Hamburg. Kehre wird saniert, die Haltestellen wurden verlegt. Doch Fahrgäste beklagen sich über längere Wege und eine mangelhafte Kommunikation.
Es ist eine vermeintlich kleine Baustelle von etwa 120 Meter Länge – doch die Auswirkungen sind groß. Und sorgen für Ärger bei vielen Fahrgästen des HVV im Hamburger Westen.
Anlass ist die Sanierung der Buskehre am S-Bahnhof Klein Flottbek. An der dortigen Haltestelle verkehren unter anderem die hochfrequentierte Linie 21, die Passagiere zwischen dem U-Bahnhof Niendorf-Nord und – zeitweise – dem Fähranleger Teufelsbrück befördert. Der S-Bahnhof Klein Flottbek ist aber für viele Fahrten auch End- bzw. Starthaltestelle. In der dortigen Kehre neben dem Eingang zum Botanischen Garten können die Busse wenden und die Fahrerinnen und Fahrer ihre Pausen machen.
Nahverkehr Hamburg: Buskehre am Bahnhof Klein Flottbek wird saniert
Doch seit Montagmorgen, 4 Uhr, ist das nicht mehr möglich. Weil die Fahrbahn der Kehre auf einer Länge von etwa 120 Metern saniert wird, ist der Bereich gesperrt. Die Bushaltestelle wurde verlegt, und zwar in den Einmündungsbereich Heinrich-Plett-Straße/Ohnhorststraße.
Für Fahrgäste, die mit der S-Bahn in Klein Flottbek ankommen oder von dort abfahren wollen, ist dies mit einem zusätzlichen Fußmarsch von etwa 250 Metern verbunden. Nach Auskunft einer Sprecherin der Busbetreibergesellschaft VHH sollen die Busse im regulären Fahrplan verkehren. Eine Anpassung aufgrund der deutlich längeren Umsteigezeiten ist also nicht vorgesehen.
Bus-Ärger: Aushänge informieren nur über den Startzeitpunkt der Verlegung
Für Ärger unter den Fahrgästen sorgt die Information über die Baustelle und die damit verbundene Verlegung der Haltestelle. Zwar gibt es seit ein paar Tagen Aushänge, in denen über die Sperrung informiert wurde. Doch dort heißt es lediglich „Ab 03.06.2024, 4:00 Uhr“. Über die Dauer der Maßnahme finden sich keinerlei Informationen. Auch auf den elektronischen Info-Tafeln an der regulären Haltestelle fehlt ein solcher Hinweis.
Bus-Ärger in Klein Flottbek: VHH lassen eine Information mit Absicht weg
Aufklärung kommt von der Sprecherin der Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein (VHH). „Die Baumaßnahme fällt nicht in den Verantwortungsbereich von vhh.mobility“, sagt Christina Sluga. „Gleichwohl sind wir mit unserer Buslinie 21 ‚Betroffene‘ und fahren heute und morgen (bis voraussichtlich 23 Uhr) eine Umleitung mit Haltestellenverlegung.“
Und sie liefert auch eine Erklärung für den fehlenden Endzeitpunkt der Baumaßnahme: „Wir schreiben immer nur den Beginn der Umleitung/Verlegung“, so Sluga. Es könne ja sein, dass die Baufirma doch länger benötige als ursprünglich geplant. „Dies würde zu Verwirrungen führen, wenn das vermerkte Enddatum nicht gehalten werden kann.“ Fahrgäste merkten sehr schnell, dass eine Baumaßnahme beendet ist, wenn die Busse wieder normal fahren. „Gerade an diesem übersichtlichen Umsteigepunkt.“
Nahverkehr Hamburg: Passagiere müssen 1,2 Kilometer vor dem Ziel aussteigen
Überrascht zeigten sich indes Fahrgäste, die mit der Linie 21 zum S-Bahnhof Klein Flottbek fahren wollten und die Busse plötzlich schon an der Haltestelle Hemmingstedter Weg, etwa 1,2 Kilometer von ihrem geplanten Zielort entfernt, verlassen mussten. Auch hierfür liefert die VHH-Sprecherin eine Erklärung: „Aus betrieblichen Gründen haben wir die sogenannten Kurzläufer zwischen S-Klein Flottbek und S-Elbgaustraße bereits am Hemmingstedter Weg gekürzt.“
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Diese Fahrten hätten regulär eine kurze Wendezeit an S-Klein Flottbek und führen dann wieder zurück Richtung Elbgaustraße. „Eine Kehrmöglichkeit für Busse besteht aber nur am Kreisel Hemmingstedter Weg und in Teufelsbrück.“ Letzter Haltepunkt sei aber für diese Kurzläufer „fahrzeitbedingt“ nicht möglich.