabend fiel die einstimmige Entscheidung im zuständigen Ausschuss, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen und eine neue Ausschreibung für das geplante Café im Jenischpark in Othmarschen anzuschieben. Damit steht man genau dort, wo das Verfahren vor sieben Jahren schon einmal seinen Anfang nahm.
Café im Jenischpark, alles auf Anfang – „So viele verlorene Jahre“
Dementsprechend ernüchtert sind auch viele der Bezirkspolitiker. Katarina Blume (FDP), die sich seit Beginn für eine schnelle Realisierung einsetzt, sagt: „So viele verlorene Jahre ohne Ergebnis. Es ist sehr bedauerlich, dass es so viel Zeit gekostet hat und so ausgeht.“
2017 beschlossen die Bezirkspolitiker für den Betrieb eines Cafés im Schaugewächshaus ein Konzept und vor allem einen Betreiber zu suchen. Nach einer Ausschreibung und einem Auswahlverfahren erhielt der Unternehmer Falk Hocquél von „Schmidt & Schmidtchen“ den Zuschlag. Danach begann ein langes, zähes Ringen, an dessen Ende so viel Zeit verloren ging, dass laut dem Investor aufgrund der gestiegenen Kosten und Zinsen eine Realisierung in geplanter Form nicht mehr möglich ist. Die Banken verlangten mehr Sicherheiten.
Jenischpark in Hamburg: Neue Ausschreibung für Café-Betrieb
Die dürfte die Neuausschreibung zumindest bringen. Denn diesmal soll das Ausschreibungsverfahren für die Fläche im Erbbaurecht erfolgen. Gesucht wird ein Investor, der Teile des inzwischen sehr stark sanierungsbedürftigen Gewächshauses erhält, öffentliche Toiletten vorhält und ein Café unter Auflagen betreibt.
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Theoretisch hat auch Hocquel die Möglichkeit, sich erneut zu bewerben. Im Vorfeld hatte er sich bereits zu den Überlegungen einer neuen Ausschreibung sehr kritisch geäußert. Er sprach von einem „schlechten Witz“ und dass er den Schritt für rechtswidrig halte. Ob er nun juristisch dagegen vorgeht oder Schadenersatz verlangt? Für eine Stellungnahme war er am Mittwoch nicht zu erreichen.