Am traumhaften Standort in Wittenbergen ist eine Raststätte entstanden, die hier zuvor gefehlt hat. Das erwartet die Gäste in Tonis Elbcafé.
- Am Rissener Ufer finden Spaziergänger jetzt ein neues Café – das hat Potenzial zum hippen Strandtreff.
- Der Standort hat in der Gastronomie eine lange Tradition.
- Die Betreiberin von Tonis Elbcafé ist im Hamburger Westen vielen bekannt.
Hamburg. Der Strand – für viele Hamburger der schönste in der Stadt – liegt nur knapp 50 Meter entfernt, und von den Plätzen im ersten Stock kann man die dicken Pötte beim Ein- und Auslaufen betrachten. Tonis Elbcafé am Rissener Ufer(Wittenbergen) ist genau das, was hier jahrelang gefehlt hatte: eine Raststätte nach ausgedehntem Spaziergang an der Elbe, ein Plätzchen für kühle Getränke im Anschluss an ein paar Stunden im heißen Sand.
Toni Baumann-Maak – halb Entertainerin, halb resolute Geschäftsfrau – lädt zum Rundgang durch ihr neues Reich. Mit dabei ist Horst Bormann, offiziell Verpächter, aber auch Vertrauter – und bekennender Toni-Fan.
Tonis Elbcafé in Hamburg: Standort hat 100-jährige Tradition
Ältere Semester erinnern sich noch an das Café Buchfink, das an dieser Stelle einst stand. Als Erinnerungshilfe hat Bormann Fotos aus alten Zeiten mitgebracht. Schon 1923 lässt sich vor Ort eine kleine Gastronomie nachweisen – genau seit 100 Jahren also.
Doch selbst eingefleischte Nostalgiker müssen zugeben: So großzügig und schick wie jetzt war es hier noch nie. Das neue Café residiert in einem zweistöckigen Betonbau, dessen obere Etage – Reminiszenz an die alten Zeiten – von außen mit Lärchenholz verkleidet ist. Das Ganze wirkt wie ein Mix aus Restaurant und Imbiss der Extraklasse. 60 Plätze, das Ambiente cool und gemütlich gleichermaßen.
Tonis Currywurst kennt man vom Blankeneser Wochenmarkt
Im Hamburger Westen kennen viele Toni Baumann-Maak vom Blankeneser Wochenmarkt. Dort stand sie fünf Jahre lang mit ihrem Imbiss, als „Marktbeschickerin“, wie sie nicht ohne Stolz klarstellt. „Meine Currywurst war ja wohl legendär“, befindet Toni, „und überhaupt, wo gibt’s die im Westen, sag es mir.“
Auf jeden Fall gibt es sie jetzt wieder in Tonis Elbcafé – als einen der warmen Snacks, und das sogar rund ums Jahr. Doch das ist beileibe nicht das einzige Standbein der 41-Jährigen. Nebenbei etablierte sie sich als Event-Managerin und baute ein Catering auf, das nach wie vor besteht.
Elbstrand: Für Café am Rissener Ufer gab es viele Interessenten
Toni, spitzbübisches Grinsen im offenen Gesicht und keineswegs auf den Mund gefallen, hat sich in Blankenese behauptet. „Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind, aber auch mal Klartext reden.“ Aus einigen Lokalgrößen seien so mit der Zeit „Kumpel“ geworden – Kontakte, die bis heute noch Bestand haben.
„Um ein paar Ecken“ hatten die Sülldorferin und ihr Ehemann Andreas davon gehört, dass Horst Bormann auf der Suche nach jemandem war, der sein Glück vor Ort versuchen wollte. Interessenten gab es jede Menge. „Ich mochte, wie sie redet, wie sie eben so ist“, sagt Bormann beinahe schüchtern, „und ich fand auch ihr Konzept überzeugend.“
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Die coole Café-Betreiberin hakt ein: „Nun sag’s schon, Horst. Das war Fügung. Mit uns, das hat einfach gepasst.“ Der so Angesprochene grinst und sagt: „Hören Sie das? Genau das meine ich.“
Ehemaliges Café Buchfink wurde schon 2012 geschlossen
Das gestaltete sich dann deutlich schwieriger als gedacht. Denn mit dem ehemaligen Pächter war auch die Konzession für den Betrieb der Gastronomie erloschen, sodass Bormann quasi wieder bei null anfangen musste. Das zog sich lange hin, denn immer wieder gab es vom Amt Nachforderungen.
Alleine drei Bau-Voranfragen musste Horst Bormann stellen, bevor er den Bauantrag einreichen konnte. Im Jahr 2019 lagen endlich alle Genehmigungen vor, und die Arbeiten konnten beginnen. Doch dann schlitterte das Vorhaben in die Corona-Krise mit Folgen wie Baustopps, fehlenden Fachkräften und Verzögerungen bei der Materiallieferung. Doch das ist nun Vergangenheit.
Neues Café an der Elbe: Öffnungszeiten werden noch erweitert
Viele alte Stammkunden aus der Blankeneser Zeit sind Toni auch in Wittenbergen treu geblieben. Sie kommen mit Fahrrädern vorbei, rufen an. In der nun startenden Saison werden sich diese alten Bande bewähren – und auch danach. Denn das Elbcafé ist kein Saisonbetrieb, sondern ganzjährig geöffnet.
Auch deshalb gibt es neben Kaffee, Kuchen und Eis auch warme Snacks. Die werden auch durchs Fenster nach draußen gereicht: Strandpause heißt der kleine Kiosk unten rechts, der mit ins Haus eingebaut wurde. Wenn die Temperaturen steigen, werden die zwei Wärmezelte von der großen Terrasse verschwinden, die Öffnungszeiten flexibler gestaltet. Zurzeit hat das Café mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet, von Juni an dann auch bis 21 Uhr.