Minimalistisch, dezent, elegant. Der Clean-Chic dominiert die Mode. Doch jetzt gibt es eine Gegenbewegung: Baroque 'n' Roll.

Es sind quasi die Punks unter den Designern, die diesen Stil lieben. Da wäre allen voran Christophe Decarnin, seit 2005 Kreativchef bei Balmain. Oder Emilio Pucci. Sie zelebrieren barocke Opulenz in Form von Goldbestickungen, Brokat, Paillettenstickereien und seidenen Schleppen-Kleidern und brechen sie gleichzeitig durch metallene Applikationen, rotem Leder und Motorradblousons auf. Nietengürtel trifft hier auf dekolletierte Seidenbluse, Denim-Mini auf Samtmantel.

Als Baroque ’n’ Roll wird diese Stilrichtung bezeichnet, die Kontraste liebt und mit ihnen spielt. Eine Mischung aus Sex Pistols und Sonnenkönig Louis XIV. – üppig, trashig, laut. Das ist nicht nach jedermanns Geschmack. In der richtigen Dosierung jedoch hat diese kleine textile Revolution durchaus ihren Reiz. cru