Hamburg. Bereits seit Oktober wird das Gelände als Notstandort der Erstaufnahme genutzt. Nun sollen Container errichtet werden. Die Pläne.
Es muss schnell gehen, und so liest sich das Informationsschreiben, das die Sozialbehörde an den Bezirk Altona verschickt hat und das in der jüngsten Bezirksversammlung Thema war, auch mehr wie eine Darstellung der Fakten. Auch wenn es heißt, dass die Hamburger Sozialbehörde auf diesem Wege Gelegenheit zur Stellungnahme geben wolle.
Darum geht es: Die Sozialbehörde will eine weitere Unterkunft für Flüchtlinge im Bezirk Altona einrichten. Dafür soll eine ehemalige Schule in Lurup dienen. Die vorbereitenden Arbeiten haben bereits begonnen. Ziel ist es, Platz für 350 Flüchtlinge zu schaffen.
Flüchtlinge Hamburg: Ehemalige Schule in Altona wird Unterkunft
Auf dem Gelände am Vorhornweg 2 werden laut dem Schreiben bereits Geflüchtete untergebracht – seit dem 2. Oktober dieses Jahres nutzt die Stadt die leer stehenden Gebäude, die zuletzt von der Stadtteilschule Lurup als Außenstelle genutzt wurden, zur Entlastung des Ankunftszentrums. Diese vorübergehende Nutzung als Notstandort der Erstaufnahme soll voraussichtlich noch bis zum 15. November laufen.
Zusätzlich zu den sanitären Anlagen der ehemaligen Schule wurden daher auch mobile Toiletten und Duschcontainer vor den Gebäuden errichtet. Rund um die Uhr werde ein Sicherheits- und Ordnungsdienst eingesetzt, so die Sozialbehörde.
Nun soll aus der Notlösung eine zumindest zeitweise dauerhaftere werden. Demnach plant die Behörde bis Februar 2024 sechs dreigeschossige Containermodule auf dem Gelände vor den bisherigen Gebäuden zu errichten und so Platz für bis zu 240 Geflüchtete zu schaffen. Anschließend sollen die alten Schulgebäude umgebaut werden – mit dem Ziel, zusätzlich etwa 100 weitere Plätze herzustellen.
Flüchtlinge Hamburg: Laut Sozialbehörde liegt Bedarf 50 Prozent über Vorjahr
Wie die Sozialbehörde in dem Schreiben weiter darstellt, bewegen sich die Zugangszahlen auf sehr hohem Niveau. Seit Sommer 2021 stieg die Zahl der Asyl- und Schutzsuchenden in Hamburg kontinuierlich an. Hinzu kam der Ausbruch des Krieges und die Zahl Geflüchteten aus der Ukraine. 2022 wurden 11.754 Asyl- und Schutzsuchende in Hamburg registriert, 7869 verblieben demnach in Hamburg.
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Die Sozialbehörde geht davon aus, dass diese hohe Zahl in diesem Jahr noch übertroffen wird. Mehrfach hatten Senatoren und der Bürgermeister betont, dass Hamburg an die Grenzen seiner Möglichkeiten bei der Unterbringung stoße.
Hamburg-Altona: Neue Flüchtlingsunterkunft ist laut Behörde „unverzichtbar“
Insgesamt sei bereits ein Anstieg der registrierten Schutzsuchenden von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Januar bis September) zu beobachten. Bei der Unterbringung wäre der Bedarf sogar um 51 Prozent gestiegen. Gleichzeitig gehen Standorte verloren, weil aufgrund von einst geschlossenen Bürgerverträgen Unterkünfte geschlossen werden müssen. All das mache die Errichtung weiterer Standorte erforderlich.
Und daher stellte die Sozialbehörde in dem Schreiben auch klar: „Die Umsetzung des Standortes Vorhornweg 2 ist insoweit ein unverzichtbarer Beitrag zur Schaffung von Kapazitäten für die Unterbringung Schutzsuchender in Hamburg.“